Die meisten Mizellenwasser sind "sehr gut" – dieses nicht
Seitdem es vor ein paar Jahren als neuer Trend in der Hautpflege auftauchte, ist Mizellenwasser für viele aus dem täglichen Reinigungsritual nicht mehr wegzudenken. Die Produkte versprechen, Make-up und Schmutz schonend und ohne großes Reiben zu entfernen. Außerdem müssen sie nach dem Einsatz nicht abgewaschen werden. Öko-Test hat jetzt 25 davon geprüft. Die gute Nachricht: Die meisten Mizellenwasser sind „sehr gut“ – doch bei drei bekannten Marken gibt es Kritik. Eine davon fällt sogar mit „ungenügend“ komplett durch.
Was sind Mizellen eigentlich?
Es klingt sehr ausgeklügelt, ist aber eigentlich gar nicht so neu: Mizellen bilden sich aus waschaktiven Substanzen wie Tensiden, wenn diese in Wasser eine bestimmte Konzentration erreichen. Wenn diese „Klümpchen“ dann auf fetthaltige Substanzen wie Creme oder Schmutz treffen, transportieren sie diese ins Innere, sodass sie vom Wasser gelöst und weggespült werden können.
Der Unterschied zu anderen Pflegeprodukten: Im Mizellenwasser ist die Konzentration der Tenside deutlich geringer. Enthält ein Standard-Reinigungsschaum etwa zehn Prozent waschaktive Substanzen, sind es beim Mizellenwasser nur ein bis zwei Prozent.
So wurde getestet
Öko-Test nahm insgesamt 25 Mizellenwasser unter die Lupe, darunter Naturkosmetik, Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten und bekannte Markennamen. Das Magazin achtete dabei vor allem auf bedenkliche und umstrittene Stoffe wie halogenorganische Verbindungen, PEG/PEG-Derivate und Formaldehyd/-abspalter, ebenso auf problematische Duft- und Konservierungsstoffe. Bei 19 Mizellenwassern gab es nichts zu beanstanden: Sie bekamen die Note „sehr gut“, unter anderem Produkte von Balea, Alterra, Garnier Bio, CD und Cadea Vera.
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Mizellenwasser: Die Test-Schlusslichter
Bei zwei Produkten gab es nur die Bewertung „ausreichend“:
- Bebe Frischgezaubert Sanftes Mizellenwasser, 1,50 Euro pro 200 ml
- Neutrogena Hydro Boost 3-in-1 Mizellenwasser, 2,48 Euro pro 200 ml
Beide enthalten Butylhydroxytoluol (BHT), das im Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken. In Tierversuch beeinträchtigte er die Schilddrüsenfunktion. Auch PEG/-PEG-Derivate sind darin enthalten – diese können die Haut durchlässiger für unerwünschte Fremdstoffe machen.
Für ein Produkt hagelte es mit „ungenügend“ eine glatte Sechs:
- L’Oréal Beruhigendes Mizellenwasser, 2,45 Euro pro 200 ml
Es enthält ebenfalls PEG/PEG-Derivate, außerdem Polyaminopropyl Biguanide (PHMB) als Konservierungsstoff. Dieser wurde im Rahmen der europäischen Chemikaliengesetzgebung als vermutlich krebserzeugende Substanz eingestuft. Aus Sicht von Öko-Test hat PHMB deshalb nichts in Kosmetika zu suchen.
Alle Testergebnisse finden Sie auf der Website von Öko-Test.
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