Adelsexperte erklärt: Darum hätte ein Bild der Queen und Lilibet Diana Symbolkraft

  • Beim Goldenen und beim Diamantenen Thronjubiläum war Michael Begasse schon dabei, nun erlebt er das Platin-Jubiläum von Queen Elizabeth II. in London mit.
  • Was für ihn das Besondere am Auftritt der Königin auf dem Balkon des Buckingham Palastes war und wie wichtig die starken Frauen im Königshaus sind, hat er im Gespräch mit unserer Redaktion verraten.
  • Das Gespräch fand vor Ort in London statt, am Ufer der Themse – mit spektakulärem Blick auf die Houses of Parliament und Big Ben.

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Ein Foto von der Queen und ihrer Urenkelin Lilibet Diana: RTL-Adelsexperte Michael Begasse kann sich kein Bild mit mehr Symbolkraft vorstellen. „Könnte es ein wärmenderes und zukunftsweisenderes Foto geben?“, fragt er im Gespräch mit unserer Redaktion – und gibt selbst die Antwort: „Nein!“

Die Welt wartet auf dieses Bild, da ist er sich sicher, auf eine Abbildung der 96-jährigen Jahrhundertqueen mit ihrer Urenkelin, die am Samstag ein Jahr alt wird. Elizabeth II. trifft die kleine Lilibet Diana bei den Feierlichkeiten zu ihrem 70. Thronjubiläum zum allerersten Mal. Erst vor ein paar Tagen hat die Königin die Briten dazu aufgerufen, auf die vergangenen 70 Jahre zurückzublicken und gleichzeitig mit Vertrauen und Enthusiasmus in die Zukunft zu schauen.

„Das würde dieses Bild ausdrücken: Die alte Frau schaut auf 70 Jahre zurück und durch ihre Urenkelin auf die nächsten 70 Jahre und in die Zukunft“, erklärt Begasse. Er hat die Queen schon bei ihrem Goldenen Thronjubiläum begleitet und war beim Diamantenen Jubiläum dabei – und nun eben beim Platinum Jubilee, wie es auf Englisch heißt.

Begasse: Queen war dieses Mal unberechenbar

Alles wie immer im Königshaus, oder? Michael Begasse lacht. „Das Besondere war dieses Mal die Unberechenbarkeit der Queen.“ Während die Königin früher keinen öffentlichen Auftritt ausgelassen hat und dabei stets so pünktlich war, „dass man Big Ben nach ihr stellen konnte“, hat sich das mittlerweile geändert – wegen ihres Gesundheitszustands.

Elizabeth II. ist 96 Jahre alt und hat seit dem Tod ihres Ehemannes Prinz Philip im April 2021 sichtbar und spürbar abgebaut, wie Begasse das formuliert. Deswegen fährt der Palast heute eine andere PR-Strategie als früher: Die Queen wird nicht mehr angekündigt, kommt überraschend zu Terminen, so wie kürzlich, als sie spontan bei der Einweihung der „Elizabeth Line“, der neuen U-Bahn-Linie in London, aufgetaucht ist.

Adels-Experte: Diesen Luxus gönnt sich die Queen

„Sie gönnt sich heute als alte Dame den Luxus, auch nein sagen zu können“, sagt Begasse. Denn für die Queen gebe es nichts Schlimmeres, als bei einem öffentlichen Termin zu straucheln oder zu fallen. „Sie ist eitel und sie weiß um die Macht der Bilder. Wenn die Queen fällt, dann wird das symbolisch verstanden: Die Monarchie fällt.“ Das würde sie nicht zulassen.

Auch bei „Trooping the Colour“ am Donnerstag war bis zuletzt nicht klar, ob sich Elizabeth auf dem Balkon zeigen würde oder nicht. Aber als sie schließlich doch dort auftauchte, sei das genau der Moment gewesen, auf den die royalen Fans gewartet hatten. „Die Freude war spürbar.

Die Menschen haben der kleinen Frau in ihrem blauen Ensemble zugejubelt – da war so viel Dankbarkeit und Freude dabei. Es lässt sich vielleicht mit einem Gefühl vergleichen, das ein Enkelkind für seine Oma empfindet“, erzählt Begasse von dem Moment und wie er ihn erlebt hat. „Das fand ich sehr schön.“

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Viele starke Frauen auf dem Balkon des Buckingham Palastes

Um sich herum habe die Queen auf dem Balkon viele starke Frauen vereint. Ihnen zollt der Adelsexperte ebenfalls Respekt. „Selbstverständlich Kate, sie wird einmal der Fels in der Brandung für William sein. Prinzessin Anne ist sensationell stark und Sophie von Wessex, die Frau von Prinz Edward, ackert unglaublich für die Queen.“ Die Queen wisse genau, wie wichtig die Frauen seien.

Natürlich gehört auch Herzogin Camilla dazu: „Sie wird einmal eine fantastische Königin sein und ebenso der Fels in der Brandung für Charles.“ Wenn dieser eines Tages König wird, wird die ältere Generation kein Problem mit ihm haben, ist sich der Adelsexperte sicher. Die jüngere Generation jedoch stellt sich laut Umfragen schon jetzt die Frage: Warum soll ein Mann mit über 70 Jahren König werden?

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Michael Begasse erklärt: „Wenn die Queen stirbt, dann werden wir eine große Ablösungswelle von der Krone erleben. An Elizabeth II. rüttelt niemand mehr, aber an Charles wird gerüttelt werden.“ Erst im vergangenen Jahr etwa hat sich die Karibikinsel Barbados von der Monarchie verabschiedet und die Krone abgeschafft – für Begasse war das der Anfang. „Viele Länder werden folgen. Die Hoffnungen ruhen nun auf Prinz William und auf Herzogin Kate.“

Doch jetzt hofft Michael Begasse erst einmal, dass die Queen, die in letzter Zeit gesundheitlich angeschlagen war, sich wieder berappelt. „Und dass sie die Gene ihrer Mutter hat“, sagt er und lacht. Queen Mum starb 2002, mit 101 Jahren.

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