Paris – 50 Jahre vor Christus: Während in dem kleinen gallischen Dorf von Asterix und Obelix das Leben unverändert seinen Gang nimmt, ereignet sich im weit entfernten China Dramatisches: Die Kaiserin wird von einem verräterischen Prinzen vom Thron gestoßen und ins Gefängnis gesteckt. Um ihre Mutter zu retten und das Land zu befreien, bittet ihre schöne Tochter, die zusammen mit der ergebenen Leibwächterin fliehen konnte, die tapferen Gallier Asterix und Obelix um Hilfe. Gemeinsam brechen sie gen Osten auf. Doch auch Julius Cäsar ist nach China unterwegs.
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Mit „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ hat der französische Regisseur und Schauspieler Guillaume Canet die erste Asterix-Realverfilmung gedreht, die nicht auf einem von Albert Uderzo und René Goscinny geschaffenem Comic beruht. Canet hat zusammen mit Julien Hervé und Philippe Mechelen das Drehbuch zu dem Abenteuer geschrieben. Mit einem Budget von über 65 Millionen Euro gehört der Film zu den bisher teuersten in Frankreich.
Schwert- und Reitkämpfer gegen die Gallier
Wie Canet vor dem Erscheinen des Films in Frankreich Anfang Februar ankündigte, wollte er einen großartigen Abenteuerfilm liefern, „mit prächtigen Kulissen und Kostümen“, in dem das Historienepos „Braveheart“ über den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace von
Der 50-Jährige hat weder mit Stars, aufwendigen Kostümen und Sets gespart, noch mit Sondereffekten und Action. Canet ist Fan des chinesischen Kinos. Und so lässt er Kung-Fu-Meister über Gewässer schweben und es fleißig zwischen Schwert- und Reitkämpfern und der rohen Gewalt der Gallier krachen.
Eine neue Geschichte zu erfinden, ohne das Original-Comicbuch als Grundlage zu haben, ist nicht einfach. Die Drehbuchautoren finden wenn nicht die Brillanz, so doch den Ton von Goscinny und Uderzo wieder. Die Wortspiele und traditionellen Anachronismen der Asterix-Serie kommen ebenso vor wie die Anspielungen auf die zeitgenössische Welt – Feminismus, toxische Männlichkeit und Umwelt. Der Schwachpunkt des Films liegt mehr in der Erzählstruktur.
Nachdenken über die Stellung von Frauen
Das Epos wirkt wie eine Aneinanderreihung mehr oder weniger burlesker Szenen. Auf dem Weg nach China zum Beispiel machen Julius Cäsar und seine Armee eine Pause. Eine Tänzerin betritt das Zelt des Kaisers und beschwert sich, dass ihr Rock zu kurz sei. Sie will, dass das Outfit verlängert wird und verlangt, dass über die Stellung der Frau in der römischen Gesellschaft nachgedacht werde, denn es gebe weder Gladiatorinnen noch Senatorinnen. „Willst du auch, dass Rom von einer Frau geführt wird?“, fragt Cäsar lachend. Ende der Szene.
Im Vergleich zu den bisherigen vier Asterix-Realverfilmungen hat Canet grundlegend die Besetzung geändert. Als Obelix wurde
Asterix als Veganer
Die Rolle des Asterix, der sich hier als Veganer outet, hat sich Canet vorbehalten. Gleich zu Beginn des Films fängt er an, Obelix, der wie immer Hunger hat, mit seiner ganzheitlich orientierten Lebensauffassung zu nerven: statt Wildschwein Gemüse und Obst. Doping ist für Asterix damit auch vorbei. Er will ohne den berühmten Zaubertrank kämpferisch sein. Seine Stärke muss von innen herauskommen: Ein gesunder Körper, ein gesundes Leben.
Trailer
Das Gallier-Duo kam erstmals 1999 in Gestalt von Christian Clavier und Gérard Depardieu in „Asterix und Obelix gegen Cäsar“ ins Kino. Darin hatte Model Laetitia Casta als Falbala ihren ersten Leinwandauftritt. Seit „Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät“ im Jahr 2012 waren die Helden nicht mehr ins Kino zurückgekehrt.
Mit mehr als 466.000 Zuschauern nach seinem ersten Kinotag und 1,6 Millionen Besuchern in fünf Tagen hatte Canets Realverfilmung den besten Start für einen französischen Film seit 15 Jahren. Leider fehlen in seinem Zaubertrank einige spitzfindige Dialoge, drei, vier sehr gute Gags, und ein paar wirklich denkwürdige Lachanfälle, um an das Niveau von „Mission Kleopatra“ von Alain Chabat (2002) heranzukommen.
– „Asterix & Obelix“, Frankreich, 2023, 111 Min., FSK ab 6, von Guillaume Canet, mit Gilles Lellouche, Marion Cotillard, Vincent Cassel. © dpa
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