Musiklegende Phil Collins: Bleibt es mit 70 bei ‚Da kommt noch was‘?

Mit weltweit knapp 155 Millionen verkauften Soloalben – und einer ähnlichen Anzahl mit der Band Genesis – gehört Phil Collins (70, „You’ll Be In My Heart“) zu den erfolgreichsten Musikern aller Zeiten. Für sein Schaffen erhielt er unter anderem sieben Grammys, zwei Golden Globes und einen Oscar. Und seine Karriere ist noch nicht vorbei: Zahlreichen Ankündigungen eines Rückzugs von der Live-Bühne zum Trotz gab der gesundheitlich angeschlagene Musiker noch 2019 große Konzerte – wenn auch zum Teil im Sitzen. Zieht er nach seinem 70. Geburtstag am 30. Januar endgültig den Schlussstrich?

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Beruflich erfolgreich, privat glücklos

Vergangenen März schlug eine überraschende Ankündigung ein wie eine Bombe: Phil Collins, Mike Rutherford (70) und Tony Banks (70) wollten nach 13 Jahren gemeinsamer Bühnenabstinenz im November 2020 wieder als Genesis („Follow You Follow Me“) in Großbritannien und Irland auf der Bühne stehen. Die Konzerte wurden Corona-bedingt auf das kommende Frühjahr verschoben, an der Vorfreude der Fans dürfte das nicht rütteln. Mit der Rockband gelang Collins Anfang der 70er Jahre der Durchbruch als Musiker, zunächst als Schlagzeuger, nach Peter Gabriels (70, „Solsbury Hill“) Ausstieg 1975 auch als Lead-Sänger.

Parallel zu seiner Arbeit mit der Band startete der Brite 1981 seine Solokarriere mit dem Album „Face Value“, das unter anderem eine seiner erfolgreichsten Singles hervorbrachte: Über den Inhalt von „In The Air Tonight“ wurde immer wieder spekuliert. Angeblich handelt der Song davon, dass Collins einen Mann beim Ertrinken beobachtete. Eine andere Theorie besagt, er thematisiere darin seine Probleme mit Ehefrau Nummer eins, Andrea Bertorelli (70). Der Musiker selbst betonte 2016, der Text des Songs „In The Air Tonight“, der 1984 durch die Pilotfolge der Serie „Miami Vice“ erneut populär wurde, habe keinen biografischen Hintergrund.

Das stetige Köcheln der Gerüchteküche rund um Phil Collins‘ Person könnte auf sein turbulentes Privatleben zurückzuführen sein. Der Sänger war bis heute dreimal verheiratet, seine letzte Ehe mit Orianne Bates (45) scheiterte 2006 im siebten Jahr. Acht Jahre nach der offiziellen Scheidung wurden die beiden 2015 erneut ein Paar, bis Collins Bates Gerüchten zufolge im Oktober aus seinem Haus geworfen haben soll. Seither entwickelt sich die erneute Trennung zu einer wahren Schlammschlacht.

Alkoholsucht, persönliche Vorwürfe, gesundheitliche Probleme

Von seinen persönlichen Kämpfen hatte Phil Collins selbst 2016 in seiner Autobiografie „Da kommt noch was – Not Dead Yet“ berichtet. Nach seiner dritten Scheidung habe er sich dem Alkohol hingegeben, sei fast an seiner Sucht gestorben, offenbarte er. Zudem macht der Sänger sich selbst seit vielen Jahren Vorwürfe, früher nicht ausreichend für seine Familie dagewesen zu sein, wie er „CBS News“ erklärte: „Meine Karriere stand im Weg, nehme ich an.“ Insgesamt hat Collins fünf Kinder, eins davon ist Schauspielerin Lily Collins (31, „Emily in Paris“), die seiner zweiten Ehe mit Jill Tavelman (64) entstammt.

2011 zog sich Collins nach der erfolgreichen Veröffentlichung seines Albums „Going Back“ seinen Söhnen Matthew (16) und Nic (19) zuliebe aus dem Musikgeschäft zurück. Seitens der Medien wurde spekuliert, seine schlechte gesundheitliche Verfassung sei der wahre Grund für den Schritt. Bereits seit 2002 soll der „Sussudio“-Interpret auf dem linken Ohr angeblich fast taub sein, aufgrund von Taubheitserscheinungen in den Händen infolge einer Halswirbeloperation 2009 kann er kein Schlagzeug mehr spielen. Auf eine weitere Rücken-OP 2015 folgten Taubheitserscheinungen in Collins‘ linkem Fuß, weshalb er mit einem Gehstock läuft.

Im Künstlerruhestand hielt es der Virtuose jedoch nicht lange aus. Bereits 2013 kündigte er an, wieder an neuer Musik zu arbeiten. Collins hatte zuvor bereits mehrmals zumindest das Ende seiner Live-Auftritte verkündet. Ein Hintertürchen für seine Rückkehr hielt er sich stets offen, wovon beispielsweise der Titel der „The First Final Farewell Tour“ 2004/2005 zeugt.

Selbst ein schwerer Sturz bremste Phil Collins nicht aus

„Dank meiner Fans und Familie und dem Support einiger außergewöhnlicher Musiker habe ich meine Leidenschaft für Musik und das Auftreten wiederentdeckt“, sagte Collins 2018. Da war der Gelegenheitsschauspieler („Hook“) bereits seit gut einem Jahr wieder im Rahmen der „Not Dead Yet Live“-Welttournee unterwegs, 97 Mal trat er bis 2019 insgesamt auf. Beziehungsweise saß, denn seine Gesundheit bremste ihn weiterhin aus. Unterkriegen ließ sich Collins dennoch nie – auch nicht, als er 2017 aufgrund seiner Gehbehinderung schwer stürzte und sich am Kopf verletzte. Nur wenige Tage später saß er in Köln wieder vor dem Mikro.

Ob es bei den zuletzt angekündigten Terminen der „The Last Domino?“-Tour mit Genesis kommenden April bleibt, ist ungewiss. Allerdings nicht, weil Phil Collins an seinem runden Geburtstag erneut an einen Rückzug von der Live-Bühne denkt, sondern wegen der anhaltenden Corona-Pandemie. Momentan will der Ausnahmekünstler offenbar auch mit 70 Jahren weiter Musik machen und nach dem Ende der Krise vor großem Publikum zeitlose Genesis-Klassiker wie „No Son of Mine“ performen – wenn er es sich bis zum Tour-Start nicht doch wieder anders überlegt.

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