Mit einem Interview zum 77. Geburtstag sorgte Wolfgang Joop für Aufsehen. Vor allem eine bizarre Aussage über Karl Lagerfeld und die Zeit, als Mode noch ein „böser Spaß“ war, löste nun eine Welle der Entrüstung aus.
Habeck soll lieber eine Krawatte tragen, Merkel sind modische Fauxpas verziehen und mit einer Jogginghose darf bitte niemand mehr zur Arbeit gehen. In einem Interview mit dem „Spiegel“ anlässlich seines 77. Geburtstages am 18. November teilte Wolfgang Joop nun wenige Tage vorher aus.
In dem Interview schwelgte der Designer auch in Erinnerungen – an Zeiten, in denen Mode noch ein „böser Spaß“ war und man die Presse mit Nerzmänteln bestechen konnte. „Das war normal, diese Korruption.“ Den Wandel hin zur heutigen Modebranche bedauert der 76-Jährige dagegen.
„Diese Welt war so wunderbar frivol und frigide“
Es ist besonders eine Aussage, die im Netz für Entsetzen sorgt: Bei dem Tod von Karl Lagerfeld im Februar 2019 habe der Designer geweint, aber nicht vor Trauer um seinen Kontrahenten, sondern „weil diese Welt so wunderbar frivol und frigide war“, so Joop. „Alles war käuflich.“
„Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten.“ Wer sich wehrte, verlor also seinen Job. Das fand Joop zwar auch fürchterlich, aber wirklich schön sei die Modewelt eben nur, „wenn es auch die Sünde gibt“.
Karl Lagerfeld: Der Designer starb im Februar 2019. (Quelle: Pascal Le Segretain/Getty Images)
Das Interview machte viele Leser des Interview fassungslos. „Wolfgang Joop findet Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch zwar fürchterlich, aber auch irgendwie schön“, kommentierte zum Beispiel einer die Passage auf Twitter. „Komm, alter Mann, leg dich einfach zu Lagerfeld!“, so der User weiter.
„Hat Joop gerade von Zwangsprostitution geschwärmt?“, fragte ein anderer Nutzer. „Wolfgang Joop heult buchstäblich der ‚guten alten Zeit‘ hinterher, als man Models noch wie fleischliche Ware verschachert und missbraucht hat“, schrieb ein weiterer Leser. „Was für ein widerlicher Arsch.“
Ebenfalls im Netz zu lesen: „Wolfgang Joop hat wegen Lagerfeld geweint, weil er an die guten alten Zeiten zurückdenken musste, in denen man Models noch hemmungslos missbrauchen konnte? Das ist ja mal wirklich eine super schöne Anekdote aus seinem Leben.“
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Eine andere Nutzerin sieht in dem Interview ein „gruseliges, aber aufschlussreiches Dokument“. „Es zeigt, wie selbstverständlich privilegierte weiße Männer die Welt und alles in ihr als ihr Eigen betrachteten. Und es zeigt, warum diese Typen heute nicht mehr mitkommen.“
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