Drehbuchautoren unterstützen streikende US-Kollegen

Berlin – Ähnlich wie ihre Kollegen in den USA fordern auch mehrere deutsche Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren eine bessere Bezahlung. Bei einer Demonstration in Berlin zeigten sie sich am Mittwoch solidarisch mit dem Streik der Autorengewerkschaft „Writers Guild of America“ (WGA). „Die Probleme, die es dort gibt, gibt es in abgewandelter Form auch bei uns“, sagte Autor Christian Lex vom Deutschen Drehbuch Verband (DDV) vorab.

Mehr News zum Thema Kultur

Er betonte, wie wichtig die Arbeit von Autorinnen und Autoren bei Filmen und Serien sei. Diese prominente Position spiegele sich aber nicht unbedingt in der Bezahlung wider. Auf Plakaten wurden etwa „Faire Verträge für Drehbuchautor*innen weltweit“ gefordert. Solidaritätsaktionen sollte es in mehreren Ländern geben.

„Eine angemessene Vergütung – das ist die zentrale Forderung“, sagte Lex. Ihnen gehe es aber auch um mehr künstlerische Freiheit und Vielfalt, damit sie ihre gesellschaftliche Aufgabe erfüllen könnten. Der Verband DDV war vor einigen Monaten aus einem Zusammenschluss des Verbands VDD und der Autorenbewegung Kontrakt 18 entstanden.

Streaminganbieter verändern den Markt

Streaminganbieter wie Netflix, Amazon und Apple haben die Branche mit ihren Plattformen verändert. Es sei sicher die größte Revolution im Markt seit Einführung des Privatfernsehens in den 1980ern, sagte Lex. Es werde vielfältiger erzählt, habe aber auch zu einer Überhitzung des Marktes geführt. Die Finanzierung sei teilweise wackelig und Projekte würden schneller eingestampft. Auch stellen sich neue Fragen etwa zu Urheberrechten, Funktionsbezeichnungen und Vergütungen.

In den USA waren Mitte März zähe Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft WGA und den Film- und Fernsehproduzenten angelaufen. Anfang Mai legten die Drehbuchautoren dann landesweit ihre Arbeit nieder. Die Schreiber fordern unter anderem Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung. Die WGA vertritt rund 11.500 Autoren, die für Film, Fernsehen und andere Showformate schreiben.

Zahlreiche Stars haben sich mit den Streikenden solidarisch erklärt, darunter Tom Hanks, Vin Diesel, Amanda Seyfried oder Olivia Wilde. Der Streik verzögert Medienberichten zufolge die Dreharbeiten für zahlreiche Projekte. Auch die Verleihung der Tony Awards am Wochenende in New York ging ohne das übliche Drehbuch über die Bühne. © dpa

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel