Eine KritikvonRobert Penz Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.
Die in den Sozialen Medien umtriebigen jüngeren Semester waren gestern richtiggehend aufgeregt. Der Start der neuen Staffel von „Joko & Klaas gegen ProSieben“ und ein leicht erhöhter Puls ließen sie nervös in die Tastatur hämmern. Quasi unerträglich, dieses Warten auf den Kampf um die 15 Live-Sendeminuten, meinten viele. Um exakt 20:15 Uhr aber tauchten ihre Darlings auch schon auf: Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt, der weder mit Gips oder Verband antanzte, noch ein Bein nachzog oder eine Augenklappe trug. „Schön, dass du’s dir auch wieder einrichten konntest“, meinte Klaas spontan zu Sven Gätjen, der auch die fünfte Staffel wieder moderiert.
Gleich mal Sachen kaputtmachen Und es ging gleich in die Vollen: Im ersten der auf sechs Spiele und ein Finale angelegten Chose musste das infernale Duo gegen die Schauspieler Jessica Schwarz und Florian David Fitz ran. In der Challenge „Die größte Scherbe“ galt es, aus allerlei Zerbrechlichem mit einem mal mächtigen, mal dezenten Hammer die größtmögliche Scherbe herauszuschlagen. Für Joko an sich die ideale Anleitung für einschneidende Erlebnisse, aber da Scherben auch Glück bringen und Handschuhe getragen werden mussten, fiel das Zerbersten von Trinkgläsern, Christbaumkugeln und Fensterscheiben völlig unblutig aus.
„Leicht, Jessy, leeeicht!“, rief Fitz, leider erst, nachdem seine Spielpartnerin Jessica Schwarz das Glas mit Verve materialisiert hatte, richtig laut. „Kann das sein, dass du zu schwach bist dafür?“, wollte wiederum Klaas von Joko wissen, dessen Gläschen einen unkaputtbaren Eindruck machte. Die Runde ging dennoch an die beiden Streithähne. Und damit auch ein erster Vorteil, den sie sich für das große Finale nach den sechs Spielrunden ergattern konnten.
Tischtennis gegen den Europameister Nachdem Joko und Klaas gegen Schauspieler Alexander Klaws und Autorennfahrer und Influencer Daniel Abt mit der Kraft eines driftenden Autos Gegenstände wie etwa einen Einkaufswagen unendliche Weiten hatten wegkicken müssen sowie, folgte bald danach der erste Höhepunkt der Show am Dienstagabend: das Spiel „Dilemmata“. Hierfür wurden im Studio sechs Aufgaben aufgebaut, die jeweils in zwei Varianten gelöst werden konnten. Für einen Vorteil im Finale mussten vier der sechs erfolgreich absolviert werden.
An einer Tischtennisplatte durften Joko und Klaas beispielsweise zwischen den Aufgaben „Gegen den deutschen Europameister Dang Qui einen von fünf Aufschlägen regelkonform retournieren“ und “ In einem verkürzten Satz einen Punkt gegen ihn machen“ wählen. Klaas wollte retournieren. „Aber nicht gleich ausflippen!“, meinte er vor dem Duell zu Qui, der zugab, mehr nervös zu sein als vor seinem EM-Finale. Die Überraschung: Klaas brachte bereits den zweiten Aufschlag des Plattenzauberers zurück, obwohl der Ball mächtig unrund daherkam. In der Probe habe dies keiner geschafft, gab’s Lob von Gätjen.
Joko blamiert sich bei „Wer wird Millionär?“ Dass Joko bei einer an „Wer wird Millionär?“ (WWM) angelehnten Aufgabe im Spiel „Dilemmata“ nicht wusste, dass man in so gut wie jedem Möbelhaus Kleiderschränke mit „Schwebetüren“ findet und sich stattdessen für die Antwort „Flatterfächer“ entschied, machte Klaas sprachlos. Also fast sprachlos zumindest, denn ein „Bist du blöd, oder was?“ in Richtung Spielpartner, der eben die Möglichkeit, irgendwann mal als Telefonjoker bei „WWM“ als Telefonjoker fungieren zu können, für immer und ewig vergeigt hatte, ging sich dann doch noch aus.
Kurz darauf bereits die nächste Fragen: Mit einem BMX-Rad lieber quer über einen Baumstamm springen oder das gewaltige Stück Holz längs und jeweils über eine kleine Rampe am Anfang und am Ende überqueren? Die beiden Draufgänger entschieden sich für das Befahren des gewaltigen Stück Holzes. Klaas’ fand keine Balance und musste schon nach rund zwei Metern der Schwerkraft folgen und vom Baumstamm runter. „Bremsen brauchst du nicht. Da musst du einfach rüber, denke ich. Mit Schmackes“, gab er Joko „Flatterfächer“ Winterscheidt noch einen schlauen Tipp mit auf dessen Fahrt.
Der böse Lenker und Jokos Bauch Das erste Problem: Joko versuchte es zwar „mit Schmackes“, scheiterte aber ebenso bereits nach wenigen Metern. Sein zweites Problem: Er schaffte es nicht wirklich, elegant vom Baumstamm zu springen, sondern stürzte mit seinem BMX-Bike kopfüber zu Boden. „Fuck my life!“, so die erste lautstarke Reaktion des Verunfallten, was im Studio zunächst für mächtig Gelächter sorgte. Doch Joko schien sich tatsächlich wehgetan zu haben. „Alles okay? Bist du auf den Lenker geknallt?“, machte sich jetzt auch Moderator Gätjen Sorgen.
„Der Lenker hat sich in meinen Bauch gebohrt“, schrie Joko mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Der 43-Jährige wurde backstage kurz gecheckt. Kam aber, sich den Bauch haltend, nach wenigen Sekunden bereits wieder auf die Bühne, wo viel Applaus auf ihn wartete. „Ich bin da mit dem BMX-Rad drübergefahren und danach erinnere ich mich an nichts“, scherzte Joko bereits wieder. Den von Empathie eher befreiten Klaas tangierten die Schmerzen seines Partners nicht wirklich. „Alle kümmern sich um Joko, und ich krieg den Helm nicht ab“, jammerte er, während er gerade ungeschickt versuchte, sich seines Kopfschutzes zu entledigen. Die beiden erspielten sich jedenfalls einen weiteren Vorteil für den Showdown.
Wenden und Parken auf engstem Raum Im großen Finale um den Kampf um 15 Live-Sendeminuten ging es dann erstmals in der Historie des Formats ins Freie. Im Finalspiel „Bitte wenden“ mussten die beiden Protagonisten einen Kleinwagen aus einer Parklücke fahren, wenden und wieder exakt in der Parklücke abstellen. Die Schwierigkeit: Das ProSieen-Duo hatte für dieses auf einem Felsenbalkon, also einer Art Klippe, stattfindende Manöver nur richtig wenig Platz und richtig wenig Zeit, wenngleich diese ob der in den Runden zuvor erspielten Vorteile auf sieben Minuten ausgedehnt wurde.
Klar war: Sollten sie mit ihrem kleinen (mit Seilen gesicherten) Boliden vom „Felsenbalkon“ runterpurzeln oder sich mit damit irgendwo auf dem schmalen Platz verkeilen, war das Spiel verloren. Es war Klaas, der sich hinter das Steuer klemmte und dabei durchaus geschickt anstelle. „Ich finde, das machst du hervorragend, Klaas Heufer-Umlauf „, meinte auch Joko zu seinem Freund in Lenkerpose, der allerdings zunehmend nervöser wurde, da die Zeit langsam knapp wurde. Schnell knapp wurde.
Bis Freitag: „Galileo“ mit Joko und Klaas Trotz exzellenter Lenkmanöver schaffte es Klaas Heufer-Umlauf schließlich nicht, den Wagen in der vorgegebenen Zeit zu wenden und wieder einzuparken. Die beiden zogen gegen ihren Arbeitgeber im Kampf um 15 Minuten Live-Sendezeit gegen „Herrn ProSieben“ also den Kürzeren. Ihre Strafe könnte „Joko & Klaas“-Hardcore-Fans aber ebenso Freude bereiten: Von 19. bis 21. Oktober die beiden nun täglich um 19:05 Uhr das bekannte ProSieben-Wissensmagazin und Infotainment-Format „Galileo“ moderieren. Vorausgesetzt natürlich, Letzterer verletzt sich bis dahin nicht. Oder dort.
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