Thiem mit Dreisatzsieg ins Kitzbühel-Halbfinale

Dominic Thiem steht heuer erstmals im Halbfinale eines ATP-Tennisturniers, und das ausgerechnet in Kitzbühel. Der Lokalmatador besiegte am Donnerstagabend beim Generali Open im Viertelfinale den Franzosen Arthur Rinderknech 4:6,6:3,6:4, womit er am Montag in der Weltrangliste in die Top 100 zurückkehren wird. Um den Einzug ins Finale geht es für Thiem in der dritten Freitag-Partie nach 11.00 Uhr (live ServusTV) gegen den als Nummer fünf eingestuften Serben Laslo Djere.

Wie am Vorabend im Achtelfinale gegen den Chinesen Zhang Zhizhen unterlief Thiem ein Fehlstart, wenn diesmal auch nur für ein Game. Doch dem nach zwei Doppelfehlern abgegebenen ersten Servicespiel lief der Niederösterreicher im weiteren Satzverlauf hinterher, sein da aufschlagstarker 28-jähriger Gegner servierte souverän aus – in einer Partie mit einigen Phasen mit leichtem Regen, das Match ging aber ohne Unterbrechung über die Bühne.

Thiem setzte wie gegen Zhang im zweiten Durchgang in der mit 5.800 Zuschauern erneut ausverkauften Center-Court-Arena zur Wende an. Im ersten Game als Rückschläger reichte es für Thiem immerhin für ein 0:30, im zweiten auch dank dreier Doppelfehler von Rinderknecht dann für ein halbes Dutzend an Breakchancen. Thiem haderte ob der vergebenen Chancen mit sich, schaffte aber dann das 3:1 und diesmal ließ er in Folge nichts mehr anbrennen. Als es schließlich in den dritten Satz ging, standen schon mehr als eineinhalb Stunden auf der Match-Uhr.

Im dritten Satz erinnerte Thiem mit Vor- wie mit Rückhand und auch sonst immer wieder einmal an seine stärksten Zeiten. Im Streben nach der Vorentscheidung setzte er den davor sieben Partien ungeschlagen gebliebenen Rinderknech unter Druck, die Stimmung auf den Rängen war dementsprechend. Mit dem dritten Breakball in Satz und Game fixierte der Lichtenwörther unter Fan-Jubel das 2:1, er selbst ließ nach Satz eins keine einzige Breakchance gegen sich mehr zu. Folglich servierte Thiem zum Sieg aus, das Halbfinale war nach 2:21 Stunden fixiert.

„Es war wieder ein sensationelles Match“, sagte Thiem danach. „Mein erstes Semifinale heuer, ich hätte mir keinen besseren Platz aussuchen können. Das einzige, was nicht gepasst hat, war das erste Game. Im zweiten Satz das erste Break war unglaublich, die Stimmung am Kochen.“ Die nicht so warmen Bedingungen hätten ihm behagt. „Die Höhenlage kommt da nicht so zu tragen. Sobald der Ball im Spiel war, war es gut.“ Speziell sei die Fan-Unterstützung gewesen. „Im Tennis hat man das daheim nur zwei-, dreimal im Jahr leider. Deswegen genieße ich es umso mehr.“

Der 28-jährige Djere kam durch ein 6:4,6:2 über den als Nummer drei gesetzten Argentinier Pedro Cachin weiter. Im Head-to-Head mit dem Weltranglisten-38. hält Thiem bei einem 1:1. Einer Niederlage 2019 in Rio de Janeiro folgte im Vorjahr ein Sieg in Tel Aviv. Besser als Cachin machten es seine zwei Landsleute. Der topgesetzte Tomas Martin Etcheverry benötigte aber mehr als drei Stunden, ehe er gegen den Kolumbianer Daniel Galan als 6:7(6),6:3,6:4-Sieger vom Platz ging. Sebastian Baez schaltete den slowakischen Sebastian-Ofner-Bezwinger Alex Molcan mit 6:4,6:3 aus.

Im Doppel verabschieden musste sich Sam Weissborn mit seinem monegassischen Standardpartner Romain Arneodo. Das 3:6,2:6 gegen Gonzalo Escobar/Aleksander Nedowjesow (ECU/KAZ-4) war eine klare Angelegenheit. Die topgesetzten Lokalmatadore Alexander Erler/Lucas Miedler, Kitzbühel-Sieger 2021, mussten wegen immer wieder einsetzendem leichten Regens und prognose-bedingt für ihr Viertelfinale auf den Nebenplatz ausweichen.

(APA)

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel