"Beau Is Afraid" mit Joaquin Phoenix: Der seltsamste Film des Jahres?

"Beau Is Afraid" mit Joaquin Phoenix: Der seltsamste Film des Jahres?

Von Ari Aster

Mit „Beau Is Afraid“ steht ab dem 11. Mai der neue Kinofilm von Regisseur Ari Aster (36) an. Durch seine Werke „Hereditary – Das Vermächtnis“ und „Midsommar“ mauserte er sich zum neuen Horror-Wunderkind mit dem herausragenden Talent, auch ohne plumpe Jumpscares für Terror und Beklemmung zu sorgen. Sein neuester Streich mit Oscarpreisträger Joaquin Phoenix (48) in der Titelrolle, der mal eben drei Stunden auf die Uhr bringt, ist mehr Farce als Horror – verstört aber mindestens genau so heftig.

Beau geht es nicht gut – seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt, sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht, um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine Träume zu erfüllen.

Mehr als in all seinen bisherigen Filmen begibt sich Aster mit „Beau Is Afraid“ auf eine existenzialistische Spurensuche. Schon die Trailer bieten einen guten Einblick, was Filmfans in den knapp 180 Minuten Laufzeit erwarten dürfen. Viel Symbolik, viele verquere Schauwerte – und viele Fragezeichen bezüglich der Handlung. Mehr denn je scheint Aster seinen inneren David Lynch (77) herausgelassen zu haben, der sich genüsslich austoben durfte.

Dasselbe gilt für Hauptdarsteller Phoenix. Nach „Joker“ geht der Star einmal mehr komplett in seiner Rolle auf. Eine neuerliche Oscar-Nominierung erscheint angesichts seiner inbrünstigen Spielfreude zumindest realistisch.

Wer mit Ari Aster bislang keine oder nur sehr sporadische Berührungspunkte hatte, für den wird „Beau Is Afraid“ ohne Zweifel der verrückteste, mitunter anstrengendste Film des gesamten Jahres sein – ersteres dürfte aber auch für sämtliche Aster-Jünger gelten. Wer hingegen schon nach der ersten Hälfte von Oscar-Abräumer „Everything Everywhere All At Once“ die Segel strich, der wird diese dreistündige Odyssee wohl ebenfalls nicht durchstehen. Verpasst wird dann jedoch eines jener einzigartigen Kinoerlebnisse, die zuletzt zunehmend Mangelware wurden.

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