Zuschauerliebling: Community feierte Vladislav trotz schlechter Perfomance
Ein russischer Student nimmt in China mehr oder weniger unfreiwillig an einer Boygroup-Talentshow teil. Er hofft durch eine schlechte Performance auf einen frühen Rauswurf – doch er hat die Rechnung ohne die Zuschauer gemacht.
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Traumberuf Designer: Vladislav Ivanovs Pläne in China sahen anders aus
Eigentlich hatte sich Vladislav Ivanov aus Wladiwostok sein Leben in China anders vorgestellt. Der 27-Jährige kam ursprünglich in das Land, um an der Shanghai-Universität zu studieren und Designer zu werden. Doch stattdessen erlangte er ungewollt Berühmtheit durch seine Teilnahme an einer Reality-Show, deren Gewinner Teil einer Boygroup werden.
Wie viele Studenten wollte der Russe, der fließend Mandarin spricht, nur etwas Geld verdienen. Laut Nachrichtensender Russia Today arbeitete er unter anderem als Model, Kosmetikverkäufer und Chinesischlehrer. Letzteres brachte ihm im Januar schließlich einen Job bei der Sendung „Produce Camp 2021“ als Nachhilfelehrer für fremdsprachige Kandidaten ein. In der Sendung müssen 90 junge Künstler ein rigoroses Bootcamp durchlaufen und werden durch Publikumsabstimmungen immer eine Runde weiter geschickt. Die letzten elf Kandidaten bilden dann eine Boyband.
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Künstlername Lelush: Vladislav stieg ursprünglich als Lückenfüller in die Show ein
Doch als der Show die Darsteller ausgingen, wurde er von den Produzenten gebeten, einen leeren Platz zu besetzen. Der Student willigte schnell ein, da er dachte, dass er schon in der ersten Runde rausfliegen würde. Doch es kam ganz anders. Denn die Zuschauer fanden offenbar Gefallen an dem bocklosen Kandidaten, der sichtlich lustlos seine Auftritte absolvierte. Halbherzig sang, rappte und tanzte er sich unter dem Künstlernamen Lelush von Show zu Show. Das Publikum forderte er auf, ihn abzuwählen, da er nicht zu den elf Gewinnern der Show gehören wollte, die vertraglich verpflichtet sind, eine Boyband zu gründen und auf große Welttournee zu gehen.
Vom Außenseiter zum Publikumsliebling
Doch jeder Auftritt brachte dem 27-Jährigen nur noch mehr Liebe vom Publikum ein. Der Russe hob sich deutlich von den überenthusiastischen Konkurrenten aus China, den USA, der Ukraine, Japan und anderen Ländern ab, die alles taten, um den Zuschauern zu gefallen und ihre Stimmen zu bekommen. Er galt im Internet als Provokateur, „frischer Wind“ und sogar als Protestler gegen die „chinesische Normalität“.
#FreeLelush: Fans forderten Entlassung aus der Show
Schließlich bettelte er sogar darum, aus der Sendung geworfen zu werden, sang einen Song mit dem Titel „Let Me Go Home“. Denn die Show einfach so verlassen war ihm nicht möglich, weil sein Vertrag für diesen Fall eine hohe Geldstrafe vorsah.
In den sozialen Medien formte sich indes eine Bewegung, die unter dem Hashtag #FreeLelush die Entlassung des jungen Mannes aus der Show forderten, der über den gesamten Zeitraum mit den anderen Kandidaten in Schlafsälen auf einer tropischen Insel in der chinesischen Provinz Hainan untergebracht war.
Fast drei Monate lang hielten ihn die Zuschauer im Rennen, bis er schließlich am Samstag im Finale aus der Sendung gewählt wurde. „Ich habe endlich Feierabend“, schrieb er am Sonntag sichtlich erleichtert auf seinem Weibo-Account.
Quellen: Channelnewsasia, Russia Today
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst an dieser Stelle auf stern.de.
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