„Werther“ von Jules Massenet

Claire Levacher, der Kinderchorder Musikmittelschule Bregenz-Stadt und das Symphonieorchester Vorarlberg

Daslyrische Drama „Werther“ ist bis heute das bekannteste Bühnenwerk von JulesMassenet. Johann Wolfgang von Goethe verarbeitete 1774 in „Die Leiden desjungen Werther“ seine unglückliche Liebesbeziehung zu der bereits inoffiziellverlobten Charlotte Buff. Das Motiv für den tragischen Ausgang dieser Liebe,den Freitod Werthers, lieferte Goethe der Selbstmord seines Freundes KarlWilhelm Jerusalem, der sich in die für ihn unerreichbare Elisabeth Herdtverliebt hatte. Goethe konnte freilich nicht ahnen, dass gerade das tragischeEnde des Romans mehrere unglücklich verliebte Männer dazu veranlassen würde,ihrem Leben ein Ende zu setzen. In Wetzlar, wo der Roman entstand, fasste JulesMassenet 1886 den Entschluss, „Werther“ zu vertonen. An der Pariser Opéra Comiqueals „reizlos“ abgelehnt, wurde das Stück erst 1892 an der Wiener Hofoperuraufgeführt. Von dort aus eroberte sie alle großen Bühnen und gilt heute alsMassenets bekannteste Oper.

Zerrissenheit der Hauptfigur

Gemeinsammit den Librettisten Édouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann verliehMassenet den Figuren eine hörbare Stimme und fügte neue hinzu, darunter sechsKinder, die den Chor der Oper bilden. Die überschwängliche Liebe desProtagonisten Werther und die von Massenet verstärkte Zerrissenheit derHauptfigur Charlotte werden musikalisch durch farbenreiche Klänge zum Ausdruckgebracht.

Unterder Regie von Jana Vetten eröffnet sich dem Publikum eine weibliche Perspektiveauf männlichen Subjektivismus und seine Auswirkungen auf die Menschen um ihnherum. Vetten, 1989 in Bamberg geboren, begann ihre Karriere nach dem Abiturals Regieassistentin an verschiedenen Theatern. 2011 schrieb sie sich für dasRegiestudium am Mozarteum in Salzburg ein. Am Staatstheater Mainz inszeniertesie unter anderem „Die Unverheiratete“ von Ewald Palmetshofer und „All dasSchöne“ von Duncan Macmillan sowie „Peterchens Mondfahrt“ (Weihnachtsstück),die deutschsprachige Erstaufführung von Chris Thorpes „Status“ und dieStückentwicklung „Nach dem Olymp“. Außerdem inszenierte sie das Theaterprojekt„ARTUS!“ mit 500 Mitwirkenden im Hamakom Theater Wien und auf derFreilichtbühne Altusried.

Wolfgang Schwendinger

Diemusikalische Leitung hat die Dirigentin Claire Levacher, die 2017 bereits dieKammeroper „To the Lighthouse“ in Bregenz dirigiert hat.

Die Premiere von„Werther“ findet am 14. August um 19.30 Uhr statt. Die Aufführung findet infranzösischer Sprache mit deutschen Übertiteln statt. Für den musikalischenGenuss sorgen das Symphonieorchester Vorarlberg und der Kinderchor derMusikmittelschule Bregenz-Stadt unter der Leitung von Wolfgang Schwendinger.  AMA

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