Der RTL-Moderator Maurice Gajda soll in einem TV-Beitrag einen Tweet von der ehemaligen AfD-Politikerin Frauke Petry gefälscht haben. Der Sender zieht nun Konsequenzen.
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RTL hat die Zusammenarbeit mit Moderator Maurice Gajda vorübergehend ausgesetzt, nachdem ihm die Fälschung eines Tweets der ehemaligen AfD-Politikerin
Gajda hatte am 5. August in einem Beitrag von „Explosiv Weekend“ über den Sänger und deutschen ESC-Vorentscheid-Kandidat Trong Hieu Nguyen berichtet. In diesem Zusammenhang las er Nguyens Freunden einen vermeintlichen Tweet von Frauke Petry vor, der in dem Beitrag zudem als Screenshot eingeblendet wurde: „Ich glaube kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen“, hieß es in dem angeblichen Tweet. Dazu sagte Gajda im Anschluss: „Der Tweet ist inzwischen gelöscht.“
Frauke Petry: „Diese Aktion ist schlicht rechtswidrig“
Die Politikerin postete am Dienstagvormittag (15. August) auf Twitter/X ebendiesen RTL-Beitrag mit den Worten: „Wie man mit politisch unbequemen Personen umgeht, demonstriert RTL.com hier eindrucksvoll. Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake.“
Auf eine User-Nachfrage unter dem Tweet, ob dieser von Gajda vorgelesene Tweet nie gepostet worden sei, antwortete Petry mit „Ja, genau das heißt es.“ Unter weiteren Kommentaren kritisierte sie, dass „diese Aktion schlicht rechtswidrig“ sei und kündigte an, dass eine „Abmahnung unterwegs“ sei.
RTL entschuldigt sich
Am Dienstagnachmittag reagierte RTL auf die Vorwürfe und veröffentlichte auf Twitter ein Statement. „Unser Reporter hat den Tweet im März gesehen und wortgetreu notiert. Er verbürgt sich dafür. Der Tweet wurde anschließend von Frauke Petry gelöscht, wie wir im Beitrag auch erwähnt haben. Die grafische Umsetzung im Design des Twitter-Profils von Frauke Petry verstößt allerdings gegen unsere journalistischen Guidelines. Dafür entschuldigen wir uns.“
Auf dem Twitter/X-Profil der Politikerin lässt sich kein solcher Beitrag finden. Frauke Petry hatte Anfang März allerdings in einem Tweet, den sie später gelöscht und das öffentlich gemacht hat, über die Band „Lord Of The Lost“ geschrieben: „Kann mir nicht vorstellen, dass normale Bürger von diesen pinken Herren ‚vertreten‘ werden wollen.“
RTL setzt Zusammenarbeit mit Maurice Gajda bis auf Weiteres aus
Auf Nachfrage von „Übermedien“ erklärte RTL schließlich am Mittwochmorgen: „Wir setzen die Zusammenarbeit mit Maurice Gajda bis auf Weiteres aus, bis die im Raum stehenden Vorwürfe geklärt sind. Wir arbeiten tagtäglich in einem engmaschigen und mehrstufigen Abnahmeprozess mit der Mindestanforderung eines Vier-Augen-Prinzips. Der grafisch und fälschlich erstellte Tweet bot den verantwortlichen Sende-CvDs keinerlei Anhaltspunkt, um die journalistische Integrität in Frage zu stellen. Wir werden unsere journalistischen Guidelines auch diesbezüglich nochmals schärfen.“
Außerdem ergänzte der Sender, dass es bei ihnen klare Regeln bezüglich Social-Media-Posts gebe. „Tweets und andere Posts werden zur Dokumentation per Screenshot gesichert“, so RTL gegenüber „Übermedien“.
Maurice Gajda äußerte sich bisher (Stand: 16.08.2023) nicht zu den Vorwürfen. Der 40-Jährige arbeitet seit Juni 2019 für RTL und moderierte erst das Morgenmagazin „Guten Morgen Deutschland“ und dann vertretungsweise das RTL-Magazin „Explosiv – Das Magazin“. Im Januar 2022 interviewte er für die Sendung „Ich bin ein Star – Die Stunde danach“ die Begleitpersonen der Dschungelcamper.
Verwendete Quellen:
- Twitter-Account von Frauke Petry, RTL und Maurice Gajda
- uebermedien.de: RTL setzt Zusammenarbeit mit „Explosiv“-Moderator Maurice Gajda aus
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