Joelina Drews: "Sie nehmen mich oft nicht richtig ernst"

Schon seit ein paar Jahren macht Joelina Drews Musik. Dabei geht sie ihren eigenen Weg, statt in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Warum das so schwierig ist, verrät sie im Interview.  

Hört man sich Joedys Songs an, ist schnell klar: Das hat nichts mit „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Ich bau dir ein Schloss“ zu tun. Die Sängerin, die eigentlich Joelina Drews heißt und die Tochter von Schlagerstar Jürgen Drews ist, hat ihren ganz eigenen Sound gefunden.

Und jetzt hat sie mit dem Song „Detox“ nachgelegt. Dieses Lied ist wie viele zuvor sehr persönlich. Dass die 26-Jährige nicht davor zurückschreckt, diese Seiten von sich zeigen, wissen wir aber bereits von früheren Stücken.

Joelina Drews: Nicht unbedingt dadurch, dass mein Vater mein Vater ist, sondern dadurch, dass ich schon seit klein auf mit der Öffentlichkeit konfrontiert wurde. Aber wenn ich jetzt so mein Ding mache, empfinde ich es wegen meines Backgrounds oft als schwierig. Ich habe das Gefühl, dass ich oft nicht richtig ernst genommen werde in diesem Genre und sie mich eher in der Schlagerschublade sehen.

Haben Sie negative Erfahrungen in der Musikbranche gesammelt?

Ja, ich wusste in dem Alter noch gar nicht, wie das Ganze läuft. Auch wem man vertrauen kann. Ich habe schon so einige schwarze Schafe an meiner Seite gehabt, die sich irgendwann entpuppt haben, und bin oft auf gut Deutsch auf die Schnauze gefallen. Dennoch waren das wertvolle Erfahrungen, die ich nutzen kann.

Ramona, Jürgen und Joelina Drews: Der Schlagerstar und seine Ehefrau haben mit Joelina eine gemeinsame Tochter. (Quelle: IMAGO / VISTAPRESS)

Wie können Sie sich denn am besten von dem Image „die Tochter von …“ lösen?

Ich mache einfach mein Ding. Wenn man jung ist, tangiert es einen noch. Aber mittlerweile ist es mir komplett egal, was die Leute von mir denken. Ich mach einfach das, was ich fühle; das, worauf ich Lust habe. Ich glaube, auch nur dann kann man wirklich lange überleben in dem Business, das ist eh schon ein Haifischbecken.

Jeder kann für sich selbst interpretieren, ob Ihr Song „Detox“ von Liebe oder Sucht handelt. Wovon handelt er für Sie?

Ich habe schon oft über Heartbreaks und toxische Beziehungen geschrieben und das habe ich auch bei diesem Song mit einfließen lassen. Ich habe aus verschiedensten Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, ein Ganzes gemacht. Bei „Detox“ war zudem ein Erfahrungspunkt, dass ich eine Essstörung hatte.

Fällt es Ihnen schwer, Ihr Inneres so nach außen zu kehren?

Gar nicht, im Gegenteil eher. Mit fällt es schwerer, Songs zu schreiben, wenn ich keinen Bezug dazu habe. Wenn ich in einer Phase bin, in der ich zum Beispiel extrem glücklich bin, könnte ich keinen traurigen Song schreiben. Ich schreibe gerne über meinen aktuellen Gemütszustand.

Gab es Menschen, die Sie gefragt haben, ob Ihre Songs von ihnen handeln?

Es gab tatsächlich den Fall bei dem Song „Krank“, der ist zu 100 Prozent autobiografisch. Da ging es um eine Person, die mit mehreren Mädels angebandelt hat. Eine davon war ich. Aber meistens ist es nicht so spezifisch, da ich nicht unbedingt möchte, dass sich eine ganz bestimmte Person angesprochen fühlt.

Inspiriert Sie auch Ihre aktuelle Beziehung?

Definitiv. Meine nächste Single handelt sogar von meinem Freund. Die habe ich für ihn geschrieben.

Sie haben also kein Abkommen, dass Sie nicht über Ihre Beziehung singen dürfen?

Nein, mir ist nur wichtig, dass ich keine Details ausplaudere. Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn man über den Partner schreibt, eher im Gegenteil. Der nächste Song ist quasi ein Liebesbeweis an meinen Freund. Den habe ich ihm in einer Phase geschrieben, in der es ein bisschen schwierig war für ihn, und ich wollte ihm damit zeigen, wie wichtig er mir ist.

Was sind Ihre Ziele als Musikerin?

Schön wäre natürlich, wenn ich irgendwann ein Album veröffentlichen und auf Tour gehen kann. Dafür arbeite ich sehr hart und ich denke, dass ich das irgendwann realisieren kann. Ich finde es aber auch schön zu sehen, wie ich in Babysteps vorankomme und mir anschaue, was ich allein im letzten Jahr geschafft habe.

Joelina Drews: Die Musikerin hat mit „Detox“ eine neue Single veröffentlicht. (Quelle: Olga Hermann)

Können Sie sich vorstellen, diesen Job auch noch in 20 Jahren zu machen?

Bei mir wird es definitiv immer die Musik sein. Aber ob ich jetzt selber 20 Jahre lang auf der Bühne stehen oder ich irgendwann im Hintergrund arbeiten werde, das überlasse ich einfach meinem Schicksal.

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Hatten Sie Momente, in denen Sie dachten: Vielleicht sollte ich es lieber sein lassen?

Ich glaube, an diesem Punkt ist jeder Künstler mindestens einmal die Woche. Man ist auf sich selbst angewiesen und es ist normal, wenn man zwischendurch ein paar Durststrecken hat. Aber wenn ich grundsätzlich nicht davon überzeugt wäre, dann brauch ich das gar nicht machen. Ich setze da meinen kompletten Fokus drauf und ich weiß, dass ich auf Dauer einen stetigen Erfolg haben werde.

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