Ab Sonntag gastiert der griechisch-russische Stardirigent Teodor Currentzis mit seiner MusicAeterna für drei Tage im Wiener Konzerthaus, wobei am 12. April ein Benefizkonzert für die Menschen in derUkrainegeplant ist.
Die Auftritte sind nicht unumstritten, wird das in St.Petersburg beheimatete Ensemble doch von der russischen VTB-Bankfinanziert, die von den Sanktionen betroffen ist. Konzerthaus-ChefMatthias Naske verteidigt gegenüber der APA die Konzerte jedoch.
Das Wiener Konzerthaus verteidigt Aufritt des russischen Esnembles
„Für mich ist es ein legitimes Zeichen“, so Naske:“Ich glaube daran, dass Menschen durch Musik verbunden werden können.Aber dass die politischen Dimensionen für alle Beteiligten heikel sind,ist mir klar.“ So hatte sich die Internationale Rotkreuz- undRothalbmondbewegung IFRC als ursprünglich vorgesehenerKooperationspartner zurückgezogen und das gegenüber dem deutschenKlassikmagazin „Crescendo“ damit begründet, dass man nicht in ein alspolitisch zu interpretierendes Umfeld geraten wolle. Das Wiener Konzerthaus hatnun die Caritas als neuen Partner gefunden, wobei bereits mehr als50.000 Euro durch den Kartenverkauf lukriert wurden.
Boykott russischer Künstler als Diskussionsthema
Dass sich amrusso-griechischen Dirigenten Currentzis eine Polemik um den Boykottregierungsnaher russischer Künstler entzünde, sei angesichts der vielenSchattierungen in diesem Falle nicht gerechtfertigt. „DasSchwarz-weiß-Malen ist in der Eskalationslogik des Krieges für michnachvollziehbar, aber es ist nicht gerecht“, betonte Naske. Er habe mitCurrentzis auch über ein dezidiertes Statement gegen das russischeVorgehen gesprochen, verstehe aber auch die Zwickmühle des Dirigenten,der die Mitglieder seines Ensembles nicht im Stich lassen wolle.
Auch ukrainische Musiker im Wiener Konzerthaus zu Gast
Injedem Falle setzt Currentzis mit dem Benefizorchester ein Zeichen.Neben den Mitgliedern des Orchesters sind ukrainische Musikerinnen undMusiker zu Gast, die auf Einladung der MusicAeterna am Konzertteilnehmen werden. Doch auch wenn man jetzt zu den lange vereinbartenKonzerten stehe, sei zugleich klar, dass die MusicAeterna mittelfristigfür eine Finanzierung sorgen müsse, die ihre Unabhängigkeit garantiere,was in Russland sicherlich nicht leicht werde. „Aber davon wirdabhängen, ob wir unsere künftige Zusammenarbeit unterbrechen müssen“,machte Naske deutlich.
(APA/Red)
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel