Nach Oscar-Eklat: Andrea Riseborough darf ihre Nominierung behalten

  • Die Oscar-Akademie hat sich entschieden: Andrea Riseborough hat weiterhin die Möglichkeit, einen Goldjungen als „Beste Hauptdarstellerin“ zu gewinnen.
  • Die Umstände ihrer völlig überraschenden Nominierung hatten vor einigen Tagen teilweise für Bedenken gesorgt und die Akademie zu einer Prüfung veranlasst.

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Die Schauspielerin Andrea Riseborough darf ihre Oscar-Nominierung nach Entscheidung der Filmakademie behalten. Der Verband in Los Angeles teilte am Dienstag mit, dass die Nominierung der Britin als „Beste Hauptdarstellerin“ für den Film „To Leslie“ nicht zurückgenommen werde.

Riseborough war vorige Woche nach einer massiven Social-Media-Kampagne völlig überraschend für ihre Rolle in dem kaum bekannten Filmdrama nominiert worden.

Der Vorfall habe nicht „eine Stufe“ erreicht, um die Nominierung abzuerkennen, schrieb Bill Kramer, Geschäftsführer der Oscar-Akademie, am Dienstag in einer Mitteilung. Gewisse Werbe-Taktiken hätten aber „Bedenken“ ausgelöst. Ziel der Academy sei ein „faires und ethisches“ Preisverfahren, basierend auf den Verdiensten der Filmschaffenden. Die Richtlinien müssten weiter überarbeitet werden.

Hollywood-Prominenz macht sich für Riseborough stark

Die 41-jährige Britin ist gemeinsam mit Cate Blanchett („Tár“), Michelle Yeoh („Everything,Everywhere All at Once“), Ana de Armas („Blond“) und Michelle Williams („The Fabelmans“) im Rennen um den Hauptdarstellerinnen-Oscar.

Ihre komplexe Rolle als alkoholsüchtige, alleinerziehende Mutter in „To Leslie“ war von Kritikern hoch gelobt worden, aber das kleine Independent-Drama von Regisseur Michael Morris hatte kaum Zuschauer und war nur wenigen Academy-Mitgliedern aufgefallen.

Das änderte sich erst, als sich prominente Kollegen und Kolleginnen, darunter Gwyneth Paltrow, Amy Adams, Kate Winslet, Susan Sarandon und Edward Norton in sozialen Medien oder bei Veranstaltungen für Riseborough stark machten. Die ungewöhnliche Graswurzelbewegung stieß bei einigen auf Kritik und wurde als möglicher Verstoß gegen die Lobby-Richtlinien der Academy gesehen.

Die 95. Oscar-Verleihung in Hollywood ist für den 12. März geplant. Die Science-Fiction-Komödie „Everything Everywhere All at Once“ ist mit elf Nennungen Favorit. Das deutsche Antikriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ ist mit sensationellen neun Nominierungen im Rennen. (fte/dpa)

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