- „Ich bleibe eine Russin„ – Anna Netrebko bekennt sich zu ihrem Heimatland.
- Die Opernsängerin war wegen ihrer zögerlichen Haltung zum Krieg in der Ukraine und der angeblichen Nähe zu Putin kritisiert worden.
- Diese Nähe bestreitet sie weiterhin und verurteilt zudem den russischen Angriffskrieg.
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Die russische Operndiva Anna Netrebko bekennt sich trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu ihrem Heimatland. „Ich liebe mein Land, meine Kultur, die Menschen. Ich finde es nicht richtig, was dort jetzt gerade passiert, aber ich bleibe eine Russin“, sagte die 50-jährige Sängerin in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Zugleich bestritt sie erneut eine ihr nachgesagte Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und verurteilte den russischen Angriffskrieg.
„Ich bin natürlich gegen diese schreckliche Gewalt“, sagte sie. „Ich kenne viele Schicksale, Menschen, die bombardiert wurden, Menschen, die flüchten mussten, alles. Darüber sprechen wir viel miteinander, denn es bewegt mich zutiefst. Aber ich kann nichts an dieser Situation ändern.“
Kritik an der Sängerin wegen angeblicher Nähe zu Putin
Die unter anderem in Wien lebende Netrebko war wegen ihrer zunächst zögerlichen Haltung zum Krieg und einer angeblichen Nähe zu Putin in die Kritik geraten. Mehrere Opernhäuser hatten Auftritte von ihr abgesagt. Die Sopranistin bekräftigte in dem Interview, sie habe den russischen Präsidenten nur „ein paar Mal“ persönlich getroffen.
Sie äußerte sich auch zu dem umstrittenen Konzert zu ihrem 50. Geburtstag im vergangenen Jahr im Kreml. Dies sei „ganz und gar nicht“ ein Bekenntnis zu Putin gewesen, es habe sich vielmehr um „ein ganz normales Konzert“ gehandelt, für das Eintrittskarten verkauft worden seien. „Ein unabhängiger Veranstalter hat alles organisiert, nicht der Kreml.“
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Netrebko: „Kämpfe gegen jegliche Russophobie“
Netrebko hatte nach Kriegsbeginn eine mehrmonatige Pause eingelegt. Kürzlich kehrte sie auf die Bühne zurück und wurde bei Auftritten in Monaco und Paris gefeiert. In diesem Sommer will sie zusammen mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov für Konzerte unter anderem nach Regensburg, in die Kölner Philharmonie und die Hamburger Elbphilharmonie kommen.
„Ich sehe meine Aufgabe darin, gegen jegliche Russophobie anzukämpfen, indem ich auf der Bühne auftrete und singe, auch russisches Repertoire, was jetzt manchmal unerwünscht ist“, sagte sie.
Dagegen habe sie derzeit keine Pläne, in Russland zu singen, „weil ich denke, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist. Aber um es klar zu sagen: Ich liebe es, in meinem Land aufzutreten, und ich freue mich darauf, wieder dort zu singen, sobald die Umstände es erlauben.“ (dpa/dh) © dpa
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