Cathy Hummels: "Von meinem Sohn konnte ich lernen, dass es wichtig ist …"

Mobbing, Hass-Kommentare und Beleidigungen: Das alles hat Cathy Hummels, 33, am eigenen Leib erleben müssen. Erfahrungen, die sie als Jugendliche in eine Depression verfallen lassen – doch wirklich helfen kann ihr an ihrer Schule niemand. Heute setzt sich die Frau von Mats Hummels, 32, daher aktiv für psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen ein. "Mein Engagement und mich aktiv dafür einzusetzen, sind Punkte, die mir helfen, selbst mental gesund zu bleiben", erklärt Cathy Hummels im Gespräch mit GALA.

Als Vorbild zu fungieren, bestärkt die heute 33-Jährige in vielerlei Hinsicht. Allen voran setzt sie ein wichtiges Zeichen für ihren dreijährigen Sohn Ludwig. 

Cathy Hummels: „Ludwig hat immer Priorität“

Sie setzen sich seit Jahren für mentale Gesundheit ein und sprechen Tabuthemen wie Depressionen offen an. Haben sie alltägliche Rituale, Tricks und Gewohnheiten, um mental gestärkt durch den Tag zu kommen?

Ja, auf jeden Fall. Mir ist es wichtig, dass ich mit diesen Themen ehrlich umgehe. Ich hatte selbst Depressionen und engagiere mich für die Deutsche Depressionshilfe – tatsächlich habe ich sogar ein eigenes Programm entwickelt, für das die Menschen spenden können. Mein Engagement und mich aktiv dafür einzusetzen, sind Punkte, die mir helfen, mental gesund zu bleiben.  




Cathy + Ludwig Hummels Als Team sind sie einfach unschlagbar

Außerdem liebe ich es zu arbeiten. Ich brauche diese Kreativität, die ich aufgrund meiner Krankheit lange nicht ausüben konnte. Wenn ich merke, dass es mir nicht gut geht, ziehe ich mich gerne zurück, atme tief ein und aus. Natürlich verbringe ich viel Zeit mit meinem Sohn und meinem Hund – das und mein Sport, sind wie Medizin für mich. Ich habe meinen ganz persönlichen Kosmos geschaffen.

Wie wichtig ist Ihnen die gesunde und ausgewogene Ernährung nicht nur in Hinblick auf körperliche Fitness, sondern eben auch auf die geistige Gesundheit?

Kochen und mich ausgewogen zu ernähren, ist mein Hobby. Ich bin der Überzeugung, wenn du deinem Körper genug Mineralstoffe und Vitamine gibst, um zu funktionieren, dann geht es dir nicht nur körperlich gut. Dabei muss jeder das Richtige für sich finden. Ich selbst glaube an eine zuckerfreie Ernährung und lebe vegan.

War dieser Grundgedanke Ihre Intention beim Entwickeln des Mental-Health-Drinks "hye"?

Ja, denn durch den Drink bekommt man das Gefühl, wacher zu sein und die Leistungsfähigkeit wird unterstützt. Ich kann mich besser konzentrieren – das brauche ich einfach in meinem Job, wenn ich moderiere. Dann müssen sowohl mein Körper als auch mein Kopf Leistungen bringen. 

Sie sind nicht nur Unternehmerin, Moderatorin und Autorin, sondern allen voran Mama. Hand aufs Herz: Wie viel Zeit bleibt Ihnen wirklich, um sich bewusst auf sich selbst zu konzentrieren?

Ich gebe zu, dass es schon mal schwierig sein kann. Aber ich nehme mir die Zeit für mich, indem ich Sport mache. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich dann auch nicht gestört werden will. (lacht) Ich brauche Sport, um ausbalanciert zu sein.

Ich bin in einer Phase, in der ich mich kreativ ausleben und meine Projekte verwirklichen will. Vor allem, weil ich das durch meine Depression eine Zeit lang nicht konnte. Aber natürlich hat Ludwig immer Priorität. Alles in allem liebe ich das, was ich tue: meinen Job, Instagram und meine Zeit mit der Familie und Moon. 

Ihr Sohn Ludwig wird bald vier Jahre alt. Welche Werte möchten Sie ihm schon jetzt mit auf den Weg geben?

Das Wichtigste für ein Kind – aber auch für einen selbst – ist es, zu wissen, wer du bist. Ich wusste das in meiner Jugend nicht, wurde selber lange gemobbt. In genau der Zeit entwickelt man aber die Persönlichkeit. Wenn du dann gemobbt wirst, Menschen dir sagen, dass du hässlich bist oder dumm, dann macht das etwas mit dir. Ich konnte mit dieser Negativität nicht umgehen und wusste nicht, wer ich bin – letztendlich bin ich in Depressionen verfallen. Genau aus diesem Grund ist meine wichtigste Message an Ludwig, dass er weiß, wer er ist und was er kann. Und wenn er etwas nicht so gut kann, dann ist das auch ok, weil er genügend Selbstwertgefühl besitzt, um es zu erkennen. Dieses Gefühl hat Ludwig bereits und das macht mich sehr glücklich. 

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Kinder sehen die Welt ja noch mit ganz anderen Augen, während Erwachsene oft verkopft sind: Was konnte Ludwig Ihnen in den letzten Jahren in dieser Hinsicht beibringen?

Von meinem Sohn konnte ich lernen, dass es wichtig ist, an sich zu glauben, Träume zu haben, einfach zu leben und auch manchmal loslassen muss. Ich habe durch Ludwig gelernt, wie schön es ist, an Dinge zu glauben – denn nur dann können sie wahr werden. Ich habe in den letzten Jahren umso mehr erkannt, wie kostbar die Zeit mit Menschen ist und dass die Gesundheit das Allerwichtigste im Leben ist.

Mentale Gesundheit spielt bei Ihnen privat und beruflich eine so große Rolle. Können Sie schon etwas zum "Cathy-Hummels-Programm" verraten?

Ich kann so viel verraten: Das Programm wird sehr bald gelauncht und ich habe mir eine sehr große Aufgabe damit gesetzt. Ich möchte, dass mentale Gesundheit gleichgesetzt wird mit der körperlichen. Diese Themen müssen bereits in der Schule stattfinden – deshalb soll es Coachings und Seminare für Lehrer geben. Lehrkräfte können dann ihre Schüler verstehen und erkennen, wenn es jemandem mental schlecht geht. Ich selbst möchte gezielt an Schulen gehen und mit Jugendlichen sprechen. Denn hätte mir jemand mit 15 Jahren gesagt, dass ich eine Depression habe oder hätte ich das selbst gewusst, dann hätte ich ein ganz anderes Verständnis entwickelt. 

Weitere Informationen zum Cathy-Hummels-Programm finden Sie hier.

Verwendete Quellen: eigenes Interview

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