Bock auf Party mit der „Wiener Schickeria“? Dann heißt es ab zur anstehenden Tour von dem Wiener Musiker Bibiza.
Der Wiener Musiker stellt sein gleichnamiges Debütalbum im Oktober in Österreich, Deutschland und der Schweiz vor. Erwarten darf man sich eine ausgelassene Stimmung und knackige Sounds zwischen Pop, Rock und Hip-Hop. Nicht zu vergessen die augenzwinkernd-angriffigen Texte des Sängers, der weiß: „Man kann es sowieso nicht allen recht machen.“
Wiener Musiker Bibiza: „Ich finde es schon spannend, Leuten nicht zu gefallen.“
Also lieber anecken anstatt anpassen? „Ich finde es schon spannend, Leuten nicht zu gefallen. Besser, es gefällt ihnen nicht, als es ist ihnen egal“, grinste Bibiza im APA-Interview. Wobei er sich bei seiner Fanschar grundsätzlich keine Sorgen machen muss, werden Songs wie „Schick mit Scheck“ oder „Opernring Blues“ doch eifrig abgefeiert. Seit der Veröffentlichung im Mai gab es nicht nur aufgrund diverser Festivalauftritte reichlich Gelegenheit, sich in die 21 Songs (inklusive Skits) zu vertiefen. Bei den Tourstopps in Innsbruck, Salzburg, Linz, Graz oder Wien gilt es dann abzuliefern, auf beiden Seiten der Bühne.
Wobei Bibiza grundsätzlich kein Freund großer Pläne ist. „Ich checke meinen Plan immer erst zwei Wochen nachdem der Song fertig ist.“ Ansonsten herrsche eher „Vollchaos“, aber das ist mit reichlich kreativem Potenzial ausgestattet. „Was ich aber schon wollte bei dieser Platte – und auch schon, als ich gerappt habe, war Wien zu zelebrieren. Das ist generell eine Bibiza-Identität. Das war immer schon da, selbst wenn wir es nie so aufs Aug‘ gedrückt haben. Ich habe sehr Bock gehabt, auf humorvolle Mucke mit Augenzwinkern. Diese Attitüde macht es auch aus.“
Bibiza geht auf Tour
Die Songs bedienen sich letztlich bei groovigen Bässen ebenso wie rockigen Gitarrenparts und der Tanzbarkeit des Hip-Hop. In der Mischung entsteht dann trotzdem zeitgemäßer Pop mit betont österreichischer Note. „Ich habe gecheckt, dass sich Wien anders abhebt als etwa deutsche Städte. Wien ist einfach wohlstandsverwahrloster und nicht rough“, lachte Bibiza. „Deswegen war es für mich auch im Rap ein bisschen schwierig, diese Stadt zu repräsentieren – weil sie das Anti-Hip-Hopigste ist, was es überhaupt gibt. Da muss man nicht cool sein, indem man in der U-Bahn chillt, sondern Wien so nehmen und feiern, wie es ist und sich plakativ damit spielen.“
Also ab zur „Hautevolee“, an die „Akademie der bildenden Künste“ und zur „Höhenstraße“: Die Bezüge kommen dicht gedrängt und mit viel Witz. Grundsätzlich sei ihm wichtig gewesen, ein Album mit einem roten Faden vorzulegen. „Es ist eine Reise, nicht nur eine Aneinanderreihung von Songs. Insofern ist es ein bisschen konzeptueller gedacht. Ich hatte früh die Idee, das Album ‚Wiener Schickeria‘ zu nennen. Damit hatte ich eine Headline.“ Alles andere sei ihm dann leicht gefallen. „Das bedeutet aber nicht, dass alle meine Freunde extrem vornehme, hochnäsige Typen sind“, grinste Bibiza. „Wien und Österreich zeichnen sich einfach aus: Es gibt nicht unbedingt eine Szene, sondern verschiedene einzelne Bands, die sehr einzigartig und leiwand sind.“ Oder, wie es in seinem Song „Mr. Pessimist“ heißt: „Keine für alle, jeder für sich.“
(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)
(APA/Red)
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