Falco wäre heute 65 Jahre alt geworden

Um Sänger und Musiker Falco wird es wohl ewig einen Mythos geben. Heute wäre der gebürtige Wiener 65 Jahre alt geworden. Ein Blick auf seine Stationen und Karrierehöhepunkte.

Seine Person umweht ein Mythos: Als Falco bestieg Johann Hölzel den internationalen Popolymp. Der gebürtige Wiener,der bis heute als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen MusikerBestand hat, hätte am heutigen Samstag seinen 65. Geburtstag gefeiert.Die Faszination um den Falken ist mehr als 20 Jahre nach seinem Todungebrochen. Zum Jubiläum gibt es für Fans jedenfalls neues, altesMaterial zu hören.

Musikalisches Talent bereits in die Wiege gelegt

Geboren wurde Johann Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien.Das musikalische Talent schien ihm bereits in die Wiege gelegt, zitiertPeter Lanz in seiner Falco-Biografie dessen Mutter doch folgendermaßen:“Er brüllte vom ersten Moment an sehr laut. Die Hebamme reichte mir dasKind mit den Worten: Hier, Frau Hölzel, da haben sie ihrenSängerknaben.“ Sie sollte ein Leben lang seine wichtigsteVertrauensperson bleiben.

Nach der Trennung der Eltern wuchs Hansunter der Obhut seiner Mutter und seiner Großmutter auf. Mit 16 Jahrenverließ er die Schule und hielt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobsüber Wasser. Sein vorzeitig absolvierter Präsenzdienst machte ihmwesentlich mehr Spaß als ein Job bei der Pensionsversicherungsanstalt,den ihm seine Mutter besorgt hatte. Die von der Mutter für den Sohnerhoffte Beamtenkarriere war definitiv nichts für ihn.

Erste Musikauftritte in Berlin, Falco von DDR-Skispringer inspiriert

So begann er Bassgitarre zu spielen, war kurzzeitig am WienerMusikkonservatorium und übersiedelte später nach Berlin. Dort fandendie ersten Musikauftritte des späteren Stars statt. Zurück in Wien, folgte Ende der 70er-Jahre eine Zeit bei der durchaus erfolgreichen Kommerzband Spinning Wheel, aber auch beim Ersten WienerMusiktheater (der späteren Hallucination Company) und schließlich beiDrahdiwaberl rund um Stefan Weber. Zu jener Zeit etablierte sich auchder später prägende Künstlername, den er angelehnt an denDDR-Skispringer Falko Weißpflog für sich entdeckt hat.

Riesenerfolg mit „Ganz Wien“, „Der Kommissar“ an Spitze der Charts

Aber nichtnur der Name Falco sollte Bestand haben, auch die passende Kunstfigurdazu wurde alsbald geschaffen. So stieg er erstmals als Sänger insRampenlicht und landete damit ganz oben: Der Song „Ganz Wien“,der sich auf der ersten Soloplatte „Einzelhaft“ (1982) fand, wurde zumRiesenerfolg. Die Singleauskopplung „Der Kommissar“ schaffte in mehrereneuropäischen Ländern den Sprung an die Spitze der Charts, verkauftesich weltweit über sieben Millionen Mal und zog bis heute verschiedensteNeuversionen und Remixes nach sich.

Endgültiger Durchbruch mit „Falco 3“

Zwei Jahre später folgte“Junge Römer“, wobei sich das Album etwas schwächer als dasvorangegangene Debüt verkaufte. Bereits 1985 sollte das aber vergessensein: „Falco 3“ bedeutete den endgültigen Durchbruch. Songs wie „ViennaCalling“, „Jeanny“ und allen voran „Rock Me Amadeus“ sind bis heute gernund oft gehörte Radio- und Dancefloor-Klassiker. Und es gab im März1986 auch eine Premiere zu feiern: Mit „Rock Me Amadeus“ landete Falcoals erster deutschsprachiger Popmusiker an der Spitze der US-Charts.

Tödlicher Autounfall im Jahr 1998

Mit folgenden Arbeiten wie „Emotional“ (1986), „WienerBlut“ (1988) oder „Nachtflug“ (1992) konnte Falco allerdings nicht mehran diese Glanzzeit anschließen. Am 6. Februar 1998 starb Johann Hölzelim Alter von 40 Jahren schließlich nach einem Autounfall in derDominikanischen Republik. Das nur wenige Wochen später posthumveröffentlichte Album „Out Of The Dark“, an dem der Falke bis zuletztgearbeitet hatte, wurde dann wieder ein Verkaufshit. Mit „Verdammt wirleben noch“ (1999) sowie „The Spirit Never Dies“ (2009) sollten nochzwei Platten mit teils unveröffentlichtem Material auf den Markt kommen.

Songs bis heute für Coverversionen beliebt

Sowohlals Musiker als auch als Kunstfigur konnte Falco Zeit seines Lebensgleichermaßen begeistern wie polarisieren. Und so stehen seine Songs bisheute immer wieder auf dem Speisezettel heimischer wie internationalerKünstler, wenn es um Coverversionen geht. Auch müssen sichösterreichische Acts oft an ihm messen, der selten Experimente scheuteund Genres nach Belieben kreuzte. Die in den 80ern junge Kunstform desMusikvideos wusste er ebenfalls virtuos zu nutzen, was seinem Image desleicht affektierten Wiener Strizzis nur zugutekam.

Neues, altes Material für Falco-Fans

Wer sich anlässlich des heutigen Jubiläums neuerlich mit dem Schaffen Falcos auseinandersetzen will, bekommt dazu Gelegenheit. Kürzlich ist die Kopplung „The Sound Of Musik“ erschienen, auf der die größten Hits des Wieners erstmals chronologisch von 1981 bis 1998 versammelt sind. Außerdem gibt es eine neue Box mit den drei legendären Alben „Einzelhaft“, „Junge Römer“ und „Falco 3“ auf Vinyl mit einer Maxisingle als Bonus.

Auf „The Sound Of Musik“ befinden sich einige seltene Versionen von Falco-Hits, etwa ein neuer Mix von „Rock Me Amadeus“ oder die „Full Length Version“ von „Data de Groove“, die lediglich auf einer mittlerweile raren deutschen CD-Erstauflage des gleichnamigen Albums erhältlich war. Für „Body Next To Body“ wählte man einen Mix von 1987 aus, der nur für eine deutsche Promo-Vinyl-Single Verwendung fand. Diese Songfassung enthält mehr Falco und weniger Brigitte Nielsen, vor allem ihr Stöhnen wurde entfernt.

Sammler dürfen sich zudem auf eine „Jeanny“-Picture-Disc freuen. Auf dieser sind erstmals alle drei Teile der „Jeanny“-Saga, also aus „Coming Home“ und „Bar Minor 7/11 (Jeanny Dry)“ auf einer EP vereint. Zusätzlich gibt es die beinahe neun Minuten lange ‚Extended Version‘ sowie einen Mix, bei dem Falco auf Englisch singt.

(APA/Red)

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