Das steckt hinter dieser modernen Faszination.
Definition eSport
Der österreichische eSport Verband (ESVÖ) definiert eSport als „das gemeinsame und kompetitive Computer- undKonsolenspielen. Die Auswahl der Titel richtet sich in erster Linie an ihreSpielbarkeit mit vergleichbaren Ergebnissen, welche nicht durch Glück, sonderndurch Training und Erfahrung erzielt werden.“
eSport beschränkt sich also nicht auf bestimmte Spiele bzw.Arten von Spielen. Die einzigen beiden Voraussetzungen für einen eSport-Titelsind die Möglichkeit für zwei oder mehr Spieler(innen) gegeneinander antretenzu können und die Tatsache, dass es sich um ein „skill-based“ Videospielhandelt. Das bedeutet, dass im Zweifelsfall der bessere Spieler bzw. diebessere Spielerin die direkte Auseinandersetzung für sich entscheiden kann.
eSport-Teams
eSport-Teams sind der Grundstein einer moderneneSport-Infrastruktur. Diese Teams sind gleichzustellen mit Fußballmannschaftenim klassischen Sport. eSport-Teams sind öffentlichkeitswirksame Marken mitWiedererkennungswert. Sie finanzieren sich in erster Linie über Investoren undSponsoren. Sponsorenleistungen sind ebenfalls sehr ähnlich wie im klassischenSport. Die Logos der Sponsoren sind auf den Jerseys der Teams zu finden,Spieler treten in Werbespots der einzelnen Sponsoren auf, Spieler werdenverpflichtet, die Produkte eines bestimmten Hardwareanbieters zu verwenden,ähnlich wie Fußballspieler nur eine gewisse Schuhmarke verwenden dürfen oderSkifahrer eine bestimmte Skimarke repräsentieren. Die Einnahmen der Sponsorenund Investoren werden verwendet, um Spieler unter Vertrag zu nehmen. DieseSpieler repräsentieren dann das jeweilige Team bei allen Turnieren, an denensie teilnehmen. eSport-Teams sind oftmals nicht nur in einem Spiel vertreten.Stattdessen versuchen eSport-Teams leistungsstarke Kader in einer Vielzahl voneSport-Titel aufzustellen, um eine möglichst große Zahl an eSport-Fans zuerreichen.
eSport-Athleten
Professionelle eSport-Athleten sind Spieler(innen) die dafürbezahlt werden ihr eSport Team in großen Turnieren zu vertreten. DasArbeitsumfeld von eSport-Athleten hat sich in den letzten fünf Jahren starkprofessionalisiert. Während sich die Spieler in den Anfangsjahren meist nochselbst organisierten und der Teamkapitän oft auch der Manager war, so gibt esheute viele organisatorische Rollen in eSport-Teams und Spieler fokussierensich auf die Tätigkeiten, für die sie bezahlt werden: Trainieren und Turnierespielen. Im Rahmen dieser Professionalisierung hat sich auch dieErwartungshaltung an die Spieler stark verändert. Während es zu Beginn als eineNotwendigkeit gesehen wurde, für Spieler(innen) an der Spitze ihres Spieles 10bis 12 Stunden am Tag zu „grinden“, um besser zu werden, so hat man heuteerkannt, dass es für die Spieler viel wichtiger ist, sich auch abseits derKonsole bzw. des PCs durch gesunde Ernährung, körperliches Training und MentalCoaching bestmöglich auf die körperlichen und psychischen Anstrengungen, dieder Job mit sich bringt, vorzubereiten. Der Weg zum eSport-Profi ist sehrschwer. Der inhärent globale Charakter, den eSport mit sich bringt, bedeutetfür alle aufstrebenden Spieler(innen), dass sie sich nicht nur mit den bestenSpielern der Region messen müssen, sondern mit allen Spielern des eigenenKontinents.
eSport-Turniere
eSport-Turniere unterscheiden sich in ihrem Aufbau undAblauf fast gar nicht von Turnieren in klassischen Sportarten. In der Regelgibt es eine Qualifikationsphase. Bei eSport-Turnieren finden dieseQualifikationsspiele meist online statt. Das Turnier selbst findet dann meistin großen Arenen statt. Bekannte Beispiele sind das Staples Center (League of LegendsSeason 3 World Finals), Spodek Arena (IEM Katowice 2019) oder die Lanxess Arena(ESL One Cologne). Diese Stadien füllen sich mit begeisterten Fans und sind inder Regel innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft. Auf das Gewinnerteamgroßer Turniere wartet neben Prestige und einem riesigen Pokal auch einsaftiges Preisgeld. Der größte Preispool in der jungen eSport- Geschichte wurdeim Rahmen des Dota 2 Turniers „The International 2021“ ausgezahlt. Insgesamtwurden hier an die 18 teilnehmenden Teams etwas mehr als 40 Millionen Dollarausbezahlt. Das Siegerteam „Team Spirit“ gewann 18,2 Millionen US-Dollar.
eSport-Verbände
Der größte Unterschied zwischen klassischen Sportarten undeSport-Titeln ist die fehlende Verbandsstruktur im eSport. Im Sport werden Regel-änderungen vom jeweiligenVerband unter Einbeziehung der Mitglieder beschlossen. Im Fußball stehtbeispielsweise die FIFA ganz oben, im Basketball gibt es die FIBA usw. DieseOrganisationen geben maßgeblich vor, was im jeweiligen Sport zulässig ist undwas nicht. Meist gibt es zwischen einzelnen Spielsaisonen nur kleineÄnderungen. Heutzutage kümmern sich diese Organisationen maßgeblich um dieFrage, wie viel technische Unterstützung wollen wir in unserer Sportart zulassen – Stichwort Videobeweis.
Im eSport gibt es solche Verbände nicht. Über Änderungen anden jeweiligen Spielen entscheidet alleine das Entwicklerteam bzw. derPublisher des jeweiligen Titels. Oft werden Spieler bzw. Teams zwarkonsultiert, wenn es um die generelle Richtung geht, in die sich ein Spielentwickeln soll, der Publisher hat allerdings keinerlei Verpflichtungen dieIdeen der Spieler bzw. Teams umzusetzen. Änderungen an Videospielen kommenaußerdem viel häufiger vor als im klassischen Sport und haben viel stärkereAuswirkungen darauf, wie das Spiel optimal gespielt wird.
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