New York – Eigentlich wollte die „Queen of Pop“ ihren Ehrentag auf Welttournee verbringen: Lediglich ein paar freie Tage zwischen zwei bereits ausverkauften Konzerten in Toronto und Montreal wollte sich Madonna gönnen, um am Mittwoch (16. August) ihren 65. Geburtstag zu feiern. Doch dann kam alles anders.
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Eine schwere bakterielle Infektion brachte den Popstar im Juni für mehrere Tage auf die Intensivstation eines Krankenhauses in New York, den Start ihrer seit langem geplanten „Celebration Tour“ (auf Deutsch etwa „Feier-Tournee“) durch Kanada, die USA, Mexiko und Europa musste Madonna verschieben. Frühestens im Oktober soll die Tournee nun in Europa starten.
Sie sei „auf dem Weg der Besserung“, hatte
40-jährige Karriere
Die Krankheit hatte den Superstar mitten aus den Tour-Vorbereitungen gerissen, über die sie ihre Fans via soziale Netzwerke stets auf dem Laufenden gehalten hatte. Mit der „Celebration Tour“ will Madonna nicht nur ihren Geburtstag feiern, sondern auch ihr 40-jähriges Karriere-Jubiläum, denn 1983 erschien ihr erstes Album „Madonna“.
40 Karriere-Jahre bedeuten für Madonna auch 40 Jahre in den Schlagzeilen: Erst Anfang des Jahres zierte sie – dem Anschein nach noch bei bester Gesundheit und Laune inszeniert als Jesus-Mutter Maria – die Titelseite der „Vanity Fair“. „Das ist gerade eine gute Zeit für mich“, hatte sie im dazugehörigen Interview gesagt. „Ich sammle Ideen, lasse mich inspirieren, treffe mich mit kreativen Leuten, schaue Filme, sehe mir Kunst an und höre Musik.“
Kurz darauf erschien sie bei der Grammy-Verleihung, um den Auftritt ihrer Musik-Kollegen Sam Smith und Kim Petras anzukündigen, und sorgte mit ihrem mal wieder veränderten Aussehen für Diskussionen. Die Bilder seien mit einer Kamera mit langem Objektiv gemacht worden und „würden das Gesicht von jedem Menschen verzerren“, beschwerte sich Madonna daraufhin per Instagram. Sie sehe sich „wieder einmal im Blendlicht von Ageismus und Misogynie gefangen“, schrieb sie weiter – und beklagte „eine Welt, die es ablehnt, Frauen über dem Alter von 45 zu feiern, und das Bedürfnis empfindet, sie zu bestrafen, wenn sie weiter entschlossen, fleißig und abenteuerlustig sind“.
Geboren wurde Madonna Louise Ciccone 1958 im US-Bundesstaat Michigan in eine italienisch-stämmige Großfamilie hinein. Ihre Mutter starb, als sie noch ein kleines Mädchen war. Nach dem Schulabschluss ging Madonna nach New York, hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser und begann, an einer Karriere als Tänzerin und Sängerin zu werkeln. Bei ersten Auftritten entdeckte sie schließlich der vor kurzem gestorbene Musik-Manager Seymour Stein und nahm sie unter Vertrag.
Die Mischung macht’s
Schon das erste Album „Madonna“ wurde ein Erfolg – und legte den Grundstein für eine phänomenale Weltkarriere: Rund ein Dutzend weitere Alben, hunderte Millionen Mal verkauft, weitere Erfolge als Schauspielerin und unzählige Auszeichnungen. Viele Songs der „Queen of Pop“, stets eine Mischung aus melodischem Pop, Dance und Electro-Erotik, sind längst Klassiker – etwa „Material Girl“, „Like a Virgin“ oder „Like a Prayer“. Über die Jahrzehnte schaffte Madonna zudem gleich mehrere Comebacks – sie scheint die Regeln ihrer Karriere vollkommen selbst zu diktieren und gilt als erste Frau, die als Popstar die komplette Kontrolle über ihre Musik und das eigene Image erlangte.
Auch privat ließ sich Madonna nie reinreden und sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Zweimal war sie verheiratet, erst mit US-Schauspieler Sean Penn, dann mit dem britischen Regisseur Guy Ritchie, zudem zeigte sie sich immer wieder in unterschiedlichen Beziehungen. Neben zwei leiblichen Kindern hat Madonna vier Kinder adoptiert.
Erst habe sie lange nicht Mutter werden wollen – dann habe sie die Rolle überwältigt, schrieb die Musikerin vor kurzem bei Instagram. „Ich bin halb-blind durch viele Jahre gelaufen und habe viele Fehler gemacht.“ Als Mutter habe sie ihre „höchsten Hochgefühle“ und ihre „tiefsten Niederschläge“ erlebt – sei inzwischen aber vor allem glücklich und dankbar: „Meine Kinder sind alle Superstars und ich bin glücklich, dass ihre Seelen sich mich als Mutter ausgesucht haben“. © dpa
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