Da haben sich zwei gefunden! Das wird sehr schnell klar, als GALA Caroline Beil, 56, und ihren Mann Philipp Sattler, 40, in Berlin trifft. Die Schauspielerin und der Kieferchirurg kuscheln sich beim Interview aneinander, lachen viel und ergänzen oft die Sätze des anderen – ohne sich dabei ins Wort zu fallen. Wie passend, dass sie seit Kurzem einen gemeinsamen Podcast haben: "Paargespräche" lautet der Titel.
Caroline Beil und Philipp Sattler: „Wir sind ein Team“
GALA: Wie laufen Paargespräche bei Ihnen privat ab?
Caroline Beil: Wir reden so viel, eigentlich den ganzen Tag.
Philipp Sattler: Ja, das ist so. (beide lachen)
Caroline: Ich habe das große Glück, dass ich mit einem Mann zusammen bin, der alle paar Wochen was anderes macht. Und alles kann. Er fängt an zu malen, und alle staunen. Oder er baut eine Krippe – so eine habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Jetzt beschäftigt er sich gerade mit Stoizismus. Alte Bibeln hat er auch schon gesammelt, Italienisch gelernt. Burschi ist so extrem! Es gibt immer etwas, worüber wir diskutieren, womit wir uns beschäftigen. Das ist toll.
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In Ihrem Leben ist es nie langweilig.
Caroline: Wir sind ein Team, ergänzen uns perfekt. Wir brauchen immer ein Projekt, spachteln am Haus, werkeln. Das lieben wir. Und wenn wir fertig sind …
Philipp: … fangen wir was Neues an. Im Sommer bin ich zum Gärtner mutiert. Den Rasen, den zwei Profis schon aufgegeben hatten, habe ich wie im Park Sanssoucis wiederhergestellt. Für die meisten Leute wäre ich damit unerträglich, und für eine Partnerin kann das anstrengend sein.
Erst recht, wenn sie etwas älter ist.
Philipp: Vom Wesen her ist Caro jünger. Ich habe teilweise eine ältere, konservativere Einstellung als sie.
Caroline: Ja, er ist viel vernünftiger. Finanzen, Rente, Versicherungen – das ist nicht meins. Ich denke nicht so weit im Voraus wie Philipp.
Philipp: Aber ich bin nicht mehr so starr wie früher. Wir haben einen guten Einfluss aufeinander.
Der Altersunterschied war nie ein Thema
Manche hatten bei Ihnen Vorbehalte wegen des Altersunterschieds.
Philipp: Ja, auf uns hätte keiner gewettet.
Caroline: Aber das ist unser Leben. Wir wachen morgens zusammen auf. Wieso soll meine Beziehung einer Wertung unterzogen werden?
Auch dass Sie mit 50 noch mal Mutter geworden sind, erhitzte die Gemüter. Wie fühlen Sie sich heute, wenn Sie Ihre Kinder in die Schule oder den Kindergarten bringen?
Caroline: Das ist eine Privatschule, die sind da alle so alt – die, die früher Omas waren, sind heute Mütter. (lacht) Im Ernst: Diese Diskussionen haben wir im privaten Umfeld nie erlebt. Das ist ja auch eine innere Wahrnehmung. Schon als ich mit 42 meinen Sohn bekommen habe, war ich biologisch bestimmt noch auf dem Stand einer 30-Jährigen.
Eine Fernbeziehung als Ehe-Tipp?
Ihr Mann pendelt zwischen Berlin und seiner Facharztpraxis im nordrhein-westfälischen Marl. Wie ist das für Sie?
Caroline: Blöd. Im Grunde bin ich die halbe Woche alleinerziehend. Das ist anstrengend.
Aber es hält die Beziehung frisch.
Caroline: Ja, so kann man sich aufeinander freuen.
Philipp: Jeden Mittwochabend, wenn ich zurückkomme, haben wir quasi ein Date.
Haben Sie noch weitere Ehe-Tipps?
Philipp: Wir hauen immer mal wieder für eine Nacht oder ein Wochenende ins Hotel ab. Gerade haben wir einen Kurztrip in die eigene Stadt gemacht.
Caroline: Man darf sich nicht in der täglichen Routine verlieren. Ich bin ja nicht nur die Mami! Wenn man zum eigenen Mann Papi sagt, ist alles vorbei. Und man darf sich nicht nur als Paar sehen, sondern auch für sich allein, um eine innere Ausgeglichenheit zu erlangen.
Philipp: Bei uns ist auch nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Je mehr Alltag herrscht, desto schwieriger ist die Beziehung. Wenn wir in Rom auf der Piazza sitzen, ist alles großartig. Aber ganz ehrlich: Da funktionieren die meisten. Man muss aufpassen, dass man nicht nur funktioniert und dabei auf der Strecke bleibt.
Caroline: Und bloß nicht warten, bis man in Rente ist! Dann kriegt man vielleicht einen Herzinfarkt. Den Moment zu leben und zu genießen, das ist mir wichtig.
Stillstand mögen die beiden nicht
Haben Sie Träume für die Zukunft?
Caroline: Wir werden wahrscheinlich nicht mehr hier leben. Wir haben so viele Ideen im Kopf.
Philipp: Das Schlimmste wäre, wenn auf meinem Grabstein ein Zahn abgebildet ist. (lacht) Ich finde es langweilig, sein Leben lang das Gleiche zu machen. Sich die geistige Freiheit zu bewahren ist wichtig, eventuell in Thailand ein Hotel aufzumachen oder in eine Blockhütte in Kanada zu ziehen. Auch wenn es das wahrscheinlich nicht wird.
Caroline: Wir lieben warmes Wetter, Deutschland muss es also nicht immer sein.
Philipp: Bei mir wäre es Italien.
Caroline: Ich finde Südfrankreich schön.
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Erst mal sind Sie aber von Berlin nach Kleinmachnow gezogen. Werden Sie jetzt etwa spießig?
Caroline: Das fragen wir uns jeden Tag. Die Entscheidung, aufs Land zu ziehen, entstand in der Corona-Zeit, da sehnten wir uns nach einem Garten. Jetzt fühlen wir uns sehr wohl. Aber die Kinder finden es gar nicht so toll, sie fragen: "Mami, warum sind wir nicht in der Stadt geblieben?" Vielleicht ziehen wir wieder um.
Philipp: Ich bin froh über die Erfahrung, mal Gärtner zu sein. Wie viel Zeit man damit verbringt, etwas instand zu setzen und zu erhalten!
Caroline: Das Laub liegt jetzt immer noch bei uns in Säcken rum.
Philipp: Wenn man mich fragt, ob ich Gartenarbeit machen oder lieber nach Rom fliegen und einen Aperol trinken will, dann nehme ich das zweite. Eine Wohnung schnell einfach abschließen zu können hat schon was. Erst recht, wenn die Kinder sagen, dass sie gar nicht so scharf sind aufs Land und die Frau auch keine Tulpen pflanzt.
Caroline: Ich sitze aber gern auf der Terrasse, trinke einen Kaffee und schau in die Sonne.
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