Nach vier Tagen Heavy-Metal-Party ist Schluss: Zehntausende Metalfans verlassen den Norden. Am Samstagabend kündigten die Veranstalter die ersten 33 Bands für kommendes Jahr an.
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Zehntausende Metalfans machen sich nach dem schlammüberzogenen Heavy-Metal-Festival aus Wacken auf die Heimreise. Seit Mittwoch hatten in Schleswig-Holstein 61.000 Besucher gefeiert. Wegen viel Regens im Vorfeld gab es zum Festivalstart schlammbedingt jedoch Chaos. Viele Fahrzeuge mussten von Treckern auf die Campingplätze geschleppt werden.
Im Verlauf des Festivals wurde das Wetter zwar besser und viele Schlammbereiche trockneten. Dadurch wurde der Untergrund besser. Zur Abreise stehen den Fans aber erneut Trecker zu Hilfe. Knapp 70 Traktorfahrer sind nach Angaben der Veranstalter im Schichtsystem im Einsatz. „Sie fräsen die Spurrillen weg, damit alles wieder abtrocknet“, sagte Jan Struve vom Veranstaltungsteam.
Veranstalter sprechen von Millionenverlust
Der Schlamm hat für die Festival-Macher drastische wirtschaftliche Auswirkungen. Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen ihnen nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. 23.500 der erwarteten 85.000 Fans waren nach einem Einlass-Stopp letztlich nicht dabei. Sie sollen ihre 299 Euro für das Ticket erstattet bekommen. „Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen. „23.500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran.“ Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.
„Trotz schlechtem Start haben wir dann eine gute Stimmung hinbekommen“, sagte Jensen. Die Metalszene sei nach der Pandemie immer noch ausgehungert. Er blicke optimistisch nach vorne. „Der Ticketpreis ist das geringste Übel.“ Ähnlich äußerte sich Mitbegründer Holger Hübner. Über die wirtschaftlichen Fragen werde nach Festival-Ende ab Montag gesprochen. „Um Kohle geht’s hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.“
Wacken Open Air kommt Veranstalter in diesem Jahr teuer zu stehen
Polizei: „Das sicherste Wacken Open Air“
Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. „Das war mit Abstand – auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl – das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert. „Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien größtenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.
Die Polizei appellierte an die Besucher, sie sollten sich bei der Rückreise nur nüchtern und auch nicht unter Einfluss von Betäubungsmitteln ans Steuer setzen. Am Abreisetag will die Polizei schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen durchführen. Fahrzeuge sollten zuvor vom gröbsten Schlamm und Dreck befreit werden, um eine Verschmutzung der Fahrbahn und auch Schäden am eigenen Auto zu verhindern.
Das 33. Metal-Festival in Wacken (31. Juli bis 3. August 2024) wirft seine Schatten bereits voraus. Am Samstagabend kündigten die Veranstalter im Rahmen einer von einer Drohnen-Installation begleiteten Show die ersten 33 Bands an. Die Scorpions spielen dann als einer der Headliner. Die deutsche Rockband spielte auch 2012 in Wacken. Daneben wurden unter anderem Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian und Knorkator angekündigt. © dpa
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