- Der französische Publisher Ubisoft hat Schlagseite.
- Das Geschäftsjahr 2022 war von Misserfolgen geprägt. Und 2023 wird nicht minder schwierig.
- Zahlreiche Spiele wurden eingestellt, der Hoffnungstitel „Skull & Bones“ ein weiteres Mal verschoben.
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Der Fluch der virtuellen Südsee? Ubisofts lange Zeit verschollenes Piraten-Open-World-Abenteuer „Skull & Bones“ sollte am 9. März 2023 erscheinen. Doch daraus wird nichts. Wieder einmal rückt der französische Publisher vom geplanten Stapellauf ab, wie einem aktuellen Finanz-Strategiebericht zu entnehmen ist.
„Wir haben uns entschieden, den Release zu verschieben, um mehr Zeit zu haben, eine viel feingeschliffenere und ausgewogenere Erfahrung zu zeigen und Aufmerksamkeit zu generieren.“ – „Skull & Bones“ soll zu einem frühen, nicht näher genannten Termin im neuen Geschäftsjahr 2023/24, das im April beginnt, die Segel setzen. Eine offene Beta-Phase ist im Vorfeld geplant.
Gründe für die abermalige Verzögerung sollen aber nicht technischer oder spielerischer Natur sein. Vielmehr räumt man dem Marketing mehr Zeit ein, die Vorzüge des Multiplayer-Spiels hervorzuheben, das aus den Seeschlachten in „Assassin’s Creed 4: Black Flag“ hervorgegangen ist. Die Kunden sollen „positiv von der Evolution [des Spiels] überrascht werden“.
Seit seiner Erstankündigung bei der E3-Messe 2017 wurde der Titel immer wieder überarbeitet und verschoben, 2020 folgte gar ein Entwicklungsneustart des Projekts, das Gerüchten zufolge bislang weit über 120 Millionen Dollar an Produktionskosten verschlungen hat.
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Kein gutes Jahr für Ubisoft
„Skull & Bones“ muss also ein Hit werden – zumal Ubisoft auf ein von Enttäuschungen und Flops geprägtes Geschäftsjahr 2022 zurückblickt. Einige Titel wie das Switch-Exklusive „Mario + Rabbids: Sparks of Hope“, das in Zusammenarbeit mit Nintendo entstand, blieben offenbar weit hinter den Verkaufserwartungen zurück.
„Trotz exzellenter Wertungen, positiver Reaktionen der Spieler und einem ambitionierten Marketing, lief es für ‚Mario + Rabbids: Sparks of Hope‘ im Weihnachtsgeschäft und den ersten Wochen im Januar schlecht“, gibt Ubisoft CEO Yves Guillemot unumwunden zu. Und auch das aktuelle Tanzkaraoke-Game „Just Dance 2023“ konnte „ebenfalls nicht überzeugen“.
Weitere Spiele eingestellt
Die Gründe seien mannigfaltig. Man sehe sich, so Guillemot, unter anderem mit gegensätzlichen Dynamiken auf dem Spielemarkt konfrontiert. Einerseits gebe es „Mega-Marken“ mit langen Laufzeiten und einem globalen Publikum, andererseits hätten sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechert, was sich wiederum negativ auf das Konsumverhalten auswirken würden.
Bereits im letzten Fiskaljahr cancelte Ubisoft mehrere Titel – darunter auch „Ghost Recon Frontline“, mit dem man der Battle-Royale-Konkurrenz „Warzone“ und „PUBG“ hätte Paroli bieten wollen, sowie das für PSVR2 geplante „Splinter Cell VR“. Nun wurden weitere, bislang unangekündigte Projekte auf Eis gelegt.
Die Finanzziele für das letzte Quartal 2022/2023 korrigierte Ubisoft ebenfalls nach unten. Statt 830 Millionen Euro sollen es nur noch 725 Millionen Euro Umsatz sein. Für das ganze Geschäftsjahr erwarte man rund zehn Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Zudem schreibe man rund eine halbe Milliarde Euro für Forschung und Entwicklung ab. Der Insider Jeff Grub will – einem seiner Tweets zufolge – sogar schon von Verkaufsplänen des börsennotierten Unternehmens gehört haben, was von offizieller Seite bislang weder kommentiert noch bestätigt wurde. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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