Es ist eine barbarische Tradition, die im muslimisch geprägten Ägypten immer noch an der Tagesordnung steht und beinahe auch Amira Pocher, 30, getroffen hätte. "Mein Vater wollte mich mit drei Jahren beschneiden lassen", erzählt sie erneut in der aktuellen Folge ihres RTL+-Podcasts "Hey Amira". Heute sei die Ehefrau von Comedian Oliver Pocher, 45, ihrer Mutter Miriam Svetnik sehr dankbar, dass es nie dazu gekommen ist.
Amira Pochers Kindheit war von Geldsorgen gesprägt: Vater haute ab, zahlte „keinen Cent“
Im Podcast spricht Amira Pocher mit Bloggerin und Podcasterin Silke Wildner über das Thema alleinerziehende Eltern. Damit kennt sie sich aus, auch Amira wuchs mit ihrem Bruder Ibrahim ohne Vater auf, traf ihn erst 2018 nach 20 Jahren wieder. Die Mutter von zwei Kindern erinnert sich: "Meine Mama war mit zwei Kindern alleinerziehend, ich war damals drei, mein Bruder war fünf und sie hat halt keinen Cent von meinem Vater bekommen. Der ist ja nach Ägypten. […] Er war halt vom einen auf den anderen Tag nicht da […]. Und dann hat [meine Mutter] vom Staat 55 Euro pro Kind im Monat bekommen."
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Geldprobleme und nur wenig Unterstützung hätten ihre Mutter dazu gezwungen, zwei bis drei Jobs anzunehmen. "Meine Mama hat sehr viel gearbeitet. Sie hat uns teilweise mitgenommen in den Tanzkurs, dann saß ich da abends total müde, hatte gar keinen Bock mehr. Die Lieder konnte ich alle nicht mehr hören", so Amira Pocher. Dennoch habe diese Zeit ihr Bild von Frauen sehr geprägt – und zwar dahingehend, dass sie "unabhängig" seien. "Für mich war sie meine beste Freundin. Sie ist die stärkste Frau, die ich kenne", schwärmt Amira heute über ihre Mutter.
„Es war Gewalt im Spiel“
Und das TV-Gesicht sei seiner Mutter für immer dafür dankbar. Sie habe ihre Kinder vor einem Leben in Ägypten bewahrt. Mit ihrem Bruder wuchs Amira in Österreich auf. Denn so sehr die Podcasterin ihren Vater auch angehimmelt habe, laut ihrer Mutter sei immer klar gewesen: "Er ist ein schlechter Mensch." Das habe Miriam ihren Kindern später offen und ehrlich gesagt, als sie bereits groß gewesen seien. Ihr Mutter habe sehr schwer "ihre Wut auf ihn verbergen können", erinnert sich Amira weiter und stellt klar: "Es war Gewalt im Spiel" und viel Angst. Auch Amira selbst war davon bedroht, wie sie später durch ihre Mutter erfahren habe.
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„Mein Vater wollte mich mit drei Jahren beschneiden lassen“
Denn wenn Amira in Ägypten aufgewachsen wäre, "dann wäre ich zum Beispiel beschnitten [gewesen]. Mein Vater wollte mich mit drei Jahren beschneiden lassen." Darüber sprach Amira Pocher bereits im Mai 2020 im Podcast "Die Pochers hier!" mit ihrem Ehemann und erklärte: "Im Prinzip geht es darum, dass die Frau keine Lust mehr verspürt, beziehungsweise keinen G-Punkt mehr hat. Die äußeren und inneren Schamlippen werden weggeschnitten." Diese Art der weiblichen Genitalbeschneidung gebe es nach "Spiegel"-Angaben seit mindestens 2500 Jahren in Ägypten, seit 2008 sei sie dort gesetzlich verboten. Und dennoch gelten acht von zehn Ägypterinnen als beschnitten. Glücklicherweise ist Amira Pocher nicht eine von ihnen.
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