Der Mann hinter Michael Schumacher packt aus!
Rund 20 Jahre waren Michael Schumacher und Willi Weber ein unzertrennliches Duo. Schumacher war der Rennfahrer auf der Überholspur, dessen Talent und Schnelligkeit ihresgleichen suchten. Und Weber der Manager, der im Hintergrund die Strippen zog, Verträge verhandelte und Schumacher zum Multi-Millionär machte. Mit sieben Weltmeistertiteln stiegen beide zum erfolgreichsten Gespann der Formel 1-Geschichte auf. An einem Vorweihnachtstag im Dezember 2013 sah Weber seinen „besten Freund“ zum letzten Mal. Nur wenige Tage später hat Michael Schumacher einen tragischen Ski-Unfall, dessen Auswirkungen in vielerlei Hinsicht bis heute spürbar sind. Denn seitdem gehen die beiden Männer, die laut Weber in „eheähnlichen Verhältnissen“ lebten, nämlich getrennte Wege.
In seiner Autobiografie „Benzin im Blut“ (erscheint am 27. August) enthüllt Weber, warum der Kontakt zu Schumachers Familie abgerissen sein soll: „Bis heute: kein Anruf, kein Brief. An diesem Tag des übermächtigen Schmerzes löscht sie (Corinna Schumacher, d. Red.) mich, das weiß ich heute, aus ihrem Leben.“ Weber im Buch weiter: „Warum bin ich für seine Frau nach all den Jahren nur ein abgefahrener Reifen, der nicht mehr taugt? Warum darf ich Michael nicht besuchen? Für was werde ich bestraft?“ Im Interview mit RTL versucht Weber, dafür eine Erklärung zu finden und sagt: „Ich habe einen Fehler gemacht!“
"Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich es nicht getan", sagt Willi Weber
„Ich bin damals nicht sofort in den Flieger gestiegen und ins Krankenhaus gegangen“, erklärt Weber im Interview reumütig. „Ich habe das Gedränge gesehen und dachte, ich muss mich da jetzt nicht auch noch anstellen. Und das war falsch! Ich hätte sofort runterfliegen müssen.“ Wie oft er diesen Fehler bereut hat? „Tausendmal“, gesteht Weber. Das Buch ist für ihn eine Form der Verarbeitung, die aber auch alte Wunden geöffnet hat: „Ich musste das Ganze nochmal erleben und durchmachen, das war nicht einfach. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich es nicht getan.“ Weiß er denn aktuell, wie es Michael geht? „Ich weiß natürlich ein bisschen darüber, wie es ihm geht. Aber ich möchte darüber nicht reden. Für mich hat sich nichts verändert. Der Zustand ist derselbe wie vor acht Jahren.“
Weber erinnert sich noch heute gut an die Wochen und Monate nach Michaels Unfall: „Es ging mir elendig, ich habe gelitten wie ein Hund. Die Erinnerungen daran kamen auch immer wieder hoch, weil ich immer wieder darauf angesprochen wurde. Ich habe immer wieder gekämpft damit. Aber irgendwann – auch nachdem Corinna mich nicht zu ihm vorgelassen hat – musste ich einen Strich drunter machen. Es ist mir gelungen, das Kapitel abzuhaken und nicht mehr zu leiden.“
Weber über die Anfänge mit Schumacher
Mit leuchtenden Augen erinnert sich Weber an den „Sohn, den ich nie hatte“: „Er war ein super Typ, unheimlich ehrlich und straight. Er hatte aber auch nie Geld dabei und ich sah mich gezwungen, zu bezahlen“, erzählt Weber lächelnd. „Aber das war seine einzige Marotte.“ Schumachers Erfolgsgeheimnis als Rennfahrer? „Der Unterschied zwischen ihm und den anderen waren Ehrgeiz und Charakter. Der muss gut sein, sonst hat man nicht solche Erfolge.“ Optisch hatte Schumi – zumindest anfangs – aber noch Tuning nötig, sagt Weber: „Ich habe ihm gesagt, dass das Aussehen bei jedem Menschen, der in der Öffentlichkeit steht, eine wichtige Rolle spielt. Ganz am Anfang kannte ich ihn nur mit Helm. Und in meiner Vorstellung dachte ich, er ist ein Robin Hood oder Prinz Eisenherz. Als ich ihn kennenlernte, habe ich ungläubig gefragt: ‚Du bist der Michael Schumacher?‘ Und dann habe ich mir gesagt: Gut, du suchst ja auch kein männliches Mannequin.“ Doch es dauerte nicht lange, da war Schumi nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch optisch gut unterwegs. Weber: „Michael war immer enorm lernwillig und hat alles angenommen, was ich ihm gesagt habe. Er war in jeder Hinsicht wunderbar und hat sich in Windeseile zu einem tollen Menschen und Rennfahrer entwickelt!“ (ste)
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