Trauer um Milva: Die italienische Schlager- und Chansonsängerin ist gestorben. „La Rossa“, wie sie wegen ihrer roten Haare genannt wurde, starb im Alter von 81 Jahren.
Zuletzt hatte sie mit ihrer Vertrauten und Sekretärin Edith mitten im Zentrum Mailands gewohnt. „Milva war eine der stärksten Interpretinnen des italienischen Chansons“, teilte Italiens Kulturminister Dario Franceschini am Samstag mit. Auf internationalen Bühnen sei sie erfolgreich geworden und habe den Namen ihres Landes hochgehalten.
Auch in Deutschland ein großer Star
Milvas Karriere begann in den Siebzigerjahren an Fahrt aufzunehmen. Sie erlangte weltweite Bekanntheit. Nicht nur in ihrem Heimatland Italien, vor allem auch in Deutschland wurde sie gefeiert. Sie nahm zahlreiche Lieder in deutscher Sprache auf. Die erfolgreichsten deutschsprachigen Lieder von Milva sind „Freiheit in meiner Sprache“ und „Hurra, wir leben noch“. 2006 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Die verstorbene Musikerin kam am 17. Juli 1939 im italienischen Küstenort Goro in der Region Emilia-Romagna in Oberitalien zur Welt. Ihre Eltern waren eine Schneiderin und ein Fischer. Schon früh musste Milva selbst Geld verdienen, denn ihr Vater verlor seinen Besitz. Nach einem Umzug nach Bologna machte Milva bei einem Gesangswettbewerb mit und startete anschließend eine Ausbildung in Gesang und Schauspiel, woraufhin eine große Karriere begann. Sie nahm Dutzende Alben auf, sang auf Tourneen und auf Theaterbühnen. Fast 20 Mal trat sie bei Italiens bedeutendstem Schlagerfestival in Sanremo auf. Gewonnen hat sie dieses aber nie.
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Später feierte sie auch als Schauspielerin Erfolge. Am Mailänder Piccolo Teatro war sie unter der Regie von Giorgio Strehler die Seeräuberjenny in Brechts „Dreigroschenoper“. 2010 verließ sie die Bühne. In einem Brief, gepostet auf Facebook, teilte sie ihr Karriereende mit. Im selben Jahr hatte sie in einem Fernsehinterview von gesundheitlichen Probleme gesprochen, die sie davon abhielten, weiter aufzutreten.
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