In welcher Landeshauptstadt Deutschlands lebt es sich am gesündesten? Eine Analyse von Diabetes.Help gibt Aufschluss darüber. Für die Studie wurden 20 Faktoren berücksichtigt, darunter unter anderem die Feinstaubbelastung, die Anzahl der Krankenhäuser, die Anzahl an Übergewichtigen und Diabetikern oder die Lebenserwartung.
Die Berechnung der Scores setzt sich aus vier Bereichen zusammen. Der Stadtindex prüft die allgemeinen Faktoren, etwa wie viele Autos auf 100.000 Einwohner zugelassen sind oder wie alt die Bevölkerung ist. Der Sportindex bewertet die Möglichkeiten der Bürger und Bürgerinnen, sportlich aktiv zu sein. Wie viele Krankenhäuser, Altenheime oder Hausärzte es pro 100.000 Einwohner gibt, berechnet der Gesundheitsindex und der Diabetesindex zeigt an, wie gut eine Stadt gegen Diabetes aufgestellt ist. Je mehr Punkte eine Stadt bei der Berechnung des Gesamtscore erreicht, desto gesünder lässt es sich dort leben.
Das Ergebnis: Städte im Westen sind gesundheitsfördernder als Städte im Osten. Bis auf Berlin konnte keines der neuen Bundesländer überzeugen. Der Gewinner befindet sich im Süden Deutschlands: München ergatterte die meisten Punkte. Eine Übersicht.
Platz eins: München
Die bayerische Landeshauptstadt überzeugt vor allem mit einer hohen Lebenserwartung: Im Schnitt liegt sie bei etwas mehr als 83 Jahren. Damit ist die Lebenserwartung in München so hoch wie in keiner anderen Landeshauptstadt. Außerdem zählt München zu den Städten mit den wenigsten Rauchern. Wochenmärkte gibt es zwar nicht so viele wie in anderen Städten, dafür können Bürger und Bürgerinnen in vielen Biosupermärkten einkaufen. Auch Fitness-Fans kommen nicht zu kurz: Die bayerische Stadt überzeugte im Vergleich auch mit der hohen Anzahl an Fitnessstudios.
Auch anderen Studien zufolge ist München besonders lebenswert. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat beispielsweise im Auftrag der "Wirtschaftswoche" und "Immoscout24" im Jahr 2020 Großstädte miteinander verglichen. Dabei landete München auf dem ersten Platz. Die Stadt überzeugte vor allem mit Nachhaltigkeit und Lebensqualität sowie dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft.
Wem der Gesundheitsaspekt wichtig ist, der muss jedoch tief in die Tasche greifen. Sowohl für Mieter als auch für Käufer ist München die teuerste Stadt Deutschlands. Laut "Statista" kostete ein Quadratmeter Neubau im vierten Quartal 2020 für Mieter im Schnitt 18,61 Euro. Zum Vergleich: In Hamburg und Berlin lag die Miete im Mittel bei einem Quadratmeterpreis von knapp über 13 Euro.
Platz zwei: Kiel
Den zweiten Platz macht die nördlichste Landeshauptstadt. Kiel besticht vor allem mit einem gut ausgebauten Gesundheitssektor. Keine andere Stadt erreichte in den Bereichen "Gesundheit" und "Diabetes" eine so hohe Punktzahl wie Kiel. Die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein hat auf 100.000 Einwohnern die meisten Krankenhäuser und auch im Bereich Diabetes steht sie sehr gut da.
Auch die Anzahl der Apotheken liegt über dem deutschen Durchschnitt, was vor allem in Zeiten der Corona-Krise eine Rolle spielt. Bundesweit war die Anzahl der Apotheken in Jahr 2020 sogar gesunken, wie Erhebungen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zeigen: um 322 auf 18.753.
Platz drei: Düsseldorf
Den dritten Platz sichert sich Düsseldorf. Was für ein Leben in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt spricht? Die besonders saubere Luft! Doch nicht nur die Feinstaubbelastung ist geringer als in anderen Städten, Bio-Fans kommen voll auf ihre Kosten: In Düsseldorf gibt es die meisten Biosupermärkte pro 100.000 Einwohner.
Was außerdem für den gesunden Lebensstil der Düsseldorfer spricht, ist der geringste Anteil der Übergewichtigen. Sportbegeistere haben viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. In Düsseldorf gibt es im Vergleich zu den anderen Landeshauptstädten die meisten Schwimmbäder pro Quadratkilometer.
So haben die anderen Landeshauptstädte abgeschnitten
München, Kiel und Düsseldorf haben es unter die Top drei geschafft, dicht gefolgt von Stuttgart auf Platz 4. In der Hauptstadt von Baden-Württemberg liegt die Lebenserwartung bei fast 83 Jahren – Platz zwei nach München. Die Anzahl der Krankenhäuser und Apotheken hat jedoch noch Luft nach oben. Dafür gibt es in Stuttgart viele Sportangebote, allen voran durch zahlreiche Sportstätten.
Berlin (Rang 9) ist die Stadt mit dem meisten Sportangeboten, entscheidende Punkte verliert sie jedoch in den Bereichen "Gesundheit" sowie beim Stadt- und Diabetesindex. In Bremen (Rang 7) gibt es besonders viele Wochenmärkte und auch das Angebot an Krankenhäusern und Apotheken liegt über den Schnitt. Allerdings kann die Stadt vor allem im Bereich "Sport" nicht mit den anderen Landeshauptstädten mithalten.
Mainz (5), Hannover (6), Wiesbaden (8), Hamburg (10), Saarbrücken (11), Potsdam (12) und Schwerin (13) liegen im breiten Mittelfeld des Rankings. Das Schlusslicht bilden Magdeburg (14), Dresden (15) und Erfurt (16). In allen vier Bereichen lag Dresden unter dem Schnitt. Magdeburg kann zwar bei "Gesundheit" punkten, in den anderen Bereichen sammelte die Stadt jedoch wenig Scores. Erfurt schneidet insgesamt am schlechtesten ab. Mit einer der Gründe: In der Hauptstadt von Thüringen fahren mehr Autos pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu den anderen Städten.
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