"Beispiellose Unregelmäßigkeit" beim ESC-Jury-Voting – betroffene Länder wehren sich

  • Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat Unregelmäßigkeiten beim Jury-Voting im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest 2022 festgestellt.
  • Sechs Länder hätten in auffälliger Weise füreinander gestimmt.
  • So reagieren die betroffenen Staaten auf die Vorwürfe.

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Beim Voting im zweiten Halbfinale des diesjährigen Eurovision Song Contests gaben sich Aserbaidschan, San Marino, Polen, Georgien, Rumänien und Montenegro gegenseitig hohe Punktzahlen. Die übrigen stimmberechtigten Nationen hingegen wählten keinen der Beiträge unter die Top 8.

„Eine Unregelmäßigkeit im Abstimmungsverhalten der Jury in einem solchen Ausmaß ist beispiellos“, hieß es laut „eurovision.de“ daraufhin seitens der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Sie beschloss deshalb, die Stimmen der sechs Länder nicht zu werten und durch berechnete Punkte zu ersetzen. Den Entscheid begründete die EBU mit der dafür notwendigen Erfüllung zweier der folgenden Punkte: Abweichungen von dem allgemeinen Geschmack der anderen Jurys, Abstimmungsmuster, Regelverstöße bei der Abstimmung, wiederkehrende Muster in mehreren Ländern oder klar Begünstigte. Der Vorsitzende der ESC Reference Group und der stellvertretende Generaldirektor der EBU bestätigten den Beschluss.

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Rumänien zieht ESC-Rückzug in Erwägung

Nicht einverstanden damit sind die von der Annullierung ihrer Jury-Ergebnisse betroffenen Länder. „Eurovision.de“ zitiert die rumänische Rundfunkanstalt TVR mit den Worten: „Nach dem Imageschaden, der dem Fernsehsender nun eingebracht wurde, denken die Verantwortlichen von TVR über einen Rückzug Rumäniens von den zukünftigen Ausgaben des ESC nach – und darüber, rechtliche Schritte gegenüber den Organisatoren des ESC einzuleiten.“ San Marinos SMRTV bezeichne den Jury-Entscheid als „autoritär“ und İctimai Television aus Aserbaidschan hoffe, „dass die Situation bald gelöst wird, vorausgesetzt, dass die Gerechtigkeit siegt“.

Am Endergebnis hätte eine Wertung der gestrichenen Stimmen laut „eurovision.de“ aber nichts geändert. Auch ohne den Voting-Eingriff der EBU wären die gleichen zehn Länder ins ESC-Finale eingezogen. Montenegro, San Marino und Georgien hätten nicht dazugezählt.

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