Vorbild: Madonna

Im Oktober gewann die belgische Künstlerin Delphine Boel, 53, den jahrelangen Gerichtsstreit gegen Ex-König Albert von Belgien. Seit das Gericht entschied, dass sie seine Tochter ist und dieselben Rechte haben soll wie seine ehelichen Kinder, trägt sie den Titel einer Königlichen Hoheit. 

Prinzessin Delphine von Belgien im GALA-Interview

GALA: Was hat sich durch ihren Sieg vor Gericht geändert?
Prinzessin Delphine von Belgien: Ich habe eine Stiftung gegründet, die meinen Namen trägt. Unter anderem unterstütze eine Charity, die Kunst ins Krankenhaus bringt. Ich hätte nie gedacht, dass die Ärzte so offen sein würden für die Idee, dass Kunst tatsächlich helfen kann. Kunst kann vielleicht nicht heilen, aber sie kann die Patienten darin unterstützen, ihre Krankheit und Behandlung etwas besser zu ertragen. Für die Charity muss natürlich Geld gesammelt werden, und dabei ist mein Titel sehr nützlich. 

Mutmach-Botschaften wie „Love“ und „Never give up“ waren lange Teil Ihrer Kunst. Sie haben nicht aufgegeben – und letztlich gewonnen. Wirkt sich das jetzt auch auf Ihre Motive aus? 
Ja und nein. Manche Botschaften, die mir am Herzen liegen, verändern sich. Andere, wie „Liebe“ werden mich immer wieder beschäftigen. In meiner Kunst geht es darum, sich daran zu erinnern, dass man wertvoll ist. Als ich Studentin war, hätte es mich interessiert, Psychologin zu werden. Durch meine Kunst und Botschaften wie „Liebe dich selbst“ versuche ich einerseits, mir selbst zu helfen. Andererseits möchte ich auch andere an das erinnern, was ich für wichtig halte im Leben. 

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Botschaften wie „Love“ und „Never give up“ sind auch auf den Kleidern zu finden, die Sie jetzt entworfen haben. Wie kam es dazu?
Als ich sehr jung war, wollte ich Modedesignerin werden. Auf der Kunsthochschule merkte ich aber schon nach drei Wochen: Das ist ein totales Desaster! Wir sollten unsere eigene Unterwäsche und BHs entwerfen. Ich fand damals Madonna toll und ihre Korsagen mit den spitzen Brüsten. Also versuchte ich, aus Metall etwas Ähnliches zu entwerfen. Aber leider war das sehr unbequem. Also habe ich schnell zur Bildenden Kunst gewechselt. 

Welche Rolle spielt Mode für Sie?
Schon als ich jünger war, war für mich klar: Meine Kleidung ist meine Identität. Es ist die Haut, die wir der Außenwelt zeigen. Ich gehe nie shoppen, aber es ist mir bis heute extrem wichtig, was ich anziehe, wenn ich ausgehe. Für mich sind meine Kleider allerdings keine Mode, sondern Kunstwerke. Mode kommt und geht, Kunst bleibt. 

Wie fühlt man sich in Ihren Kleidern?
Es ist so, als würde man eine Leinwand tragen – nur viel angenehmer. Die Kleider sind sehr gut geschnitten. Egal ob man kräftig oder dünn ist, sie fallen immer schön. Das war mir sehr wichtig. Der Seidenstoff ist weich wie die Haut eines Babys. 

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Man sieht Sie meistens in Hosen. Tragen Sie gerne Kleider?
Jetzt ja. Sie haben etwas Offenes, bringen uns dazu, aufrecht dazustehen und die Arme zu öffnen. Ich bin eigentlich ziemlich burschikos, besonders in den vergangenen Jahren, als ich so viel kämpfen musste. Ich habe festgestellt: In Zeiten, wo man kämpfen muss, kann man als Frau etwas von seiner Weiblichkeit einbüßen. In meinen Kleidern kann ich jetzt feminin sein – und gleichzeitig stark. 

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