Aurora Ramazzotti übers Wochenbett: "Das war ein großer Schock"

Wenn man der Instagram-Bubble Glauben schenkt, so könnte man fast meinen, dass die Zeit, nachdem man ein Baby auf die Welt gebracht hat, nur schön und entspannt ist. Das schlafende Neugeborene liegt in der Federwiege, schlummert sanft im Beistellbett oder trinkt selig an Mamas Brust. Die frischgebackenen Eltern schweben auf einer wolig-weichen Wolke der bedingungslosen Liebe und könnten vor Glück platzen. Jain. Denn: So magisch und schön diese Zeit sein KANN, so sorgt dieses Scheinbild aber auch dafür, dass eine Neu-Mami völlig geschockt ist, wenn es nicht ganz so läuft. 

Aurora Ramazzotti übers Wochenbett: „Das war ein großer Schock“

Aurora Ramazzotti, 26, ist seit knapp sechs Monaten Mutter des kleinen Cesare, den sie mit ihrem Partner Goffredo Cerza, 27, großzieht. Und wenn es ums Muttersein geht, spricht die Tochter von TV-Moderatorin Michelle Hunziker, 46, und Schmusesänger Eros Ramazzotti, 59, Klartext. Der Druck, den die Gesellschaft Müttern heutzutage auferlegt, wird von ihr aufs Schärfste kritisiert. Im Interview mit "Bild" redet Aurora nun über ihr Mama-Dasein und das große Glück, aber auch über die Schattenseiten der Mutterschaft. 

Denn nicht nur ein Baby wird an dem Tag der Entbindung geboren, sondern auch eine Mutter. Kein Wunder also, dass man sich an diese neue Rolle erst noch gewöhnen muss, was eben oft nicht sofort klappt. Auch Aurora kennt dieses Gefühl und empfand daher "das Mama-Sein zuerst etwas seltsam". Und neben dem Wochenfluss und Hormon-Abfall kann man eben nicht immer nur strahlen – ganz im Gegenteil. "Ich hatte einen Hormon-Abfall, als ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam. Das war ein großer Schock", so Aurora gegenüber der Publikation. Weiter erklärte sie den neuen Zustand: "Denn plötzlich bist du auf dich allein gestellt. Das war schon hart. Es gab einen Tag, an dem ich die ganze Zeit geweint habe und nicht wusste warum." Baby Blues, Wochenbettdepressionen – wichtige Themen, über die man viel offener sprechen sollte, sodass Neu-Mütter wie Aurora Ramazzotti wissen, dass sie mit ihren (negativen) Gefühlen nicht allein sind. 

Schwanger & depressiv Wenn negative Gedanken das Babyglück überschatten

„Ich habe mich am Anfang manchmal sehr einsam gefühlt.“

Sicherlich können viele Neu-Mamis die ehrlichen Worte von Aurora Ramazzotti nachempfinden. Auch die Tatsache, dass man nun für einen Mini-Menschen verantwortlich ist und dieser zu 100 Prozent abhängig von dieser Hilfe ist, kann einen überwältigen. "Plötzlich war da ein Baby, für das ich die Verantwortung habe. Die meiste Zeit war ich zu Hause, stillte ihn, brachte ihn zu Bett. Ich habe mich am Anfang manchmal sehr einsam gefühlt."

Stillen oder Säuglingsmilch? Ein Streitthema 

Stillen ist das Beste fürs Baby, basta! Die Gesellschaft erwartet von Neu-Müttern, dass sie ihre Babys stillen. Sätze wie "Muttermilch ist die einzig richtige Nahrung" oder "Jede Frau kann stillen" verletzen und triggern. Aurora Ramazzotti habe den kleinen Cesare "eine Weile" gestillt, aber "dann hat es plötzlich nicht mehr funktioniert". Ein Umstand, wegen dem sich die junge Mutter schlecht fühlte. Weiter erklärte sie: "Ich bekam nachts Hilfe, weil ich einen Kaiserschnitt hatte, der sehr schmerzhaft war. Deshalb wollte ich, dass ihm nachts jemand Milch gibt. Ich habe dann angefangen abzupumpen, aber es kam irgendwann nichts mehr." Also musste sie Baby Cesare Ersatzmilch geben, ein Kompromiss wegen ihrer "geringen Milchproduktion". Doch sollte sich Aurora Ramazzotti deshalb nicht schlecht fühlen. Jede Mutter sollte doch selbst entscheiden, ob sie ihr Kind überhaupt stillen und wie lange sie dies tun möchte. Es steht niemandem zu, darüber zu urteilen. 

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Aurora Ramazzotti: Kritik für Kaiserschnitt

Auch das Thema Kaiserschnitt wird viel diskutiert. Der gesellschaftliche Druck, nur eine vaginale Geburt sei eine richtige Geburt, ist furchtbar. Die Hauptsache ist doch, dass man am Ende sein Baby in den Armen halten darf, oder?! "Die Gesellschaft gibt einem das Gefühl, weniger Mutter zu sein, wenn man einen Kaiserschnitt hatte oder Säuglingsnahrung gibt. Ich finde aber, jede Mutter sollte das für sich entscheiden, wie sie ihr Kind zur Welt bringen möchte. In unserer Gesellschaft ist es aber nicht gern gesehen, wenn man einen Kaiserschnitt machen lässt." Durch diesen gesellschaftlichen Druck müssen viele Neu-Mütter leiden, da sie selbst das Gefühl eingetrichtert bekommen, versagt zu haben, etwas falsch gemacht oder nicht geschafft zu haben. "Ich habe deswegen ein wenig gelitten, weil ich das Gefühl hatte: 'Ich konnte nicht auf natürliche Weise gebären und ich konnte nicht stillen!' Die Gesellschaft macht einem schon enormen Druck, was das natürliche Gebären und das Stillen angeht."

Diese gesellschaftlichen Erwartungen und Ansichten und das große Problem dahinter wird Aurora Ramazzotti zwar leider nicht alleine ändern können, doch durch ihre offenen und ehrlichen Worte sorgt sie immerhin für Aufklärung. Aufklärung, die wichtig ist und vielleicht viele Bald-Mamis für diese Themen sensibilisiert. 

Verwendete Quellen: bild.de, instagram.com

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