Am Wiener Gürtel spielt es sich ab: Von 7. bis 9. September nistet sich in den Clubs zwischen B72 und Chelsea wieder das Waves Vienna ein. Beim Popfestival, das sich besonders neuen Strömungen und Gesichtern des Szene widmet, werden insgesamt rund 15.000 Fans erwartet. Neben den Gürtelclubs ist heuer erstmals auch das Metropol als Location mit dabei, wenn insgesamt fast 100 Bands aufspielen und zur Entdeckungsreise laden.
Zu hören gibt es etwa französischen Dreampop vom Duo Charlotte Fever, Lofi-Rock der heimischen Cousines Like Shit oder eine elektronisch unterfütterte Mischung aus Rap und R’n’B von Elav. Was alles im zeitgenössischen Pop möglich ist, wenn man ihn etwas weiter fasst, unterstreicht Filly aus Österreich, während Landsfrau Lahra eher klassische Singer-Songwriter-Sounds serviert. In dieser Nische erhält sie Gesellschaft vom gebürtigen Nordiren Dave McKendry, der mittlerweile in Wien seine kreative Heimat gefunden hat. Sehr sphärisch und experimentell wird es hingegen bei Nina Kohout aus der Slowakei, die sich weit aus dem Fenster lehnt und durchaus Geduld einfordert. Schnelle Gratifikation für Anhänger härterer Klänge gibt es hingegen bei den britischen Shelf Lives.
Man wolle aber nicht nur musikalisch divers sein, wie Festivaldirektor Thomas Heher in einer Ankündigung betont, sondern widme sich „der Vielfalt durch Diversität zum zweiten Mal durchgängig als Metathema“. Das soll sich nicht nur im Musikprogramm auf den zehn Bühnen, sondern auch in der angeschlossenen Musikkonferenz (7. und 8. September) niederschlagen. Hier kommen erneut Musikexperten, Veranstalter, Labelbetreiber, Booker und Musiker zum Austausch und Netzwerken zusammen. Wie lassen sich persönliche Grenzen setzen und Überschreitungen vermeiden, wie kann künstlerisches Selbstmanagement heutzutage ausschauen, und wie bringt man Kinder und Tourneen unter einen Hut seien dabei nur einige der virulenten Fragen.
Als Fokusland trifft man unterdessen auf die Schweiz, die im Liveprogramm etwa mit dem Chansonpop von Moira vertreten ist. Als Teil der gemeinsamen deutschen Sprachregion habe das Land grundsätzlich mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen wie Österreich angesichts des großen Nachbarn Deutschland, allerdings gebe es auch etliche Besonderheiten. Diese und viele weitere lassen sich beim Waves gedanklich wie per kurzen Fußmarsch zu den Clubs entdecken.
(S E R V I C E – )
(APA)
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