Mit den steigenden Temperaturen steht auch die diesjährige Grillsaison in den Startlöchern. Beim Brutzeln von Steak, Würstchen, Gemüse und Co. gibt es aber einiges zu beachten. Foodbloggerin und Grill-Expertin Anja Würfl hat im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news die wichtigsten Tipps parat.
Geduld beim Grill anfeuern
"Das gilt sowohl für den Gasgrill als auch für den Kohlegrill. Beim Gasgrill neigen die Leute oft dazu, das Fleisch zu früh aufzulegen. Weil der Grill ja sowieso irgendwann die gewünschte Hitze erreichen wird. Stimmt, aber der Grillrost sollte erst auf Betriebs-Temperatur kommen, um die Hitze dann auch wieder ordentlich ans Grillgut abgeben zu können.
Darum: Zeit lassen und erst auflegen, wenn die anvisierte Hitze erreicht ist bzw. das Thermometer diese anzeigt. Beim Kohlegrill gilt: Nicht die Nackensteaks und Würste bei maximaler Hitze auflegen, sondern den Kohlen und Briketts Zeit geben, dass sie die gewünschte Temperatur erreichen. Manchmal muss man dem Brennstoff ein wenig Zeit geben, seine Hitze ein wenig zu reduzieren. Sonst kommt zu viel davon zu schnell ans Grillgut, sodass dieses von außen sehr schnell schwarz wird, innen aber noch roh ist."
Grillzange – dieses Gadget darf nicht fehlen
"Richtig gelesen: eine Grillzange, keine Grillgabel! Mit einer Grillgabel muss man, um das Fleisch zu wenden, hineinstechen. Das ist einer der größten Grillfehler. Dadurch verliert das Fleisch Flüssigkeit und wird trocken. Aus diesem Grund immer mit einer Grillzange arbeiten. Und zwar mit einer, die einen möglichst langen Griff aufweist. Das sorgt für einen größeren Abstand der Hand zur Grillfläche und einer geringen Hitzeeinwirkung auf die Hand. Am Grill soll es nämlich manchmal auch ziemlich heiß zugehen …"
Sicherheit beim Grillen: Feuerlöscher in der Nähe, kleine Kinder eher auf Abstand
"Sicherheitsaspekte gibt es beim Grillen viele. Angefangen von feuerfesten Handschuhen über das Entzünden der Kohlen bis hin zur Sicherung der Grillstelle nach dem Grillen. Zwei absolut wesentliche Aspekte aus meiner Sicht sind, und diese möchte ich besonders in den Vordergrund stellen:
Auch wenn viele Grillprofis darauf verzichten, ist er bei mir immer an meiner Seite: der Feuerlöscher. Es muss ja nicht einmal an einem selber liegen, dass es plötzlich zu einem Brand kommt. Technische Fehler oder Mängel können der Grund sein, dass plötzlich ein Feuerlöscher benötigt wird. Und aus diesem Grund steht bei mir immer einer bereit. Zumindest so weit entfernt, dass ich ihn in fünf bis zehn Sekunden griffbereit habe. Feuerlöscher kosten heutzutage auch nicht mehr die Welt und sind im Internet erhältlich.
Der Papa grillt – da will der kleine Mann natürlich auch mit von der Partie sein. Keine gute Idee – denn schnell ist an den heißen Grill hingefasst – besonders, wenn der Zwerg noch gar nicht auf den Grillrost hochblicken kann. Aus diesem Grund: Kinder vielleicht erst dann an den Grill oder die Nähe davon lassen, wenn sie den Grillrost auch einsehen können und man ihnen das Prinzip von Hitze (und den damit verbunden Folgen) auch so nachvollziehbar erklären kann, dass 'es hängen bleibt'."
So gelingen die Grillspieße
"Neben Nackensteaks, Bratwürsten, Cevapcici und Burgern sind Grillspieße hierzulande besonders beliebt. Die Spieße aber einfach ohne Plan nur mit Grillgut vollzustecken, macht keinen Sinn. Auf diese Punkte gilt es zu achten:
Fleisch ist nicht gleich Fleisch – vorher informieren
"Was sich so nicht nur für Grillprofis, sondern auch für Anfänger logisch anhört, ist es auch. Bloß man muss sich dann auch beim Grillen danach richten. Zum Beispiel lässt sich ein mariniertes Schweinenackensteak, mit einer Dicke von einem Zentimeter, problemlos grillen: ein paar Minuten von der einen, ein paar Minuten von der anderen Seite in die direkte Hitze legen – also auf den Platz auf dem Rost, unter dem sich die Hitzequelle befindet (die indirekte Hitzezone befindet sich daneben).
Wer das Gleiche nun mit einem teuren und vier bis fünf Zentimeter dicken Rindersteak machen möchte, wird eine böse Überraschung erleben: außen trocken und innen noch roh. Oder man grillt das gute Stück komplett zur Schuhsohle. Hier gilt: erst im Internet oder Grillbüchern informieren, wie bestimmte Cuts (zu deutsche Fleischzuschnitte) gegrillt werden. Das erspart einem viel Ärger."
Anja Würfl ist seit über fünf Jahren als Food-Bloggerin erfolgreich. Auf YouTube verfolgen inzwischen über 60.000 Abonnenten die kreativen Grillrezepte der Oberpfälzerin. Auch auf ihrer Webseite "Die Frau am Grill" bietet sie Rezepte sowie Tipps und Tricks rund ums Grillen. Im Fernsehen hatte Anja Würfl ebenfalls schon diverse Auftritte, unter anderem beim "Sat.1-Frühstücksfernsehen".
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