Der Samstagskrimi "Das Quartett": Mord im Wahlkampf

Berlin – Leipzig steckt mitten im Wahlkampf. Das Amt des Oberbürgermeisters will der Sohn eines legendären Vaters übernehmen. Doch dann droht ein Familiengeheimnis ans Licht zu kommen und alles zunichte zu machen. Darum geht es in einem alten Fall der Krimireihe „Das Quartett – Dunkle Helden“. Die Wiederholung aus dem Jahr 2022 läuft an diesem Samstag um 20.15 Uhr im ZDF.

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Eine Frau liegt erschlagen in ihrer Gartenlaube – kurz zuvor hatte Manuela Weidner bei einer Lesung Aufruhr ausgelöst: Sie beschuldigte den Buchautoren und OB-Kandidaten Jan Temper (Alexander Khuon), dass in seiner Familie nicht alles mit rechten Dingen zugehe. Das wiederum mag Kriminalhauptkommissarin Maike Riem (Anja Kling), die Chefin vom K14, überhaupt nicht glauben. Für sie ist Jans Vater, Walter Temper (Thomas Thieme), ihr Held der Wendezeit. Damals war er Chefredakteur der größten Tageszeitung und trat für Wahrheit und Transparenz ein.

Davon kann nun keine Rede mehr sein, vielmehr geht es um Erpressung und Vertuschung. Riem und ihre drei Kollegen Christoph Hofherr (Shenja Lacher), Linus Roth (Anton Spieker) und Pia Walther (Annika Blendl) stoßen auf das Geheimnis eines verschwundenen Pflegesohnes.

Hand in Hand

Regisseurin Viviane Naefe („Chaos-Queens“, „Das Gestüt“) hat mehrere Folgen dieser Reihe inszeniert und ihr eine klare Handschrift aufgedrückt. Diese zeigt sich auch diesmal, denn die vier Ermittler arbeiten meist Hand in Hand im Team.

Linus Roth zeigt sich als technischer Nerd derart charmant, dass er es mit einer ziemlich aufdringlichen PR-Mitarbeiterin zu tun bekommt, die ein Auge auf ihn geworfen hat. Er kann widerstehen, während die Kollegen Walther und Hofherr ziemlich stümperhafte Ermittlungen hinlegen, die in aller Öffentlichkeit am Wahlkampfstand beginnen und mit einer aussichtslosen Verfolgung im See enden. Aber auch Frau Riem macht – trotz eingesetzter virtueller Technik der Tatortbegehung – keine rundum überzeugende Figur: Will sie doch bei dem von ihr bewunderten alten Herrn Temper partout nichts Verwerfliches entdecken – er gehört wohl zu den „dunklen Helden“ vom Filmtitel.

So nimmt schließlich ein Vater-Sohn-Drama seinen verhängnisvollen Lauf, bei dem – nach einigen unerwarteten Wendungen samt verdächtiger Nachbarn – bis zum bitteren Schluss am Wahlabend keinerlei Schonung mehr an den Tag gelegt wird. Schließlich bekommt es der wahlkämpfende Sohn mit sehr langen Schatten der Familie zu tun; es muss erkennbar viel schmutzige Wäsche gewaschen werden. © dpa

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