Was sind Ceramide?
Ceramide sind ein natürlicher Bestandteil unserer Haut und eine Gruppe von Lipiden, die sich aus Fettsäure und dem sogenannten Sphingosin zusammensetzen. Sie befinden sich in der obersten Hautschicht und helfen dort, unsere hauteigene Barrierefunktion aufzubauen und zu erhalten. Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass es mindestens neun verschiedene Typen von Ceramiden gibt.
Wie wirken Ceramide auf die Haut?
Ceramide sind vor allem dafür verantwortlich, die Hautzellen zusammenzuhalten und so eine intakte schützende Schicht zu bilden. Sie sorgen in erster Linie dafür , dass die Hornschicht mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt ist und diese auch nicht verliert. Damit bleibt die Haut besonders widerstandsfähig und schützt uns vor schädlichen Umwelteinflüssen und Hautkrankheiten.
Fehlen Ceramide in der Haut, ist dies oftmals daran zu erkennen, dass sie trocken, rissig und schuppig ist. Haut, die auf diese Weise vorgeschädigt ist, erholt sich bei einer Gabe von Ceramiden recht schnell.
Brauchen wir Ceramide von außen?
Wenn wir jung sind, produziert unsere Haut viel Ceramide. Doch leider verringert sich die Menge an Ceramide mit steigendem Alter und kann durch verschiedene Einflüsse wie etwa UV-Strahlung noch weiter reduziert werden. Die Folge: Feuchtigkeit geht schneller verloren, die Elastizität der Haut nimmt ab und es kommt zu rauen Stellen, Fältchen und auch Hautunreinheiten.
Fügen wir unserer Haut Ceramide zu, können wir diesen Prozess ein wenig verlangsamen. Die Haut bleibt länger frisch und fest und Fältchen können noch ein Weilchen abgemildert werden. Ceramide sorgen also für einen sogenannten "Slow-Aging"-Prozess. Die sichtbaren Folgen der Hautalterung werden hinausgezögert.
Die leicht aufpolsternde Wirkung von Ceramiden erweist sich auch in der Augenpflege als sehr wirksam. Gerade in dieser Region kann ein Feuchtigkeitsverlust die dünne Haut schnell knittrig und faltig aussehen lassen. Ceramide machen die Partie um die Augen wieder glatter und geschmeidiger.
Für welche Hauttypen sind Ceramide geeignet?
Jeder Hauttyp profitiert von einer Pflege mit Ceramiden. Besonders reife und zu Trockenheit neigende Haut wird elastischer und fester. Aber auch fettiger und unreiner Haut kommt eine intakte Hautbarriere zugute. Ungewünschte Eindringlinge, die unserer Haut schaden können, haben dann nämlich schlechte Karten. Unreinheiten kommen dann weniger vor und die Talgproduktion ist wieder ausgeglichener.
Ursachen und Hilfe: Trockene Haut
Toll für sensible oder durch Akne geplagte Haut: Bei der Behandlung mit Ceramiden kommt es nur in sehr seltenen Fällen zu Nebenwirkungen oder Irritationen. Allerdings sollten Sie bei der Auswahl eines Produktes immer auf die Begleit-Wirkstoffe achten. Diese können unter Umständen zu Reizungen führen.
Darauf sollte man bei der Anwendung von Ceramiden achten
Klar, Sie können Ihre Haut einfach mit einer Ceramid-haltigen Creme verwöhnen. Noch besser ist es allerdings, wenn Sie darauf achten, Produkte zu verwenden, die die Aufnahme von Ceramiden unterstützen und die hauteigene Produktion von Ceramiden ankurbeln. So können Sie das Maximum aus Ihrer Pflege herausholen.
Zu den Wirkstoffen, die hier unterstützend wirken, gehören unter anderem Ceramid-Vorstufen wie Hytosphingosin und Sphingolipiden. Die Verwendung dieser Vorstufen hat den Vorteil, dass sich unser Organismus damit die perfekte Ceramidmischung selbst produzieren kann, denn unsere Hautbarriere setzt sich aus verschiedenen Ceramiden zusammen. Eine Gabe von nur einer einzigen Ceramid-Art hingegen könnte unter Umständen das ideale Mischungsverhältnis in der Haut durcheinander bringen.
Auch Niacinamid und Milchsäure (Lactic Acid) kurbeln die hauteigene Ceramidproduktion an. Es lohnt sich beim Kauf also ein Blick auf die Liste mit den Inhaltsstoffen. Ceramide sind hier im übrigen meistens mit "Ceramide NP" angegeben.
Ein Peeling vor dem Auftragen einer Ceramid-haltigen Pflege kann ebenfalls für einen besseren Effekt sorgen. Dadurch dass abgestorbene Hautschüppchen beim Peelen entfernt werden, kann die Haut die Wirkstoffe besser aufnehmen und verarbeiten.
Tolle Rezepte: Peeling selber machen
Kann man Ceramide auch über die Nahrung aufnehmen?
Es gibt auch Nahrungsmittel, die Ceramide enthalten. Dazu zählen in erster Linie Weizenkeimen, Eier, Sojabohnen und Spinat. Allerdings reicht die über die Nahrung aufgenommene Menge nicht für einen gezielten, sichtbaren Effekt für die Haut aus. Möchten Sie Ceramide für eine Hautverbesserung oral einnehmen, sollten Sie beispielsweise auf Ceramid-Kapseln, -Tabletten oder spezielle Beauty-Drinks zurückgreifen.
Ceramide in der Haarpflege
Was gut für die Haut ist, zahlt sich auch in der Haarpflege aus. Besonders wenn Ihre Haare trocken, stumpf oder brüchig sind, könnten Haarpflegeprodukte, die mit Ceramiden angereichert sind, helfen. Eine Haarkur mit Ceramiden kann dafür sorgen, dass eine poröse Schuppenschicht der Haare wieder gekittet wird und die Haare danach wieder geschmeidiger und glänzender sind.
Auch wenn die Kopfhaut ausgetrocknet ist und juckt und/oder brennt, ist es sinnvoll, ein Produkt mit Ceramiden auszuprobieren.
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