Viel Haut, viel Stil: So lässt sich das "Naked Dress" stylen

Berlin – Während Stars und Sternchen üblicherweise in opulenten Roben über die roten Teppiche dieser Welt laufen, gilt schon seit einer Weile häufig: Weniger ist mehr. Oder: Mehr Haut wagen. Das sogenannte „Naked Dress“ ist zurück. Und sein Name Programm.

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Das kann im Sommer auch im Alltag gut – und ganz schön angezogen – aussehen. Was Sie wissen sollten.

Woher kommt der Trend?

Wer „Sex and the City“ geschaut hat, erinnert sich womöglich noch gut an Jessica Parker alias Carrie Bradshaw im legendären kurzen, hautfarbenen Kleid von DKNY, das ihre Serien-Freundin Charlotte mit den Worten kommentierte: „Nun, sagen wir einfach – es ist das Nacktkleidchen“. Damit war nicht nur ein ikonischer Fashion-Moment geboren, sondern auch ein Begriff für den modischen Hauch von nichts.

Doch Carrie war nicht die erste Stilikone, die mit ihrem Auftritt Ende der 90er Jahre für Furore sorgte. Die Geschichte des „Naked Dress“ – zu deutsch Nacktkleid – geht mehr als 60 Jahre zurück. Marilyn Monroe sang 1962 „Happy Birthday Mr. President“ in einem mit funkelnden Glitzersteinen besetzten hautfarbenen Abendkleid, das wenig Raum für Fantasien ließ – und damals einen echten Skandal auslöste.

Heute hat es das „Naked Dress“ von den Laufstegen und roten Teppichen dieser Welt in die Mitte der Gesellschaft geschafft. „Nach Homewear, Oversized-Silhouetten und Eingesperrtsein zu Hause ist die Lust auf Sexyness und Party-Looks groß“, sagt Stilberaterin Silke Gerloff. In der Mode folge schließlich auf den Trend immer der Gegentrend.

Welche Varianten gibt es?

Es gibt nicht das eine, das wahre „Naked Dress“. Die Kleider kommen in verschiedenen Formen, Farben und Schnitten daher. Eines haben aber alle Stücke gemeinsam: Die Körper ihrer Trägerinnen werden in Szene gesetzt durch transparente oder durchscheinende Materialien wie zum Beispiel Mesh oder Netzstoffe.

Silke Gerloff rät dazu, in jedem Fall farblich passende Unterwäsche ohne auftragende Nähte zu wählen. „Schmal geschnittene, glatte Stoffe: Slips, Tangas, BHs. Alternativ zum Kleidungston gehen auch Nude-Töne oder helles Rosé.“

Von Mini- bis Maxilänge, von komplett durchsichtigen Stoffen bis figurbetonten Satinkleidern, die weniger Haut zeigen – das Trendkleid ist wandlungsfähig und passt sich dem Modemut seiner Trägerin an.

Tipp: Wer es eher subtiler mag, wählt statt „Naked Dress“-Modellen mit Spitze eher die schlichteren Varianten. Kombiniert mit High Heels und vielen Glitzerelementen wird ein glamouröser Party-Look daraus.

Wie wird das „Naked Dress“ alltagstauglich?

Nicht jede Frau fühlt sich auch tagsüber wohl in dem Look aus durchsichtigem Kleid und Unterwäsche. Doch – richtig kombiniert – ist selbst das „Naked Dress“ gar nicht mehr so nackt – und lässt sich auch recht angezogen tragen.

„Die sichere Variante ist das sogenannte Layering“, sagt der Stylist Lukas Blasberg. „Leggings, Lederjacke und Boots sorgen für mehr Punk, ein Blazer für einen sophisticated Look.“ Wer hingegen Sneakers und eine „Slouchy XL Bag“, also eine große, knautschige Tasche aus weichen Materialien, dazu trage, kreiere ein lässiges „City-Outfit“.

Gut lässt sich das „Naked Dress“ auch in Kombination mit einer Jeansjacke ausführen. Wer es noch ein wenig angezogener mag, trägt einfach ein Slipdress mit Spaghettiträgern aus fließendem Satin oder Seide darunter. Das passt etwa gut zu einem sommerlichen Look mit Sneakers oder flachen Sandalen, beispielsweise im Stil der Marke Birkenstock.

Und wem das „Naked Dress“ trotzdem noch zu gewagt ist, kann sich erst einmal mit einem sogenannten „Nude Dress“ an den Trend herantasten. Dieses zeichnet den Körper mit seinem leichten Stoff nach und sieht dank seiner hautähnlichen Farbe nur auf den ersten Blick nackt aus – ohne dabei viel zu zeigen.

Hat man erst einmal Gefallen daran gefunden, lässt sich das „Naked Dress“ mit den passenden Accessoires dann in fast allen Situationen tragen. Fast. „Es ist heute deutlich gesellschaftsfähiger, aber zum Gerichtstermin, dem Meeting mit dem CEO oder zum Elternabend ist es trotzdem nicht zu empfehlen“, sagt Stylist Lukas Blasberg. Es ist und bleibt vielmehr ein Freizeit- als ein Office-Look. © dpa

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