Heute um 20:15 Uhr bei RTL
Henning Baum (48) im Einsatz: Der Schauspieler, bekannt unter anderem aus der Fernsehserie „Der letzte Bulle“, hat für eine RTL-Reportage einen Blick hinter die Kulissen der Polizei geworfen. Darin begleitet er die sächsische Polizei 20 Tage lang bei ihrer Arbeit, nimmt an Einsätzen teil und spricht mit Polizisten und ihren Familien, aber auch mit Bürgern und Kritikern. „Einsatz für Henning Baum – Hinter den Kulissen der Polizei“ läuft heute um 20:15 Uhr bei RTL.
Demo-Einsatz und Verbrecherjagd
Zwischen Helfer und „Prügelknabe“ der Nation – woher rührt die öffentliche Kritik an der Polizei und wie geht diese damit um? Schauspieler Henning Baum wurde als TV-Kommissar bekannt und taucht nun in die Arbeit echter Polizeiarbeit ein. Er möchte vermitteln, zwischen der Polizei und den Bürgern. Bei der Polizei Sachsen besteht er den harten Sport-Aufnahmetest, absolviert ein Zugriffstraining sowie ein Schießtraining und nimmt im Zeitraum von September bis Dezember 2020 mehrfach an echten Einsätzen teil – unter anderem an dem vielkritisierten Einsatz auf der Anti-Corona-Demo in Leipzig am 7. November 2020.
Im Bereitschaftsdienst stellt er sogar selbst einen Straftäter. Er lernt hochmotivierte Polizisten kennen, aber auch solche, die im Einsatz teils schwer verletzt und traumatisiert wurden. Er erfährt, wie die Polizei mit Rassismus und Korpsgeist umgeht und erfragt, welche Auswirkungen die veränderte öffentliche Wahrnehmung sowie die hohen physischen und psychischen Anforderungen auf die Beamten und ihre Familien haben. In der Reportage spricht Henning Baum auch mit Bürgern und fragt: Was muss sich ändern, um das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Polizei wieder zu stärken?
"Einer der härtesten Jobs unserer Gesellschaft"
Henning Baum erklärt: „Mir ist es wichtig zu zeigen, dass hinter der Uniform bei aller berechtigten öffentlichen Kritik auch Menschen stecken, die sich für einen der härtesten Jobs unserer Gesellschaft entschieden haben, dafür eine extrem anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen um anschließend selbst dann mit Professionalität, Verantwortungsbewusstsein und Empathie aufzutreten, wenn ihnen blanker Hass entgegenschlägt.“
Polizisten berichten Henning Baum, dass die Gewaltbereitschaft auf der Straße in ihre Wahrnehmung angestiegen ist. Wo früher „lediglich“ Prügeleien an der Tagesordnung waren, werden heute vermehrt Messer oder Schusswaffen gezogen. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten immens gestiegen ist. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik hat sich die Anzahl von Gewalttaten gegen Polizeivollzugsbeamte im Vergleich zum ersten Berichtsjahr 2011 um 26,1 Prozent erhöht, die Anzahl der als Opfer betroffenen Beamten stieg um 47,6 Prozent.
Welche Rolle spielen soziale Medien?
Mit Bereitschaftspolizist Philipp ist Henning Baum am 7. November 2020 bei einer Großdemonstration in Leipzig unterwegs. Für das negative Image der Polizisten macht dieser auch das selektive Verbreiten von kurzen Videoclips in den sozialen Medien verantwortlich: „In den meisten Fällen ist es nicht so, dass derjenige die komplette Maßnahme filmt, sondern er nimmt es natürlich erst auf, wenn es irgendwie zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt.“ Dass einem Zugriff aber in der Regel längere deeskalierende Gespräche vorausgehen, zeigen die Filmausschnitte nur selten.
Wer aber hilft den „Helfern“, im Dienst verwundeten und traumatisierten Polizisten? Ex-Polizist Jürgen Röhr wurde 2003 im Einsatz bei einem Schusswechsel schwer verletzt. Er musste in Folge 20 Operationen über sich ergehen lassen. Heute steht er den Kollegen als Polizei-Seelsorger zur Seite. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes weiß aus eigener Erfahrung: „Wenn ich als Helfer jemanden ja auch vielleicht verletzen oder gar töten muss im Dienst, dann macht das ganz viel mit mir in dem Moment.“
Woher kommen die steigende Kritik und Gewaltbereitschaft gegen die Polizei? Was muss sich ändern? Die RTL-Reportage mit Henning Baum ermöglicht tiefe Einblicke in die Polizeiarbeit, sucht nach Antworten und will mehr Verständnis zwischen Bürgern und Polizei schaffen.
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