Tatum O'Neal über ihren Weg zu sich selbst: Ruhm und Reichtum waren weniger Segen als Fluch

  • Manchmal wird ein Schicksalsschlag zur Chance: So betrachtet Schauspielerin Tatum O'Neal, 59, mittlerweile den Schlaganfall, den sie vor drei Jahren nach einer Überdosis Tabletten erlitt. "Ich lebe jetzt von Tag zu Tag", sagt sie im "People"-Magazin. "Ich will nach vorn schauen, nicht zurück." Doch um diese Frau zu verstehen, muss man zurückblicken. Tatum kam als Tochter zweier Hollywood-Ikonen zur Welt. Ihr Vater Ryan O'Neal ist heute 82, ihre Mutter Joanna Moore starb 1997. Das Mädchen wächst im Reichtum auf. Filmstars gehen zu Hause ein und aus.

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    Glamour statt echter Gefühle?

    Ein gesundes Familienleben kennt sie kaum. Vater und Mutter sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt – und oft zugedröhnt. Die Ehe scheitert. Ryan O'Neal feiert Partys, Joanna Moore hat einen jungen Lover. Nach außen wirkt alles dennoch wie heile Welt. 1974 steht Tatum als Zehnjährige sogar mit ihrem Daddy für das Roadmovie "Paper Moon 2" vor der Kamera und gewinnt sensationell den Oscar als "Beste Nebendarstellerin". Keiner ahnt, wie viel sie mit der Rolle des Waisenkinds Addie gemeinsam hat: Sie ist längst auf sich gestellt – und das, obwohl ihre Eltern leben. 

    Wer oder was kann ihr Halt geben? Mit zehn raucht und trinkt sie, später kommt Kokain dazu. Mit 13 küsst sie Michael Jackson, mit 22 heiratet sie Tennisstar John McEnroe, der als Choleriker gilt. Die beiden bekommen drei Kinder, aber geliebt fühlt sie sich immer noch nicht. Als nach acht Jahren ihre Ehe zerbricht, greift sie zu Heroin und Crack. Sie verliert das Sorgerecht für die Kinder.

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    Aufgeben ist keine Option

    Aufgegeben hat Tatum O'Neal nie: Immer wieder startete sie Entzüge. Der Zusammenbruch 2020 war dann jedoch so heftig, dass sie für sechs Wochen ins Koma fiel. "Wir haben befürchtet, sie würde sterben", sagt ihr Sohn Kevin McEnroe, 37. Dass sie überlebte, gilt als Wunder.

    Für Tatum war es ein Weckruf. In den vergangenen drei Jahren wurden Rehabs ihr Alltag. Sie trainierte nach dem Schlaganfall ihr Gedächtnis, lernte wieder lesen und schreiben.

    Als sie als Zehnjährige den Oscar gewann, sagten ihr viele eine Mega-Karriere voraus. Jetzt geht es um etwas viel Wichtigeres: zu lernen, sich selbst zu lieben. "Es ist meine letzte Chance", weiß Tatum. Und die will sie nutzen. 

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