Anwendung und Wirkung der beliebtesten Produkte

  • von Julia Koschel
  • Aloe-vera-Gel hilft u. a. bei kleineren Verletzungen wie Schürfwunden oder Sonnenbrand. Worauf Sie beim Kauf achten sollten und woran Sie ein gutes Produkt erkennen, verraten wir Ihnen hier.
  • Aloe-vera-Gel gilt seit Jahren als Wundermittel der Beauty- und Naturkosmetikindustrie. Vor allem die schmerzlindernde Wirkung bei leichten Verbrennungen, Schürfwunden oder gereizter Haut ist bis dato unumstritten. Man kann es selbst gewinnen oder als fertiges Gel kaufen. Doch woher kommt das Aloe-vera-Gel und welches Produkt aus dem Beautyregal hält, was es verspricht? GALA verrät es Ihnen.

    Aloe-vera-Gel: Welche Wirkung hat die vermeintliche Wunderwaffe?

    Ursprünglich stammt die Aloe vera – auch Wüstenlilie genannt – aus dem arabischen Raum. Heutzutage wird sie aber vielerorts angebaut. Eine Aloe-vera-Pflanze besteht aus zwei Bestandteilen: den Wurzeln und dem Blattwerk. Letzteres setzt sich grob gesagt aus der etwas festeren Rinde, einem Blattsaft (befindet sich direkt unter der Rinde) und dem Gel – dem Blattmark – im Inneren der Blätter zusammen. Während der Blattsaft mitunter negative Reaktionen der Haut hervorrufen kann und sogar in Verdacht steht, krebserregend zu sein, verspricht das Aloe-vera-Gel in seiner reinen Form wahre Wunder. Auch verarbeitet in kosmetischen Produkten ist das Gel – je nach Konzentration – sehr hilfreich. 

    Aloe vera ist gut bei …

    • leichten Hautreizungen 
    • trockener Haut
    • Schürfwunden
    • Sonnenbrand
    • Mückenstichen
    • roten Pünktchen nach dem Rasieren oder Epilieren
    • Umstritten (und wissenschaftlich bisher nicht ausreichend belegt) sind hingegen Vermutungen, dass Aloe-vera-Gel auch bei schwereren Erkrankungen wie etwa Krebs helfen kann. 

      Aloe-vera-Gel: So gut wie sein Ruf?

      Das Aloe-vera-Gel besteht zum Großteil aus Wasser, gefolgt von Zucker, Aminosäure, Fett, Mineralien und Vitamine. Insgesamt besitzt Aloe vera mehr als 200 Wirkstoffe. Ob in einem kosmetischen Aloe-vera-Gel aber die volle Wirkkraft der Pflanze steckt, ist nicht immer sicher. Selbst dann nicht, wenn eine Firma mit 100 Prozent Aloe vera wirbt. Wie Öko Test in einer Untersuchung 2020 belegte, unterliegen die Inhaltsstoffe einer Aloe-vera-Pflanze – und somit das gewonnene Gel – starken Schwankungen. So variiert der Gehalt einer Aloe vera je nach Anbau (Bewässerung, Düngung, Klima). 

      Was neben der Konzentration der Inhaltsstoffe außer Frage steht: die feuchtigkeitsspendende Wirkung des Blattmarks eines Aloe-vera-Gels. Produkte, die Feuchtigkeit spenden sind essenziell bei der Behandlung der eben genannten Irritationen der Haut. Eine Zufuhr von Feuchtigkeit ist vor allem bei leichten Hautreizungen wie Sonnenbrand oder Schürfwunden wichtig für die Regeneration der Haut.

      Was verrät die Angabe des Aloe-vera-Gehalts?

      Oftmals unterliegen wir bei Kosmetikprodukten dem Irrglauben, dass etwa der Anteil eines Inhaltsstoffes etwas über die Qualität des Produktes aussagt. Ein besonders hoher Aloe-vera-Gehalt erscheint uns ein gutes Qualitätsmerkmal zu sein. Dem ist in diesem Fall leider nicht so. Ein hoher Aloe-vera-Gehalt sagt bei einem Aloe-vera-Gel leider nichts über die Wirkstoffdichte aus. 

      Ein positives Beispiel mit einem vermeintlich niedrigen Aloe-vera-Gehalt stellt das Aloe-vera-Gel von Santaverde dar. Dieses Gel enthält "nur" 90 Prozent Aloe vera. Allerdings gibt es dafür einen triftigen Grund: Das Naturkosmetikunternehmen verwendet – anders als zahlreiche andere Hersteller von Aloe-vera-Gel – kein konzentriertes Pulver sondern den Direktsaft aus der Aloe-vera-Pflanze. Da dieser natürlich verderblicher ist als ein Pulver, muss das Unternehmen auf ein Konservierungsmittel zurückgreifen. 

      Nun gibt es zwar bisher keine ausreichend wissenschaftlich belegten Aussagen dazu, ob ein Direktsaft wirkstoffreicher sei. Die Vermutung wird jedoch von vielen Erzeugern unterstützt, da bei einer Verarbeitung zu Pulver wichtige Inhaltsstoffe verloren gehen könnten. Die Schlussfolgerung wäre, dass ein Aloe-vera-Gel mit Direktsaft zwar weniger Aloe vera enthält. Dieses aber dennoch reichhaltiger ist als das Pulver, das eventuell auf dem Verarbeitungsweg Wirkstoffe verloren hat. 

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      Eine sichere Aussage zur Frage "Was ist besser – Blattsaft / Direktsaft oder Pulverkonzentrat?" kann aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht getroffen werden. Eine Tendenz zum Blattsaft liegt allerdings vor.

