Fünf Gründe, warum Sie mit Kater keinen Sport machen sollten

Mit Kater trainieren? Keine gute Idee!

Die Nacht war lang und der letzte Drink eindeutig einer zu viel – aber eigentlich wollte man doch am nächsten Tag unbedingt sein Trainingsprogramm weiter durchziehen! Quälen Sie sich, wenn Sie sich nach einem feuchtfröhlichen Partyabend, in solch einer misslichen Lage befinden, bloß (!) nicht ins Fitnessstudio. Das bringt sowieso nichts – und ist sogar noch gesundheitsgefährdend. Fünf Gründe, wieso Sie sich lieber auf die Couch verkriechen sollten und was Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht dazu sagt.

"Den Kater kann ich doch einfach ausschwitzen!"

Auch wenn die Idee an sich nicht verkehrt klingt – in der Praxis funktioniert der Mythos, einen Kater einfach auszuschwitzen, nicht. Alkohol kann zwar über den Schweiß ausgeschieden werden, allerdings nur in geringem Maße. „Alkohol wird über die Leber abgebaut. Männer bauen etwa 0,1 Promille pro Stunde ab, Frauen sogar noch weniger. Die Leistung der Leber bleibt also immer gleich bzw. kann nicht durch Sport positiv beeinflusst werden“, sagt Allgemeinmediziner Dr. Specht. Heißt für Sie: Man kann auch einfach nichts tun und schlafen, die Leber arbeitet trotzdem.

Gut zu wissen: Der Körper ist nach zu viel Alkoholkonsum dehydriert, daher auch die verschiedenen Kater-Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit. Dass sich ein dehydrierter Körper nicht gut beim Sport macht, liegt auf der Hand. Besonders weil es durch’s Schwitzen zu weiterem Wasserverlust kommt, so Dr. Specht.

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Für ein effektives Training sind Sie eigentlich viel zu müde

Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass Sie für ein Training mit Kater körperlich nicht fit genug sind, sie sind darüber hinaus mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch müde und erschöpft. Denn: Eine ausgiebige Feier abends kann schon mal etwas länger gehen und Schlaf bleibt da eher auf der Strecke. Und unter Müdigkeit trainieren ist alles andere als effektiv. Zudem können Koordination und Gleichgewicht gestört sein, was wiederum zu Verletzungen führen kann. Dr. Specht warnt allerdings: „Auch ohne Schlafmangel, wenn man beispielsweise morgens getrunken hat und sich nachmittags wieder topfit fühlt, um ins Fitnessstudio zu gehen: Die Probleme, die Alkohol mit sich bringt, bleiben trotzdem bestehen.“

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Nährstoffmangel im Körper

Um ein gutes, intensives Training absolvieren zu können, braucht der Körper eine gewisse Basis an Mineral- und Nährstoffen, wie zum Beispiel Kalium und Natrium. Alkohol hat jedoch einen massiven Einfluss auf unseren Stoffwechsel im Körper, da die Leber allerhand damit zutun hat, die Reste der vergangenen Nacht loszuwerden. Der Mineralstoffhaushalt ist gestört, ein intensives Training verschlimmert das Ganze nur noch. Der Mediziner alarmiert zur Vorsicht: „Im schlimmsten Fall kann es zu einer Herzrhythmusstörung kommen.“

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Vergessen Sie ihren Blutdruck nicht!

Nach einem Saufgelage haben wir Menschen meist Lust und Heißhunger auf etwas Deftiges oder Süßes. Alles schön und gut, aber fetthaltige Lebensmittel erhöhen den Blutdruck, genau wie das Treiben von Sport. Keine gute Kombination bei einem Kater: Eine Verdopplung des erhöhten Blutdrucks kann gefährlich sein und sogar zu leichter Benommenheit bis hin zur Ohnmacht führen. Dr. Specht sieht diesen Punkt zwar als weniger ausschlaggebend für das Argument, bei Kater nicht trainieren zu gehen, stimmt aber der Tatsache überein, dass es unter Alkohol häufiger zu Blutdrucksschwankungen kommt.

Alkohol sorgt für falsches Sicherheitsgefühl

Beim Sport werden häufig Endorphine, so genannte Glücks- oder Wohlfühlhormone, freigesetzt. Das ist an sich etwas Positives, kann aber im Fitnessstudio ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln. Sie werden also vielleicht eher dazu verleitet, auf der Hantelbank ein paar Kilo zu stemmen, obwohl Sie dazu eigentlich gar nicht in der Lage sind – weder mit noch ohne Kater. Laut dem Allgemeinmediziner spielt hier mehr der psychologische als der körperliche Faktor mit rein: „Unsere Urteilsfähigkeit lässt unter (Rest-)Alkohol nach, wir tendieren dazu uns mutiger zu fühlen und uns selbst zu überschätzen.“ Na wenn das kein weiteres Argument gegen das Training mit Kater ist…

Das können Sie stattdessen tun

Wenn wir Ihnen den Fitnessstudio-Besuch mit Kater erfolgreich ausgeredet haben, Sie sich aber nicht damit zufrieden geben wollen, einfach nur faul auf der Haut zu liegen, gibt es zum Glück noch einige Dinge, die Sie tun können. Wenn Sie sich danach fühlen, können Sie sanfte Dehnübungen, Yoga oder Pilates machen. So tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes, ohne ihn zu überlasten. Auch Spaziergänge an der frischen Luft tun gut, besonders vermutlich dem dröhnenden Schädel. Der letzte Rat von Dr. Specht und uns: Schlafen Sie Ihren Rausch einfach aus. (vdü)



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