Auch der diesjährige Super Bowl glänzte mit einer Halbzeitshow der Extraklasse. Neben Snoop Dog, Dr. Dre und Mary J. Blige gab es einen Überraschungsgast. Eminem sorgte für eine Kontroverse.
In den sozialen Medien wurde die diesjährige Halbzeitshow des Super Bowl, in der eine Reihe von Hiphop-Superstars zu sehen waren, von vielen Zuschauern gelobt. Zudem sorgte eine kontroversen Geste von Eminem für Aufsehen.
Die umjubelte Rap-Party wurde von Snoop Dogg, Dr. Dre, Eminem, Mary J. Blige und Kendrick Lamar in der Halbzeitpause des Football-Spiels zwischen den Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals geschmissen. Bei dem spektakulären Auftritt gab es zudem einen Überraschungsgast: Der bekannte Rapper 50 Cent stand auf einmal mit den anderen Künstlern auf der Bühne.
Umringt von zahlreichen Tänzern präsentierten die sechs Musiker ein Medley aus ihren größten Hits, darunter „The Next Episode“, „California Love“, „In Da Club“, „Family Affair“ und „Lose Yourself“. Als Bühne war am Sonntag (Ortszeit) eine Art kleine Stadt mit Häusern, Läden und schicken Autos davor aufgebaut.
Eminem, Kendrick Lamar, Dr. Dre, Mary J. Blige, 50 Cent und Snoop Dogg: Die Halbzeit-Show war eine große Rap-party. (Quelle: Mark J. Rebilas-USA TODAY Sports/ap)
Eminems kontroverser Auftritt
Am meisten Aufsehen erregte jedoch der Moment, in dem Eminem die Bühne betrat. Der 49-Jährige ging in die Knie, eine Geste des Protests gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA. US-Medien hatten zuvor Berichtet, die amerikanische National Football League (NFL) habe die Idee des Kniefalls während der Show bei einem Streit hinter den Kulissen abgelehnt. Eminem ließ sich davon aber offenbar nicht abhalten, wofür er von vielen in den sozialen Netzwerken gefeiert wurde.
Eminems Kniefall war eine Anspielung auf den Protest des ehemaligen NFL-Spielers Colin Kaepernick. Dieser begann 2016, sich während der US-Nationalhymne vor Spielen hinzuknien und löste damit eine jahrelange politische Kontroverse aus. In der Folge wurde der Kniefall zu einem Symbol der „Black Lives Matter“-Bewegung und erlangte nach der Ermordung des Amerikaners George Floyd durch einen Polizisten globale Aufmerksamkeit.
Spielfeld verwandelt sich in eine Karte von L.A.
Für die Show wurde das Spielfeld in eine riesige Karte von Los Angeles verwandelt. Dutzende Tänzer unterstützten die einzelnen Auftritte. Snoop Dogg eröffnete die Show zusammen mit Dr. Dre mit dem Gangsta-Rap-Song „The Next Episode“. Anschließend zollten die beiden der 1996 erschossenen Rap-Legende Tupac Shakur mit „California Love“ Tribut.
Beim Song „In Da Club“ hatte der von der Decke hängende Rapper 50 Cent seinen Auftritt. Im Anschluss sang die R&B-Sängerin Mary J. Blige ihre Hits „Family Affair“ und „No More Drama“, bevor Rapper Kendrick Lamar „Alright“ vortrug. Den Abschluss bildete Eminem, bevor alle Künstler nochmal gemeinsam auf die Bühne kamen und „Still D.R.E“ sangen. Die Rams gewannen die Partie schließlich mit 23 zu 20 gegen die Bengals.
Viele Stars unter den Zuschauern im Stadion
Der Super Bowl ist jedes Jahr nicht nur ein großes Sportereignis, sondern auch eine Riesenplattform für die Werbeindustrie und ein Musikspektakel, das in diesem Jahr zum ersten Mal komplett im Zeichen von Hip-Hop, R&B und Rap stand. In der Vergangenheit standen schon Stars wie Michael Jackson, Madonna, Prince oder die Rolling Stones auf der Halbzeitshow-Bühne. Um die 100 Millionen Menschen allein in den USA verfolgen das Finale um die Meisterschaft in der National Football League live im Fernsehen.
Unter die Zuschauer im ausverkauften Stadion mischten sich in diesem Jahr auch Stars wie das Glamour-Paar Jennifer Lopez und Ben Affleck, Matt Damon, Charlize Theron und die Musiker The Weeknd und Cardi B. Country-Star Mickey Guyton sang vor dem Spiel die US-Nationalhymne, der Schauspieler Dwayne Johnson sagte die Mannschaften an.
If you smeeeeell… Hollywood-Star Dwayne Johnson kurz vor dem Kickoff. (Quelle: Mario Anzuoni/Reuters)
NFL wird Diskriminierung vorgeworfen
Die NFL steht derzeit wegen Diskrimierungsvorwürfen in der Kritik. US-Präsident Joe Biden sagte vor dem Finale in einem Interview mit dem Sender NBC, dass die Liga „aus so vielen farbigen Athleten (…) und nicht genug qualifizierten afroamerikanischen Trainern besteht, um diese NFL-Teams zu managen“. Selbst der NFL-Chef Roger Goodell habe zugegeben, „dass sie ihre Verpflichtungen nicht eingehalten haben“, betonte Biden.
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Derzeit gibt entstammen nur fünf Trainer der insgesamt 32 Mannschaften einer US-Minderheit. Nur zwei von ihnen sind schwarz – in einer Liga, in der 70 Prozent der Spieler schwarz sind. Der Anfang Januar von den Miami Dolphins entlassene afroamerikanische Trainer Brian Flores hatte deshalb die NFL sowie drei Vereine wegen Diskriminierung verklagt.
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