      Was beinhaltet ein gutes Aloe-vera-Gel?

      Da wir wissen, dass die Angabe der Aloe-vera-Dosierung noch keine ausreichende Aussage über die Qualität und Wirksamkeit eines Aloe-vera-Gels trifft, müssen wir uns genauer mit den weiteren Inhaltsstoffen beschäftigen. Dabei sollte man sich eher auf die Frage konzentrieren, was NICHT in einem Aloe-vera-Gel stecken sollte. Schon ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe vermittelt Ihnen einen guten ersten Eindruck. Je weniger Bestandteile das von Ihnen gewählte Gel hat, desto besser.

      Da ein Aloe-vera-Gel nicht ohne ein Konservierungsmittel auskommt, muss es zwangsläufig einen weiteren Inhaltsstoffe neben dem Aloe-vera-Direktsaft bzw. dem konzentrierten Aloe-vera-Pulver aufweisen. Alles Weitere ist eigentlich überflüssig. Deswegen sollte die Liste nicht zu lang sein. Das birgt sonst die Gefahr, dass hier mit zusätzlichen Inhaltsstoffen wie Duftstoffen oder Mikroplastik, im schlimmsten Fall mit Formaldehyd (bzw. Formaldehydabspaltern) gearbeitet wurde. 

      Welches Aloe-vera-Gel ist das Beste?

      Während bei Lippenstiften und Co. auch Aspekte wie Farbe oder Deckkraft von Bedeutung sind, MÜSSEN Pflegeprodukte allein mit ihren Inhaltsstoffen punkten. Das bedarf eine genaue Auseinandersetzung mit dem gewünschten Produkt. Ein guter Indikator sind stets die Testergebnisse von Öko Test oder Stiftung Warentest. Öko Test hat beispielsweise das bereits erwähnte Aloe-vera-Gel von Santaverde mit dem Prädikat "sehr gut" ausgezeichnet. Anders als viele andere Gels verwendet der Naturkosmetikhersteller den Direktsaft der Aloe vera, sprich das unmittelbare Blattmark. Zudem baut das Unternehmen die Pflanze auf eigenen Plantagen in Andalusien selbst an.

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      Ein weiteres positives Beispiel ist das Aloe-vera-Gel von Seven Minerals. Neben einem Testurteil von Öko Test mit der Note "sehr gut" spricht vor allem der Blick auf die Inhaltsstoffe für das Produkt. Neben Blattdirektsaft aus der Bio-Aloe-vera befinden sich lediglich vier weitere Bestandteile in dem Gel: ein natürliches Verdickungsmittel, Zitronensäure für den pH-Wert, Ascorbinsäure und Kaliumsorbat gegen Schimmelbildung.

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      Auch das Vergleichsprodukt der deutschen Kosmetikhersteller Junglück überzeugt mit wenigen zusätzlichen Inhaltsstoffen, einem sehr guten Testergebnis von Öko Test und ist zudem in Deutschland produziert (kurze Transportwege, top für die Umwelt). Ein tolles Extra für Umweltschützer*innen und Naturliebhaber*innen: Das Aloe-vera-Gel erreicht Sie nicht in einer Plastikflasche sondern in Braunglas. Dieses können Sie nach Gebrauch an Junglück zurückschicken und erhalten für 10 Flaschen sogar einen Rabatt.

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      Tipp: Wenn Sie sich öfter die Frage stellen "Was ist in meinen Kosmetikprodukten und/oder Lebensmitteln drin?", können Sie sich auch eine passende App herunterladen. Mit der App "CodeCheck" können Sie zum Beispiel einfach den Strichcode Ihrer Produkte einscannen und wichtige Informationen zu den Inhaltsstoffen erhalten.  

      Aloe-vera-Gel: Anwendung

      Aloe-vera-Produkte gibt es zahlreichen Ausführungen: Für die Anwendung auf der Haut, zum Trinken, in Pillenform, etc. Wichtig ist, dass Sie immer die Hinweise auf der Verpackung beachten. Aloe-vera-Gel ist generell nur für die äußere Anwendung geeignet. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten.

      • Tragen Sie Aloe-vera-Gel stets auf gereinigte Haut auf.
      • Die Häufigkeit der Anwendung orientiert sich an der Beschaffenheit und dem Bedürfnis Ihrer Haut. 
      • Wir empfehlen, das Aloe-vera-Gel zweimal täglich zu verwenden und gut einziehen zu lassen. 
      • Sollten Sie damit Schürfwunden oder Sonnenbrand behandeln wollen, können Sie auch häufiger zum Aloe-vera-Gel greifen. 
      • Aloe-vera-Gel: Selber machen oder lieber kaufen?

        Eine allgemeingültige Antwort gibt es bei der DIY-Frage nicht. Anders als bei vielen anderen Produkten hat das industriell hergestellte Gel allerdings einen entscheidenden Vorteil: Das Aloin, das sich zwischen der Blattschale und dem Blattmark befindet und im Verdacht steht, krebserregend zu sein, wird bei der Verarbeitung durch die Kosmetikindustrie extrahiert. Dies können Sie zwar durch eine sehr genaue und vorsichtige Verarbeitung selbst ebenso erreichen, bedarf aber einiges an Übung und eine 100-prozentige Sicherheit ist nicht gegeben. Wenn Sie auf Nummer sichergehen wollen, empfehlen wir Ihnen in diesem Fall, auf ein fertiges Produkt zurückzugreifen.

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