Ukrainische Influencerin: Hassposts wegen russischer Propaganda

Eine ukrainische Influencerin wurde beim russischen Angriff auf eine Klinik in Mariupol verletzt – ein Foto zeigt sie in den Trümmern. Russland sprach von Inszenierung und löste eine Welle des Hasses aus. 

Mariupol: Eine Frau wird aus den Trümmern des Krankenhauses getragen. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/dpa)

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Russische Botschaft schießt gegen Influencerin

Die Frau im Treppenhaus wurde als Marianna Podgurskaya identifiziert, sie ist eine Influencerin aus der Ukraine und erwartete ein Baby. Auf Instagram folgen ihr 58.400 User. Ihnen bietet sie regelmäßige Postings rund um das Thema Beauty – aber auch private Schnappschüsse. Ihr letzter Beitrag vom 28. Februar zeigt sie mit Babybauch und Kinderklamotten in der Hand.

Nachdem das Foto von ihr in der zerstörten Klinik durch die Medien gegangen war, gab es vonseiten der russischen Botschaft in Großbritannien Vorwürfe: Podgurskaya sei eine Schauspielerin, die Bilder seien bloß gestellt, hieß es auf Twitter. Es seien gar keine Zivilisten verletzt oder getötet worden. Sie soll auch auf dem Foto auf der Trage zu sehen sein. Fotografiert wurde sie von Evgeniy Maloletka – einem „Propaganda“-Fotografen, wie behauptet wurde.

In den Postings stand, die Social-Media-Bekanntheit sei geschminkt und zu der Zeit des Angriffs überhaupt nicht in dem Krankenhaus gewesen sein. Überhaupt sei die Einrichtung schon längere Zeit nicht mehr in Betrieb und werde von „neonazistischen“ ukrainischen Streitmächten genutzt.

Tweets wurden von Twitter gelöscht

Podgurskayas letzter Instagram-Post wird nach den Tweets mit Kommentaren überschwemmt. Viele stellen sich auf ihre Seite und drücken ihr Mitgefühl aus – andere wiederum scheinen derselben Ansicht wie die russische Botschaft zu sein. Sie sprechen von Schauspielerei und einem gefakten Fotoshooting.

Twitter zog nach den heftigen Reaktionen gegen die Influencerin Konsequenzen: „Wir haben Maßnahmen ergriffen, da sie gegen die Twitter-Regeln verstoßen, insbesondere gegen unsere Richtlinien zu hasserfülltem und missbräuchlichem Verhalten im Zusammenhang mit der Leugnung von gewalttätigen Ereignissen“, erklärte das Unternehmen dem Magazin „Forbes“.

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Auf Twitter bestätigte die Journalistin Olga Tokariuk am Freitag, dass Podgurskaya mittlerweile ihr Kind auf die Welt gebracht hat: „Ich habe ein Update von einem Verwandten Mariannas bekommen. Sie konnten sie am Telefon erreichen. Letzte Nacht um 22 Uhr hat Marianna ein Mädchen zur Welt gebracht.“

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