Mit Anfang 60 plötzlich raus aus dem Job, mehr oder weniger freiwillig – und zehn Jahre später wieder rein: Barbara Salesch, 72, hat’s geschafft. Die langjährige Richterin wurde schon kurz nach ihrem TV-Debüt 1999 zur Königin der Gerichtsshows, doch 2012 war nach 2147 Sendungen Schluss.
Richterin Barbara Salesch ist zurück
Jetzt ist sie wieder da, verhandelt bei RTL Fälle rund um Habgier, Neid und Eifersucht. Unveränderte Kennzeichen: pumuckelroter Schopf, verständliche Sprache, klare Ansagen. Die Zuschauer lieben sie! Zunächst am Vormittag gestartet, läuft "Barbara Salesch – Das Strafgericht" wegen des großen Erfolgs inzwischen wieder auf dem Top-Sendeplatz, montags bis freitags um 15 Uhr zur besten Kaffeezeit. Und am nächsten Morgen gibt es dann die Wiederholung. Ein tiefes Loch hätte sich damals vor Barbara Salesch nach dem Aus auftun können – doch nicht bei dieser Frau, die auch noch mit 72 Jahren grenzenlos neugierig aufs Leben ist.
Was sie jetzt am TV-Comeback reizte? Durch Social Media haben sich die Beweislagen vor Gericht massiv verändert. "Da filmt einer mit dem Handy 'Oma hat Geburtstag' – aber im Hintergrund läuft zum Beispiel irgendjemand durchs Bild, der behauptet hat, nicht dort gewesen zu sein. Und schon platzt sein Alibi. Das verwende ich dann als Richterin. Alles Neue macht mir Spaß." Neues gab es bei ihr in den vergangenen zehn Jahren reichlich. Im ostwestfälischen Petershagen legte sich Barbara Salesch, die früher lange in Hamburg arbeitete und wohnte, einen Bauernhof zu. "Ich habe ihn im Internet gefunden und mich sofort verliebt", verrät sie GALA. "Äpfel und Birnen direkt vor der Tür, im Sommer Walderdbeeren und Himbeeren – toll."
Immer wieder bereit für was Neues
Sie wagte es, ihrem Leben wieder mal eine neue Wende zu geben. "Eine Woche später habe ich Haus und Hof per Handschlag am Küchentisch gekauft und dann zwei Jahre saniert. Bei 850 Quadratmetern war 'ne Menge zu tun. Ich habe ja die Werkstätten: Malerei, Druckerei, Bildhauerei und Galerie." Denn Kunst ist ihre zweite Leidenschaft neben der Juristerei. Inzwischen hat sie sogar ihr Kunststudium beendet – dafür war früher keine Zeit. Ihre Gemälde sind bunt und wild. Einen "echten Salesch" gibt's als Druck schon für rund 20 Euro, aber die Preise gehen hoch bis zu 16.000 Euro.
Privat kommt ihr nur der Hund ins Haus
Immer an ihrer Seite seit fünf Jahren: Piri, ein großes Mädchen mit sanften Augen. Die Irische Wolfshündin schafft es, Frauchen vom Sofa runterzuholen: "Wir gondeln jeden Tag zwei Stunden durch die Wiesen und Wälder." Von diesen Ausflügen mal abgesehen liegt Piri stets tiefenentspannt in der Nähe von Barbara Salesch. Ein perfektes Team. Ein fester Mann kommt ihr hingegen nicht ins Haus: "Freunde immer, aber bitte keine Versorgungsfälle." Auch privat macht Barbara Salesch klare Ansagen. Was wäre, wenn die neue Show nicht so eingeschlagen hätte? Solche Gedanken lässt sie gar nicht zu. "Meine Eltern haben mir immer schon gesagt: "Du kannst es, mach es einfach! Und wenn mal was schiefgeht, ist das eben so."
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