Eine KritikvonChristian Vock Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.
Am Freitagabend durfte Stefano Zarrella die Trophäe der „TV total Autoball-Weltmeisterschaft“ in den Himmel der ZAG-Arena in Hannover recken. Damit trat Stefano nicht nur in die Fußstapfen seines berühmteren Bruders Giovanni, der diesen Titel bereits zweimal holte, sondern war auch aktiv an der Reanimierung eines der mit den Jahren unüberschaubar gewordenen „TV total“-Sport-Events beteiligt.
Mehr News über TV-Shows
Ein anderes dieser Events ist ProSiebens Dauerwerbesendung, die Wok-WM, die ebenfalls vor kurzem ihre Wiederauferstehung feierte. Und dann wäre da natürlich noch das Comeback von „TV total“, der Mutter all dieser Events, von vor gut einem Jahr. Es ist also aktuell die Zeit der Wiederauflagen. Nur eine Show sticht in dieser Retro-Welle heraus, weil sie eben nicht retro ist: „Schlag den Star“.
Warum ausgerechnet diese Show die Jahre überdauert hat und dementsprechend auch kein Comeback braucht, darüber könnte man Bücher schreiben. Man kann es aber natürlich auch lassen und stattdessen einfach mal am Samstagabend gucken, was diese Show nach all den Jahren immer noch so attraktiv für die Zuschauer und damit auch für ProSieben macht.
„Schlag den Star“: Joachim Llambi gegen DJ Bobo Bereit für diesen Versuch sind diesmal der Schweizer Choreograph DJ Bobo aka René Baumann und der „Let’s Dance“-Juror Joachim Llambi . Letzterer beginnt die Selbstvorstellung erst einmal mit einem amtlichen Dad-Joke: „Was ist denn jetzt eigentlich sein Vorname? DJ oder Bobo? Ach egal, ich mach beide platt.“
Der Schweizer sprüht auch nicht vor Humor, ist aber nicht ganz so platt: „Vielleicht gibts heute ein Spielchen namens ‚Schildchen hochhalten‘. Das gewinnst du ganz bestimmt“, frotzelt Baumann Richtung Llambi.
Dann aber geht es auch schon los mit Spiel Nummer eins, „Kerzen ausblasen“. Der Name erklärt bereits, was zu tun ist und so versuchen Llambi und Baumann mit einem Blasebalg eine Reihe Kerzen auszublasen. Klingt simpel, ist es auch, Kommentator Ron Ringguth gibt den beiden trotzdem einen Tipp, wie man denn eine Kerze ausbläst: „Den richtigen Luftstrahl mit dem Fuß produzieren und gut zielen!“
Gut zielen müssen Llambi und DJ Bobo auch im Anschluss beim Spiel Carambowl, einer Mischung aus Bowling, Fußball und Billard. Hier müssen die beiden mit einer Kugel vier Bälle ihrer eigenen Farbe in das gegnerische Tor stoßen.
Baumann zieht schnell davon und das, obwohl Llambi mehrere Male absichtlich Foul spielt, indem er Baumanns Bälle wegschießt. Als er das zum dritten Mal macht, fängt das Publikum an, zu buhen. „Der Herr Llambi weiß, wie man sich Freunde macht“, meint Elton . Baumann gewinnt trotzdem und Elton kann sich ein „Wie sagt man? Karma.“ nicht verkneifen.
Joachim Llambi knallt aufs Eis Nun muss man dazu sagen, dass ein gutes Maß an „Bad Boy“ zu Llambis Markenkern gehört, doch wenn man daran glaubt, dann sollte die Sache mit dem Karma tatsächlich noch einmal bei Joachim Llambi relevant werden.
Beim Spiel Eis-Penalty-Schießen schießen Llambi und Baumann nämlich auf einer Eisfläche in Schutzmontur und Bowlingschuhen auf ein Fußballtor, der jeweils andere übernimmt die Rolle des Torwächters. Das geht auch ein Weilchen gut, aber eben nur ein Weilchen.
Denn nach einem Schuss Llambis scheint die Sache eigentlich schon gelaufen, doch plötzlich rutscht der Tanz-Juror aus und landet mit der Seite krachend auf dem Eis. „Das war nicht schön, der Einschlag eben“, urteilt Ringguth, als Llambi auf dem Eis vor Schmerzen stöhnt. Während die Kamera neben das Geschehen schwenkt, untersucht eine Ärztin Llambi, der ihr Hinweise zum Ort seiner Schmerzen gibt: „Auf die Seite, an den Rippen unten.“
Mit einem „Rippenbrüche sind unserer Produktionsfirma nicht ganz neu“, leitet Elton eine Werbepause ein, in der Llambi weiter untersucht wird und meldet sich mit einem „wir stehen alle zum Glück“ aus ebendieser Pause wieder zurück. Und weil anscheinend nichts Schlimmeres passiert ist, nutzt Elton den Sturz für einen Seitenhieb auf die Jury-Tätigkeit Llambis: „Es war eine gute 3.“
Joachim Llambi gewinnt 100.000 Euro „So richtig tief durchatmen oder husten macht keinen Spaß“, erklärt Llambi seinen körperlichen Zustand, aber das sollte ihn im weiteren Verlauf nur geringfügig beeinträchtigen. Lediglich bei einem Spiel hilft ihm Elton beim Aufheben seiner Darts.
Und sonst so? Humor als Unterhaltungsmittel war noch nie die große Stärke von „Schlag den Star“ und auch diesmal reicht es nur für ein bisschen Teenager-Klamauk. Als sich DJ Bobo in einem Bagger anschnallen möchte, sagt der Schweizer: „Mein Ding ist zu kurz.“ Da muss Elton schmunzeln und meint: „Da mach ich keinen Witz drauf.“
Bleiben also noch die Spiele und die sind zwar ungewöhnlich, aber auch nicht zu sehr: Saug-Darts-Werfen, Musik-Videos-Erkennen, Spiel-Tiere-Erfühlen oder Golfball-Chippen. Für ein Unterhaltungsfeuerwerk reicht das nicht, zumal auch Llambi und Baumann eher an den Spielen und weniger an Entertainment interessiert scheinen.
Und so ist es aus Unterhaltungssicht vielleicht sogar ganz gut, dass Jaochim Llambi gleich seinen ersten Matchball gewinnt und um 0.34 Uhr den Koffer mit der 100.000-Euro-Siegprämie in Empfang nehmen darf.
Offiziell bestätigt: Diese Promis ziehen 2023 ins Dschungelcamp Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel