Bereits zum zweiten Mal schmuggeln sich Fury in the Slaughterhouse in das Line-up des Heavy-Metal-Festivals in Wacken – unter dem Namen Die Beschissenen Sechs. Im Interview verrät die deutsche Kultband, was dahintersteckt.
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In den Neunzigerjahren feierte die deutsche Band Fury in the Slaughterhouse mit melodiösen Rockhymnen wie „Time To Wonder“ auch international große Erfolge. Auf dem diesjährigen Heavy-Metal-Festival in Wacken stellen sie sich erneut einem Publikum, das eine etwas härtere Gangart gewohnt ist.
Auf den Holy Ground der Metal-Szene schafften sie es mit Liebenswürdigkeit und guten Beziehungen: Holger Hübner, Gründer des legendären Wacken Open Air, ist nebenbei auch Manager der Band. Im Interview mit spot on news sprechen Sänger Kai Wingenfelder und Gitarrist Christof Stein-Schneider über die Besonderheiten eines Konzerts im nordischen Metal-Mekka.
Sie sind in diesem Jahr zum zweiten Mal auf dem Wacken Open Air dabei – wie schon 2019 unter dem Namen Die Beschissenen Sechs. Woher kommt dieser Undercover-Name?
Christof Stein-Schneider: Wir sind bekannt für unsere guten Bandnamen, schon immer gewesen … Früher, als wir immer größer wurden, konnten wir in Hannover nicht mehr in den Clubs spielen, in denen wir groß geworden sind. Dann haben wir uns immer andere Namen gegeben, damit wir da eben spielen können. Wir hießen von The Incredible Stinkin Garbagecans über Drüsengemenge, Die betrunkenen 5 … und irgendwann eben auch Die beschissenen Sechs.
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So kam es zum ersten Wacken-Auftritt der Beschissenen Sechs
Wie kam es 2019 zu Ihrem ersten Wacken-Gastspiel?
Stein-Schneider: Irgendwann haben wir Holger gefragt, der ist ja Chef von Wacken und unser Manager, ob wir mal mit Fury in Wacken spielen können. Da hat er gesagt, nee mit Fury, das geht nicht. Vom Bandnamen her würden wir natürlich super nach Wacken passen, aber das können wir vergessen, musikalisch. Aber mit den Beschissenen Sechs könnt ihr in Wacken spielen. Dann haben wir vor drei oder vier Jahren das erste Mal in Wacken gespielt – mit den Beschissenen Sechs. Das war ziemlich erfolgreich, weil tatsächlich die wenigsten Leute überhaupt wussten, was sie da erwartet. Wir haben den Platz voll gespielt und am Ende dann „Won’t Forget These Days“ und „Time To Wonder“. Dann wussten die Leute auch, wer wir sind. Ja, und jetzt dürfen wir wieder spielen. Wacken ist einfach ein tolles Festival!
Kai Wingenfelder: Ich freue mich darauf. Neulich war ich bei der Premiere der „Wacken“-Fernsehserie. Charlie Hübner, wenn der läuft, der sieht aus wie Holger Hübner. Das ist total geil. Ich habe die ersten Folgen auf der Tour gesehen und mich schlapp gelacht. Es ist einfach sensationell.
Auf welcher Bühne spielen Sie dieses Mal? Beim letzten Mal waren Sie auf der Beer Garden Stage zu sehen.
Wingenfelder: Genau, beim letzten Mal war’s die Beer Garden Stage. Jetzt gibt’s die beiden Mainstages und daneben steht noch eine, da spielen wir jetzt. Also auf die Mainstage, da traue ich mich nicht.
Stein-Schneider: Da sind wir noch nicht. Aber wer weiß.
Was ist bei einem Wacken-Konzert anders als bei normalen Konzerten?
Wingenfelder: Bei den normalen Open-Air-Konzerten kaufen die Leute Tickets für Fury. In Wacken kaufen sie die für Hammerfall. Das ist der kleine Unterschied.
Stein-Schneider: Es gibt von diesem ersten Wacken-Konzert eine Fotoserie, vom Anfang des Konzerts bis zum Ende. Da siehst du am Anfang unsere Gesichter, wie verbissen wir gucken, weil wir überhaupt nicht wussten, was uns da erwartet. Je länger das Konzert läuft, je mehr siehst du, wie sich unsere Gesichtszüge entspannen. Und am Ende haben alle Spaß. Ich finde das gut, diese Herausforderung, auf die Bühne zu gehen und nicht genau zu wissen, was passiert. Das Gefühl zu haben, jetzt mal Butter bei die Fische, mal gucken, wo geht die Reise hin. Letztes Mal in Wacken war schon großartig.
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Fury in the Slaughterhouse spielt „nur die harten Nummern“
Welche Stücke spielen Sie in Wacken?
Wingenfelder: Wir spielen nur die harten Nummern.
Stein-Schneider: Wir haben auf jeder Platte immer so zwei, drei Nummern, die auch echt Brett-Rock’n’Roll sind. Und wir spielen hauptsächlich diese Nummern.
Wingenfelder: Wir spielen nur volles Brett und dann spielen wir „Time To Wonder“ und „Won’t Forget“ gegen Ende. Das war’s.
Stein-Schneider: Aber eigentlich ist es halt … Krawall. Es macht Spaß. Wir können das eben auch. Fury ist keine Schublade, sondern ein Schrank und wir können diese Ecke auch ganz gut bedienen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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