Totenköpfe, Flammensäulen, „Kiwi“ trägt Schwarz! Das ist nicht „Horror am Sonntag“, sondern „Rock im Garten“ im „ZDF-Fernsehgarten“. Es stöhnten die Stromgitarren, wedelten die Hände zum Pommesgabel-Gruß. Da wurde auch die Moderatorin ganz wild – und Mario Barth zum Klima-Aktivisten-Kritiker.
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Wacken-Feeling am Lerchenberg! Headbanging statt schunkeln, Pommesgabel-Gefuchtel statt Mitklatsch-Orgie. Die alljährliche Rock-Edition vom „ZDF-Fernsehgarten“ macht’s möglich. Zum dritten Mal bewies „Rock im Garten“, dass sehr wohl zusammengeht, was viele nicht für möglich halten. Den kernigen Klängen passten sich auch Moderatorin
Hard Rock in der Schlagerhochburg? „Kiwi“ ganz in Rockerschwarz mit Nietengürtel? Ja, das kann schiefgehen. Show und Moderatorin (O-Ton „Kiwi“: „Ist Nirvana Rock?“) waren bei dem 130-minütigen Tanz auf der Rasierklinke auch mehrfach kurz davor, in den Abgrund der Klischees zu stürzen.
Aber wenn sogar gestandene Rocker wie die Band Mando Diao oder Rainbow-Stimme Ronnie Romero gute Miene zum bösen Playbackspiel machen, muss man das wohl so schmerzfrei sehen wie sie. Die echten Rocker wurden aber „Kiwi“ und
Mario Barth an „Klimakleber“: „Ihr wisst, wo ihr hinmüsst!“
Mario Barth war weder zum Kalauern (das macht er professionell erst wieder bei seiner Tour ab November) noch zum Singen („Musik? Kann ich nich'“) da, sondern zum Kochen.
Der frisch gebackene Kochbuch-Autor („
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Abgeschmeckt wurde dann mit ein wenig Sozialkritik. Kommt davon, wenn sich zwei Ur-Berliner frank und frei über ihre „Hood“ unterhalten. „Kiwi“ gab dem Mario ein paar Updates („Die Friedrichstraße darf wieder mit dem Auto befahren werden“) und Barth gab Gas: „Nein! An alle Klimakleber: Ihr wisst, wo ihr hinmüsst!“
Danach outete sich Barth als Skeptiker: „Lasst die Leute arbeiten“, meinte er – und zwar nicht die Kleber, ganz im Gegenteil: „Ich freu‘ mich drauf, wenn sich mal einer vor mein Auto klebt. Das ist ja der Grund, warum ich so viel rumfahre.“ Kurze Nachdenkpause: „Darf man das sagen im ZDF?“ Da schmunzelte Kiewel: „Gesagt ist gesagt.“
Andrea Kiewel legt sich mit dem Rugby-Kapitän an: „Ich knall‘ dir gleich eine!“
Das Schöne an Barth wie Kiewel: Man kann ihnen ja, egal, was da alles so rausrutscht, nicht wirklich böse sein. Auch nicht Robert Haase, Kapitän des deutschen Rugby-Dauermeisters SC 1880 Frankfurt. Kiewel („Ich bin bekennender Sport-Fan und Rugby-Freund“) wollte unbedingt beim Show-Training mitmischen. „Haltet mal, Männer“, meinte sie und wollte das Ei über die Stange treten. Als Haase Zweifel anmeldete („Ich denke eher, der wird drunter durchgehen“), wurde „Kiwi“ maulig. Ob er angedeutet habe, sie könne das nicht, wollte sie wissen, und rüffelte: „Ich knall‘ dir gleich eine.“
Kiewel stolperte wieder einmal über ihr „gefährliches Halbwissen“. Denn das Ei ist auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu kicken und nicht einfach so, wie es der „Kiwi“ gefällt. Und es gibt auch keinen wilden Haka bei Frankfurt („Wir sind keine Samoaner“), sondern ein lautes „Huddle up“.
Das erfüllt seinen Zweck aber auch: „Du hast mir voll ins Ohr gebrüllt“, stöhnte Kiwi nach dem Motivationsritus. Aber auch hier gab’s ein Happy End: Als Kiewel in der multinationalen Frankfurter Truppe einen Neuseeländer entdeckte, war sie wieder lieb: „My Nickname ist Kiwi, you know“, wies sie den Hünen auf ihren Spitznamen hin.
Party pur im Fernsehgarten: Kiewel überdreht mit dem einen oder anderen Spruch
Andrea Kiewel geht mit Strongman zu Boden
Andrea Kiewel hechelte atemlos durch die Sendung, stakkatoschnell wie ein Gitarrenriff der frühen Metallica. Abgelesen wurde von Moderatorenkärtchen im stilechten Schwarz. Aber da stand auch nicht drauf, warum die Sendung fast ausnahmslos von skandinavischen Rockbands bestritten wurde. Neben Mando Diao kamen auch H.E.A.T., Crowne und Smash Into Pieces aus Schweden, Finnland steuerte Amberian Dawn bei. Vielleicht hatte ja die norwegische Hurtigruten einen ganzen Dampfer zum Transport bereitgestellt?
Die nicht-musikalischen Acts waren internationaler. Kampfsportler Harun Özedmir stammt aus Delbrück. Der Taekwondo-Großmeister wollte „einen ganz, ganz großen Weltrekord“ (O-Ton Kiewel) schaffen und zehn Flaschen innerhalb von 90 Minuten entkronkorken – mit Rückwärtssalti. Das klappte erst reibungslos, dann aber gar nicht. Andrea Kiewel war erst euphorisch („Du hast Zeiiit, wir hätten zehn Flaschen mehr nehmen sollen“), dann, als Özdemir eine Flasche verfehlte und deshalb zwei Sekunden zu lange brauchte, war’s ihr egal: „Seien wir großzügig.“
Seine Mainzelmann-Statuette (dagegen ist der „Bravo“-Otto eine oscarverdächtige Monstranz!) bekam Özdemir ebenso wie Strongman-Sportler Matthias Göth aus Österreich, der seinen 31-Tonnen-Truck aber auch erfolgreich die vorgegebenen 20 Meter weit unterhalb seiner Deadline zog. Da legte sich Kiewel vor Begeisterung gleich neben dem erschöpften Powerathleten. Nächste Woche wird sie wieder fit sein. Da gibt’s dann Alpakas statt Rocker. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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