In der TV-Premiere "Familie Bundschuh – Bundschuh vs. Bundschuh" im ZDF dürfen sich die Fans wieder auf chaotische, aber auch aufregende Erlebnisse der Familie Bundschuh freuen – denn bei Gundula (Sawatzki), Gerald (Axel Milberg, 67) und ihren Lieben wird es niemals langweilig. Im brandneuen Film der Reihe können die Zuschauer auf einen Kampf um die Bürgermeisterkandidatur zwischen den Eheleuten gespannt sein. Zu sehen sind die neuesten Abenteuer der Bundschuhs am Montag, 2. Oktober 2023 um 20:15 Uhr im ZDF.
Schauspielerin Andrea Sawatzki, 60, deren Romane die Vorlage für die erfolgreiche Fernsehreihe liefern, gibt anlässlich der neuen Folge des Quotengaranten Einblicke in ihr Leben und zeigt, dass es bei ihr auch nicht immer leicht und einfach war – ähnlich wie bei Familie Bundschuh.
Andrea Sawatzki über Leben auf dem Land und Schatten der Vergangenheit
Im Interview spricht der "Bundschuh"-Star über das neueste Abenteuer der TV-Familie, darüber, wie die Zukunft der Filmreihe aussieht, aber auch über die dunkelste Zeit in seinem Leben.
Können Sie sich vorstellen, von Berlin aufs Land zu ziehen – so wie Familie Bundschuh?
Andrea Sawatzki: Sehr gut sogar, und deshalb habe ich es meinem Mann [seit 2011 mit Schauspieler Christian Berkel, 65, verheiratet; Anm. d. Red.] auch schon mehrfach vorgeschlagen. Aber es ist dann doch beim aktuellen Modell geblieben, in dem wir die Welten miteinander verbinden. Wir leben am Berliner Stadtrand im Grünen. Und so idyllisch und stressfrei ist es auf dem Dorf letzten Endes ja auch nicht. Siehe Familie Bundschuh …
Stichwort: Fehlende Infrastruktur?
Genau! Der Bus fährt nur ein Mal am Tag, es gibt keinen Supermarkt, keine Bücherei, keinen Bäcker, keine Post, nichts. Für unsere Kinder wäre es auch nicht so toll gewesen. Die haben sich so schon in ihrer Pubertät bei uns beschwert, dass es so nervig sei, zu Freunden in die City und zu Orten, an denen etwas los ist, zu gelangen … Unser Modell war dann wohl doch die beste Lösung.
Seit 2015 sorgen die Bundschuhs immer wieder für gute bis sehr gute Quoten. Sind weitere Folgen bereits in Planung?
Es wird auf jeden Fall noch eine weitere Episode geben. Aber unsere wundervolle Produzentin Regina Ziegler muss beim ZDF immer wieder Klinken putzen gehen und grünes Licht holen.
Zum Ende der neuen Bundschuh-Episode sagen Sie Folgendes: "Wir bewegen uns alle auf dünnem Eis. Keiner weiß, was morgen passiert." Wann haben Sie sich mit der Tatsache abgefunden, dass im Leben nichts wirklich planbar ist?
Das habe ich bereits in meiner Kindheit gelernt, und diese Erkenntnis hat mich fürs Leben gestählt: Das Leben mit einem an Alzheimer erkrankten Vater bringt jeden Tag und jede Nacht neue Überraschungen mit sich. Weil meine Mutter als Krankenschwester unseren Lebensunterhalt allein verdienen musste, war ich für seine Pflege zuständig. Bei allen dunklen, fordernden und belastenden Aspekten war diese Zeit für mich im Rückblick auf jeden Fall sehr lehrreich. Heute kann mich so schnell nichts mehr aus der Bahn werfen.
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Sind Sie vom Grundnaturell eher eine Optimistin oder Pessimistin?
Das war bei mir je nach Lebensphase unterschiedlich: Es gab viele Jahre, in denen es ziemlich dunkel um mich herum war. Das lag hauptsächlich an den Schuldgefühlen, die ich als Kind bei der Pflege meines Vaters auf mich geladen und die ich 2022 auch in meinem Roman "Brunnenstraße" verarbeitet habe. Erst nach Jahren, in denen ich an mir und meinem Seelenzustand – auch durch Therapien – gearbeitet habe, habe ich gemerkt, dass es nicht nur die Dunkelheit gibt.
Von was für Schuldgefühlen sprechen Sie?
Die Zeit, in der ich mich um meinen Vater kümmern musste, war psychisch für mich derart belastend, dass ich schon mit etwa zwölf Jahren manchmal darüber nachgedacht habe, wie ich diese Zeit beenden könnte. Was ich tun müsste, damit meine Mutter und ich wieder so leben könnten wie früher, als wir allein waren. Als mein Vater dann starb, als ich 15 war, war in mir damals soviel Selbsthass und so viel Schuldgefühl, dass ich diese düsteren Gedanken überhaupt hatte. Heute wünschte ich mir, dass ich bereits damals professionelle Hilfe bekommen hätte. Dann wären mir einige dunkle Jahre sicher erspart geblieben.
Hilfen bei Depressionen
Erkennen Sie bei sich Anzeichen einer Depression? Beim überregionalen Krisentelefon unter 0800 1110111 wird schnell und anonym geholfen! Weiterführende Informationen gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Wie sehr halten Sie an Dingen und Menschen fest?
Erinnerungsstücke aus meinem Leben sortiere ich gnadenlos aus. Ich liebe die Klarheit, und ich liebe das Hier und Jetzt! Was sollen meine Kinder mit den Kisten an Erinnerungen? Das ist doch nur Belastung. Und wenn ich mich einmal dazu entschieden habe, dann kann ich auch Menschen gehen lassen, die mir einfach nicht guttun.
Gibt es Dinge, die Sie aufbewahren?
Die Bilder, Bastelarbeiten und Geschichten unserer Jungs kommen natürlich nicht weg. Bruno, unser Jüngster, ist künstlerisch sehr begabt und möchte deshalb auch auf die Kunstakademie gehen. Und der hat im Alter von neun Jahren ein riesiges Aquarell unserer Dogge gemalt. Das ist so schön, dass dieses Bild gerahmt bis heute bei uns im Schlafzimmer über dem Bett hängt. Moritz schreibt fantastisch, das heben wir auch auf. Zu jedem Geburtstag und zu Weihnachten bekommen wir Nachschub. Das sind dann die schönsten Geschenke!
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