Khloe Kardashian, Jennifer Aniston, Amy Schumer, Mariah Carey, Molly Sims – sie alle haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind berühmt und sie schwören auf eine ganz bestimmte Behandlung. Vor allem in Hollywood ist der Druck, gut oder sogar perfekt auszusehen, größer denn je. Doppelkinn, Winkearme und Fett an den Oberschenkeln sucht man bei vielen Prominenten vergebens. Grund dafür ist oft eine Behandlung, die sich CoolSculpting nennt. Kris Jenner lässt diese Behandlung sogar während einer Folge von "Keeping Up With the Kardashians" durchführen. Aber was steckt dahinter?
CoolSculpting – die Wunder-Behandlung der Promis?
Hierbei handelt es sich um eine nicht-invasive Body Contouring-Methode. Grundlage ist die sogenannte Kryolipolyse, eine von Harvard- Wissenschaftlern entwickelte Technologie, die auf der Annahme basiert, dass Fettzellen empfindlicher auf Kälte reagieren als umliegendes Gewebe. Kurz gesagt: Die Fettzellen werden weggefroren.
Erst vor wenigen Monaten äußert sich das kanadische Topmodel Linda Evangelista, 57, zu dem Verfahren. Sie sei dadurch "brutal entstellt" und "dauerhaft deformiert" worden, wie sie auf Instagram berichtet. Evangelista gibt an, nicht ausreichend über mögliche Risiken der Methode aufgeklärt worden zu sein. Aber wie kann das überhaupt passieren und wie hoch sind die Risiken wirklich? Und warum schwören so viele Promis auf die Behandlung? GALA hat bei Dr. med. Lisa Michels, Fachärztin für Chirurgie und ästhetische Medizin in Hamburg, nachgefragt.
https://www.instagram.com/p/CN3sbFMJuWk/
GALA: Warum ist die Behandlung bei Prominenten so beliebt?
Dr. med. Lisa Michels: Mit CoolSculpting lassen sich hervorragend kleinere Fettpölsterchen reduzieren – nur mit gezielter Kälteeinwirkung. Es ist also keine OP nötig, die damit verbundenen Risiken und Einschränkungen entfallen. Oft reicht auch schon eine Sitzung aus, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Zudem hinterlässt die Methode im Allgemeinen keine Behandlungsspuren auf der Haut, wie Narben. Das sind sicherlich Gründe, warum CoolSculpting bei Promis so beliebt ist.
Vor wichtigen Events, wie z.B. der Met Gala, wollen viele Promis ihren Körper optimieren. Warum nutzen sie genau diese Methode?
Die Methode ist nicht-invasiv, funktioniert also im Gegensatz zu einer Fettabsaugung ganz ohne operativen Eingriff. Dadurch ist die Behandlung risiko- und schmerzarm und bringt auch so gut wie keine Ausfallzeiten mit sich. Das ist einzigartig, denn andere Methoden können zum Beispiel das Tragen einer Kompressionsmaske erfordern.
Model Linda Evangelista hat erst kürzlich von ihren schlechten Erfahrungen mit der Kryolipolyse berichtet – wie kann sowas passieren?
Zu dem konkreten Fall kann ich mich nicht äußern. Allgemein lässt sich aber sagen: CoolSculpting ist ein geprüftes und patentiertes Verfahren, das seit mehr als zwölf Jahren auf dem Markt ist – und von der amerikanischen Arzneimittelbehörde zugelassen ist sowie die gültigen EU-Richtlinien erfüllt. In der Hand eines erfahrenen, geschulten Facharztes oder einer Fachärztin und unter Berücksichtigung möglicher Gegenanzeigen und Behandlungsrisiken halte ich CoolSculpting für eine sehr sichere Methode. Patientinnen und Patienten werden auch regulär über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt, die in sehr seltenen Fällen auftreten können.
Sieht man den Promis an, dass sie diese Behandlung durchgeführt haben?
CoolSculpting behandelt Fett mit Kälte, daher hinterlässt die Methode im Allgemeinen keine Narben oder vergleichbare oberflächliche Spuren auf der Haut. Zudem muss der Körper die behandelten Zellen erst abbauen, die finalen Ergebnisse zeigen sich also nach rund drei Monaten – daher lässt sich schwer einschätzen, ob sich eine Person mit CoolSculpting behandeln lassen hat.
Abnehmen ohne etwas dafür zu tun – ist das Konzept der Behandlung wirklich so simpel?
CoolSculpting ist keine Abnehm-Methode. Die Behandlung ist geeignet für lokale, hartnäckige Fettpolster, die trotz Sport und gesunder Ernährung nicht verschwinden wollen – hier lassen sich dauerhafte Ergebnisse erzielen.
Zwei Punkte sind aber wichtig: Bei der Erwartung an die Behandlung realistisch zu bleiben – dafür ist der Behandlungsplan im Voraus und die Beratung durch einen Facharzt oder eine Fachärztin entscheidend. Und: Die einmal behandelten Fettzellen kommen zwar nicht wieder, doch die übrigen Zellen nehmen weiterhin am normalen Stoffwechsel teil, also auch an der zugeführten Kalorienzahl. Patientinnen und Patienten sollten daher auf einen gesunden Lebensstil achten, das heißt, sich ausgewogen ernähren und regelmäßig Sport treiben, damit sie langfristig Freude am Ergebnis haben.
Warum ist der Optimierungsdrang (vor allem in Hollywood) mittlerweile so groß?
Ob der Druck zu schönem Aussehen viel größer geworden ist, mag ich nicht beurteilen – speziell in Hollywood stand das Aussehen und der perfekte Look schon immer im Fokus und früher urteilten die Medien oft noch viel schärfer über die Körper der Stars. Auf der anderen Seite führen heutzutage Social Media und Online-Medien dazu, dass die Fotos weltweit verbreitet und immer präsent sind, egal ob Star oder Privatperson. Zudem zeigen Apps, Filter und Influencer, wie der vermeintlich perfekte Körper aussieht – und vermitteln damit unrealistische Schönheitsideale. Beides kann ein Grund dafür sein, dass Menschen steigenden Druck in Bezug auf ihr Aussehen empfinden.
In Hollywood hat gefühlt niemand ein Doppelkinn oder hängende Arme – kann CoolSculpting der Grund dafür sein?
Es gibt natürlich eine Vielzahl an Behandlungsmethoden, gerade in Hollywood. Aber tatsächlich eignet sich CoolSculpting hervorragend für die Behandlung eines Doppelkinns oder von sogenannten Winkearmen: Mit schon nur einer Behandlung kann das Kinn gut konturiert und so das Erscheinungsbild am Hals verbessert oder das Armfett reduziert werden.
Pünktlich zum 36. Geburtstag War Megan Fox wieder beim Schönheitschirurgen?
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel