In der aktuellen Lage wird immer wieder, sei es durch die Medien oder vom Gesundheitsamt, gepredigt, dass richtiges Händewaschen die effektivste Prävention vor dem Coronavirus ist. Das ständige Händewaschen hat jedoch Auswirkungen auf unsere Haut. Natürliche Hautfette, die die oberste Hornschicht der Haut widerstandsfähig halten, können durch aggressive Reinigungsmittel angegriffen werden, was dazu führt, dass die Hände rau und rissig werden und das leichte Hautirritationen entstehen.
https://www.instagram.com/p/B9gPu23pB0W/
A post shared by World Health Organization (@who)
Doch wie kann man trockener Haut entgegenwirken? Im GALA-Interview verrät Ärztin und Anti-Aging Expertin Dr. Susanne von Schmiedeberg welche Maßnahmen bei trockenen Händen wirklich helfen und welche Methoden der Vorbeugung Sinn machen.
Trockene Haut durch Händewaschen: Haut-Expertin gibt Tipps
GALA: An welchen Anzeichen erkennt man, dass die eigene Haut zu trocken ist? Und wann sollte reagiert werden?
Dr. Susanne von Schmiedeberg: Sobald es zu einem Spannungsgefühl der Haut kommt oder sogar zu rauer, empfindlicher oder geröteter Haut, sollte reagiert beziehungsweise "gepflegt" werden. Besser wäre natürlich noch, vor den ersten Anzeichen trockener Haut mit den Pflege-Maßnahmen zu starten.
Was strapaziert die Haut beim Händewaschen mehr: Die heißen Wassertemperaturen oder die scharfen Reinigungsmittel?
Das kommt sehr auf den individuellen Hautzustand und Hauttyp an. Schon allein zu heißes Wasser oder auch zu "scharfe" Reinigung kann eine empfindliche Haut extrem reizen. Unglücklicherweise kommen ganz häufig diese beiden Dinge auch noch zusammen. Irgendwann kann selbst die robusteste Haut sensibel reagieren. Eine raue, gerötete und sehr überempfindliche Haut ist die Folge.
Trockene Haut? Diese Inhaltsstoffe sollten gemieden werden
Welche Stoffe sollte man bei Reinigungsmitteln meiden?
Auf Produkte, die Mineralöle oder Silikone enthalten sollte unbedingt verzichtet werden. Diese Stoffe beeinflussen bzw. behindern die Regeneration unserer Haut. Sie wirken kontraproduktiv.
Auch die sogenannten Polyethylenglycole (PEG's) sollten unbedingt gemieden werden. Sie lagern sich quasi in unserer Lipidschicht ein, werden bei jedem weiteren Wasserkontakt aktiviert und führen zu einem Auswaschen unserer hauteigenen Lipide. Deshalb habe ich bei der Formulierung meiner Pflegeserie auch explizit auf diese bedenklichen Inhaltsstoffe verzichtet.
Sophie HermannDie Stieftochter von Uschi Glas zeigt sich hüllenlos
Wie oft sollte man sich die Hände eincremen?
Auch hier gilt: Der individuelle Hauttyp ist entscheidend. Bei sehr empfindlicher und eher trockener Haut oder bei häufigem Händewaschen – wie derzeit – empfehle ich die Haut nach jedem Händewaschen mit einer entsprechenden Pflege „rückzufetten“.
Welche Inhaltstoffe wirken besonders effektiv?
Es gibt Inhaltsstoffe wie z.B. Phosphatidylcholin, die ideal zum Aufbau des Lipidfilms unserer Haut sind, den sogenannten Ceramiden. Die Ceramide sind die wichtigsten Schutzbausteine unserer Hautschutzbarriere – sie halten die Haut feucht, geschmeidig und glatt.
Ständiges Händewaschen: So beugen sie trockene Haut vor
Kann mit anderweitigen Methoden das Austrocknen der Haut vorbeugt werden?
Das Wichtigste ist, zur Reinigung nur lauwarmes Wasser zu nehmen und die Verwendung von guten Reinigungs- und Pflegeprodukten. Zudem sollte auf eine gute, ausgewogene Ernährung geachtet werden – auch in schwierigen Zeiten – auf ausreichend Bewegung und gute Laune. Wer sich unsicher ist, ob die verwendeten Produkte wirklich gut sind, dem empfehle ich, die Liste der Inhaltsstoffe seiner Reinigungs- oder Pflegeprodukte genauer "unter die Lupe" zu nehmen. Hier kann man schnell kleine Änderungen in seiner Reinigungs- und Pflegeroutine vornehmen, auch ohne großen finanziellen Aufwand.
Verwendete Quellen:Experten-Interview, Douglas, Instagram
- Händewaschen
- Interview
- Coronavirus
- Trockene Haut
- Pflege
- Hautpflegetipp
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel