Wilde Verfolgungsjagden, sich überschlagende Autos und ein letztes Mal Daniel Craig in Bestform: Der neue Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" markiert das hollywoodreife Comeback unserer Kino-Besuche, auf die wir so lange verzichten mussten.
„James Bond“: So werden die 007-Stunts gedreht
Endlich wieder Action – auch wenn es ein letztes Mal mit dieser Bond-Besetzung ist. Für diese Action ist übrigens auch ein Mann aus dem Ruhrpott zuständig: Evangelos Grecos ist Stuntman und Stuntfahrer und hat schon in unzähligen Blockbustern alles für unsere Unterhaltung gegeben: "Jurassic World", "Transformers 5" oder Teile der "Star Wars"-Reihe. Auch in der Bond-Reihe ist er ein alter Hase und ist seit "Ein Quantum Trost“ im Jahr 2008 mit im Stunt-Team – im aktuellen Film selbstverständlich auch.
GALA traf den Wuppertaler in der Nähe von Köln zu einer kleinen Tour in den originalen Filmfahrzeugen, den ikonischen "Defendern" von Landrover – selbstverständlich stunt-gerecht umgebaut mit Überrollbügel und 6-Punkt-Gurt. Angst muss man also nicht haben, oder?
"Nach 26 Jahren sind Stunts für mich normal", erklärt der Profi. "Ich mache mir keine Gedanken um meine Gesundheit. Ich habe eher Angst, den Dreh zu vermasseln." Platz für Fehler gibt es am Set nicht – dafür sind die Ressourcen wie Zeit und Equipment zu knapp: Je weniger Versuche, desto besser. Er lacht: "Wenn Autos kaputtgehen, ist das einkalkuliert. Aber wenn Kameras kaputtgehen, dann gibt es Ärger." Die Ausnahme: Extra angebrachte Crash-Cams auf Fahrzeugen, die den Unfall live dokumentieren sollen. Stunts werden übrigens von Stuntmännern, -frauen und -fahrer:innen ausgeführt, ein übergeordneter Stunt-Coordinator plant einzelne Szenen und scoutet Stunt-Locations oft schon ein Jahr vorher, sodass Szenen 2-3 Wochen vor Dreh jeweils einstudiert werden können.
Grecos erzählt, dass die größte Herausforderung oft darin bestehe, die großen Autos überhaupt zum Überschlagen zu bringen: "Die Defender sind unkaputtbar, stabil und machen alles mit", erklärt er. Nach kleinen Reparaturen geht es oft direkt weiter.
Und was ist, wenn doch mal was passiert? "Sanitäter und ein Hubschrauber sind vor Ort, weil man oft in entlegenen Regionen dreht." Und dazu erzählt er auch eine witzige Anekdote: Vor einem Stunt-Crash war die Standard-Notruffunktion "E-Call" im Auto nicht abgeschaltet worden, also hat sich das fahrzeuginterne Telefon mit dem Notdienst zur Einleitung von Rettungsmaßnahmen verbunden. "Auf einmal hörte ich eine Stimme fragen 'Brauchen Sie Hilfe? Sie hatten gerade einen Unfall mit Ihrem Fahrzeug'. Ich sagte: 'Nein, ich bin Stuntfahrer für einen Film'".
Also alles mal wieder gut gegangen …
Verwendete Quellen: Eigenes Interview, IMDb
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